B2L-SAISONVORSCHAU #2: WÖRTHERSEE, MISTELBACH, FLAMES, DRAGONZ WÖRTHERSEE PIRATEN Hauptziel der Kärntner war es nicht nur, alle Österreicher zurückzubringen, sondern auch diesen in der kommenden Saison mehr Verantwortung zu geben. Um das umzusetzen, ließ man sich bei der Trainersuche etwas Zeit und kam schließlich zu einer im österreichischen Basketball so noch nicht dagewesenen, sehr progressiven Lösung: Der neue Head Coach ist der 51-jährige Slowene Igor Pucko, der in der Vergangenheit bereits bei KOS Celovec engagiert war. Doch Pucko kommt nicht allein, seine Tochter, Zala, ihres Zeichens ehemalige slowenische Nationalteamspielerin, wird als Co-Trainerin fungieren.  Das neue Trainer-Duo angelte sich mit dem 41-jährigen Flügelspieler Samo Udrih (Bruder des ehemaligen NBA-Spielers Beno) auch gleich einen Legionär, der sein Heimatland Slowenien bereits bei Europa- und Weltmeisterschaften vertreten hat und zudem in der ersten spanischen Liga spielte. Mit Martin Bajic konnte noch ein zweiter Slowene an den Wörthersee geholt werden. Der 26-Jährige ist vor allem als gefährlicher Distanzwerfer bekannt. Im Cup-Auftakt kamen die Piraten gegen Fürstenfeld zwar ordentlich unter die Räder, das Minimalziel bleiben aber trotzdem die Playoffs.  Andreas Kuttnig, Sportlicher Leiter: "Ziel in dieser Saison ist es wie in der letzten Saison einen Playoff-Platz zu erreichen. Neben dem sportlichen Erfolg steht auch die Entwicklung der jungen Spieler im Vordergrund. Diese sollen mehr Verantwortung übernehmen und auch lernen mit dieser Verantwortung umzugehen." Zugänge: Samo Udrih, Martin Bajc, Emilio Rozmann und Sead Mulalic Abgänge: Daniel Gspandl, Simon Finzgar, Ziga Erculj, Nick Conway und Tevz Ruzic   MISTELBACH MUSTANGS Nach zahlreichen Abgängen über den Sommer steht in Mistelbach mittlerweile zumindest fest, dass Kapitän Michal Kremen noch ein Jahr im Mustangs-Dress dranhängt. Gemeinsam mit seinem Landsmann Michal Norwa wird er die Möglichkeit haben, jede Menge Wissen an die jungen Mustangs weiterzugeben, handelt es sich bei den beiden Routiniers doch um die einzigen Spieler im Kader, die älter als 20 Jahre sind. Zwar war in Mistelbach klar, dass das Hauptziel in der Offseason das Halten der jungen Spieler sein würde, die vielen Abgänge waren dann aber auch der Corona-Unsicherheit geschuldet. So wollten sich die Weinviertler, die sich stets auf zahlreiche Fans verlassen können, in der wirtschaftlich unsicheren Saison finanziell nicht übernehmen, weshalb bei der Kaderplanung Vorsicht geboten war. Daran, dass ein von Martin Weissenböck gecoachtes Team immer den Anspruch hat, um die Playoffs mitzuspielen, hat sich deshalb aber nichts geändert. Dass das keine leichte Aufgabe wird, hat die frühe Cup-Niederlage gegen die Basket Flames gezeigt, bei der aber gleichzeitig noch viel Potenzial erkennbar war.    