EM-Quali: Österreich überzeugt auch gegen Irland Irland vs. Österreich 70:97 (13:28, 41:43, 50:73) Dublin, National Basketball Arena Nach der durch Flugverspätungen beschwerlichen Anreise nach Dublin betonten die Österreicher – trotz Favoritenrolle –, dass man die Iren nicht unterschätzen werde. Die ersten Minuten der Partie waren dann tatsächlich eher zerfahren. Die Österreicher leisteten sich einige Turnover. Dass es nach fünf Minuten bei 5:5 trotzdem noch komplett ausgeglichen war, lag vor allem daran, dass Österreich gute Transition-Defense spielte und wie schon gegen die Schweiz einige Offensiv-Rebounds erkämpfte. Der Befreiungsschlag kam dann wenig später mit einem Vujosevic-Dreier, der einen beeindruckenden 23:6-Run der Mannschaft von Teamchef Korner einläutete. Vor allem Klepeisz stellte nun seine Wurffähigkeiten unter Beweis und verwertete innerhalb kürzester Zeit gleich dreimal aus der Distanz. Insgesamt konnte Team Austria allein im ersten Abschnitt sechsmal von „Downtown“ anschreiben. Dies führte in Folge zu viel Platz für die österreichische Big Men, die so immer wieder zu freien Korblegern kamen. 28:13 stand es nach zehn Minuten bereits für die Rot-Weiß-Roten. Im zweiten Abschnitt änderte sich am Score vorerst gar nichts, denn vier Minuten gelang keiner Mannschaft ein Treffer. Die Österreicher ließen jetzt den Biss des Auftaktviertels vermissen. So war es die Heimmannschaft, die plötzlich heiß lief und in den folgenden Minuten aus allen Lagen verwandelte. Anders als noch am Donnerstag in Schwechat, durften in Dublin Fans in die Halle und diese peitschten die irische Nationalmannschaft nun nach vorne. Vor allem Forward John Carrol war nicht zu stoppen: Der 2,01-Meter-Mann erzielte innerhalb von nur sechs Minuten elf Punkte. Auf österreichischer Seite konnte in dieser Phase nur Klepeisz offensiv dagegenhalten, sodass die Österreicher zur Halbzeit nur mehr mit plus zwei (43:41) voranlagen. In der Pause fand Head Coach Korner offenbar die richtigen Worte für sein junges Team. Defensiv wirkten die Österreicher nach dem Seitenwechsel wieder fokussierter. Die Heimmannschaft wurde so zu einigen Ballverlusten gezwungen, die Österreich – allen voran Vujosevic – in schnelle Gegenangriffe ummünzte. Rasch war so wieder ein zweistelliger Vorsprung hergestellt. Auch unter dem Korb lief es jetzt wieder besser und Ogunsipe, Mbemba und Poljak konnten der Partie alle ihren Stempel aufdrücken. Als gegen Viertelende dann auch noch Ersek Back-to-Back-Dreier verwandelte, war das Spiel quasi entschieden. 73:50 für Österreich stand es vor dem finalen Abschnitt. In diesem sollte sich am mittlerweile einseitigen Spielverlauf nichts mehr ändern. Die Österreicher zeigten sich – trotz ihres jungen Alters – äußerst routiniert und sicherten sich mit einer weiteren tollen Vorstellung den nächsten Sieg in der EM-Vorqualifikation. Endstand: 97:70. Raoul Korner, Head Coach Österreich: „Über drei Viertel waren wir ganz klar die bessere Mannschaft. Im zweiten Viertel hat man ein bisschen unsere mangelnde Erfahrung gesehen, da wir uns vom Kopf her zu überlegen gefühlt haben. Das kann man auswärts sowieso nicht machen und schon gar nicht gegen ein Team, das eigentlich einen guten Basketball spielt und das mit sehr viel Nationalstolz spielt. Das hat man heute bei den Iren definitiv gemerkt. Uns ist es dann in der zweiten Halbzeit gelungen, wirklich die ganzen 20 Minuten fokussiert durchzuziehen. Und das bis auf ganz wenige Aussetzer souverän rüberzubringen.“ Renato Poljak, Spieler Österreich: „Einfach nur eine geile Partie würde ich sagen. Das zweite Viertel haben wir ein bisserl verschlafen, haben aber gut ins Spiel gefunden am Anfang. Im dritten Viertel genauso wieder, wir haben als Mannschaft zusammengespielt. Wir haben zusammen Basketball gespielt. Es war richtig attraktiv heute und ich glaube, das waren zwei wirklich wichtige Siege.“ Beste Scorer: Klepeisz 25, Vujosevic 19, Poljak 13, Ersek 12, Ogunsipe und Mbemba je 10, Lohr und Szkutta je 3, Rados 2 bzw. Carrol 23, Badmus 21, Flood 12, Blount 8, Fitzpatrick 4, Murphy 2.  Foto: FIBA