3x3-WM: Österreich muss auf Krämer verzichten Es wurde wortwörtlich bis zur letzten Sekunde getüftelt, ausprobiert und umgestellt. Seit heute, Sonntag, sind schließlich die finalen 3x3-Nationalteams bekannt, die Österreich ab Dienstag bei der Weltmeisterschaft vertreten. Bei den Herren geht neben den Langzeitstützen Matthias Linortner, Martin Trmal und Nico Kaltenbrunner auch Toptalent Steven Kaltenbrunner auf Korbjagd. Der Flügelspieler vom SKN St. Pölten wird das Team vor allem mit seiner Athletik verstärken. Außerdem kann er bereits auf reichlich 3x3-Erfahrung zurückschauen, so spielte er unter anderem in der U23 Nations League. Schon seit dem Ende der BSL-Saison trainiert er mit den 3x3-Herren. Dass in Antwerpen gleich zwei Kaltenbrunners am Start sind, liegt aber auch daran, dass Filip Krämer mit einer Bauchmuskelverletzung pausieren muss. Der vielseitige Big Man hatte trotz eines extrem schmerzhaften Muskelabrisses bis zum Schluss alles versucht, um bei der WM dabei zu sein. Nun fiel aber die Entscheidung, dass die Gesundheit vorgeht. Ohne Krämer, der in den letzten Monaten immer mehr zum Mittelpunkt des Spiels der Österreicher wurde, muss die Mannschaft ihren Gameplan natürlich völlig umstellen. Gerade in der Zone wird der kräftige Zweimetermann schwer zu ersetzen sein. Stojacic: „Wir glauben an unsere Chance“ „Der Ausfall von Filip tut uns natürlich sehr weh, er ist eine wichtige Stütze. Aber so ist der Profisport. Wir werden taktisch jetzt einiges umstellen und ich bin sicher, dass wir mit unserer Erfahrung und unserem Shooting trotzdem für jeden ein schwerer Gegner sind. Wir glauben an unsere Chance!“ Auch Krämer gibt sich zuversichtlich: „Es tut mir extrem leid, dass ich nicht dabei sein kann. Aber ich bin sicher, die Jungs werden das auch ohne mich gut machen.“ Es wird in Antwerpen nun jedenfalls eine komplette Teamleistung brauchen, um die Gruppenphase zu überstehen. Dass die Rotweißroten das Zeug dazu haben, konnten sie allerdings erst unlängst beweisen: Bei dem diese Woche in St. Pölten abgehaltenen Vorbereitungsturnier konnte Team Austria sich in einem Sechserfeld durchsetzen und im Finale einen Sieg gegen Japan einfahren. Die Truppe von Head Coach Stojacic war dabei bereits in der neuen Formation am Start. Neuer Damenkader brandgefährlich Selbstvertrauen konnten auch die österreichischen 3x3-Damen sammeln. In einem wohl noch stärkeren Teilnehmerfeld als bei den Herren – unter anderem waren die internationalen Spitzenteams aus Ungarn und den Niederlanden in der niederösterreichischen Landeshauptstadt zu Gast – zogen sie bis in Finale ein. Dort mussten sie sich Olympiateilnehmer Japan trotz einer knallharten Defensivleistung mit 10:15 geschlagen geben mussten. Ein besonderer Lichtblick im rotweißroten Lager war Newcomerin Alexia Susan Allesch, die während der intensiven Vorbereitung eine sehenswerte Entwicklung hinlegte. Die körperlich und wurfstarke Forward-Spielerin hatte vor den Turnieren in Belgrad und St. Pölten ja noch keine 3x3-Erfahrung, konnte in den letzten Tagen aber eindrucksvoll ihr Potenzial unter Beweis stellen. Neben Allesch setzt Cheftrainerin Gallova auf das 3x3-erfahrene Trio Anja Fuchs-Robetin, Camilla Neumann und Michaela Wildbacher. Gallova stimmt die gezeigte Entwicklung der Mannschaft zuversichtlich: „Wir konnten in der kurzen Zeit einiges verbessern, aber es gibt auch noch viel, wo wir uns steigern können. Wir haben jetzt noch zwei Trainings in Belgien, um daran zu arbeiten.“ Dann wird es nämlich ernst! Das Damenteam spielt am Mittwoch im Auftaktspiel gegen Brasilien, die Herren sind bereits einen Tag früher dran und treten gegen Ägypten an. Alle Spiele werden auf ORF Sport+ übertragen und sind außerdem auf dem 3x3-FIBA-Youtube-Kanal zu sehen. Die Gruppenspiele der Herren werden am Dienstag um 18.53 Uhr (vs. Ägypten) und um 21.43 Uhr (vs. USA) sowie am Donnerstag um 18.51 Uhr (vs. Slowenien) und 21.44 Uhr (vs. Belgien) auf ORF Sport+ gezeigt. Bei den Damen sind am Mittwoch die ersten beiden Gruppenspiele um 10.53 Uhr (vs. Brasilien) und 15.13 Uhr (vs. USA) zu sehen. Am Freitag geht es dann weiter mit den Partien gegen Neuseeland (10.59 Uhr) und Frankreich (17.59 Uhr). Mehr Infos zu den Gegnern gibt es morgen hier auf basketballaustria.at. Foto: FIBA