Martin Weissenböck, Head Coach: "Leider mussten wir unser Team über den Sommer mehr umbauen, als wir wollten. Semerad (gesundheitlich, Anm.) und Jedovnicky (beruflich, Anm.) sind Kaderänderungen, die nicht geplant waren. Auch Leydolf gehört nun dem A-Liga-Kader der Kosterneuburg Dukes an, Girschik wechselte in die USA und Sacher nach Deutsch Wagram. Abgänge die schmerzen." Zugänge: Daniel Szarowski, Obinna Ndukwe, Elias Wlasak, Gianluca Prosek, Julien Hörberg, Michal Norwa und Adrian Bacher Abgänge: Michal Semerad, Michal Jedovnicky, Ivo Prachar, Christoph Leydolf, Maximilian Girschik, Nikhil Sacher und Marinko Nakic BASKET FLAMES Bei den Basket Flames wurde der bisherige Head Coach Franz Zderadicka mit Christian Fabian ersetzt – ein alter Bekannter, der die Mannschaft bereits von 2010 bis 2013 coachte. Der Rückkehrer wird künftig ohne Superstar Fabricio Vay auskommen müssen, der zum 3x3-Team nach Graz wechselte. Auch sonst müssen die Flames die Abgänge einiger Routiniers verkraften. Doch die Wiener sehen in der Veränderung eine Chance, wollen diese Saison noch mehr auf den Nachwuchs setzen und spätestens in drei Jahren wieder an der Ligaspitze mitmischen. Dass die Truppe aber auch in dieser Saison für die eine oder andere Überraschung gut sein wird, zeigte die Cup-Partie gegen Mistelbach. In einem intensiven Spiel konnten vor allem die jungen Flames-Spieler eine Talentprobe abliefern und einen knappen Sieg erkämpfen. Nachdem die Wiener vergangene Saison noch zum erweiterten Favoritenkreis zählten, steht dieses Jahr laut Obmann Mario Gatto ganz klar der Aufbau stabiler Infrastrukturen und die Entwicklung der Youngster im Fokus. Christian Fabian, Head Coach: "Unter dem Motto 'Future4Flames' wurde ein Neubeginn in die Wege geleitet.  Wir starten mit einer jungen, sehr ambitionierten Mannschaft und wollen spätestens in drei Jahren wieder an der Spitze mitmischen.  Ziel ist es, möglichst viele Spieler weiterzentwickeln und an die Flames zu binden. Wir schauen derzeit von Spiel zu Spiel und wollen für möglichst viele Überraschungen sorgen." Zugänge: - Abgänge: Fabricio Vay, Tobias Stadelmann, Michael Diesner, Dominik Alturban, Justin Vallejo, Lukas Baumgartner und Jan-Niklas Welge BBC Nord Dragonz Die Drachen zündeten im ersten Cup-Spiel gegen die SWARCO Raiders Tirol ein wahres Offensiv-Feuerwerk. 108 Punkte lassen bereits vermuten, wie Coach Felix Jambor, der das Trainerzepter in der Offseason von Dusan Kozlica übernommen hat, spielen will. In der von schnellem Passspiel geprägten Offense dürften sich vor allem die beiden Neuzugänge Marko Kolaric und Petar Zivkovic wohlfühlen, die in der Cup-Partie mit 23 respektive 25 Punkten einen starken Eindruck hinterließen. Nach der Playoff-Qualifikation in der Vorsaison wollen die Nordburgenländer dieses Jahr auf jeden Fall wieder im Spitzenfeld mitspielen. Zwar müssen sie den Abgang von Forward Filip Mileta verkraften, Kolaric unter dem Korb und der athletische Flügelspieler Zivkovic sollten diesen Verlust spielerisch allerdings wettmachen. Neben den Legionären setzt man im Burgenland vor allem auf junge Österreicher und hofft, dass diese in ihrer Entwicklung erneut Schritt nach vorne machen. Roland Knor, Obmann: "Es freut uns, dass wir mit Felix einen optimalen Nachfolger für Dusan Kozlica gefunden haben. Es war mir persönlich wichtig, dass der neue Trainer seine Erfahrung in der Jugendarbeit auch in unseren Verein einbringen kann. Außerdem hat er bewiesen, dass er in der Lage ist, ein Team optimal auf seine Gegner einzustellen." Zugänge: Marko Kolaric, Petar Zivkovic Abgänge: Filip Mileta, Peter Nemcec, Felix Leindecker und Filip Petrovic Foto: Pictorial / Josef Kuess