NBA Draft 2022: Wird erneut österreichische Basketballgeschichte geschrieben? Brajkovic hat die vergangenen vier Jahre am Davidson College in North Carolina verbracht, jene Basketballtalentschmiede, für die auch NBA-Superstar Stephen Curry während seiner Studienzeit auf Korbjagd ging. Der athletische Power Forward, der mit 2,08 Metern und rund 113 Kilo ideale Maße für einen modernen Inside-Spieler mitbringt, konnte sich in jeder Spielzeit verbessern. Besonders in seinem letzten Collegejahr überzeugte er mit durchschnittlich 14 Punkten und 7 Rebounds. Zahlreiche Auszeichnungen waren die Folge. Das Interesse der NBA-Scouts ließ nicht lange auf sich warten. Talentbewerter in den USA räumen „Big Luka“ allerdings nur Außenseiterchancen ein. Die Konkurrenz beim NBA Draft ist hoch. Jährlich wählen die 30 Teams in zwei Runden die 60 besten Nachwuchsspieler aus. Für Brajkovic sprechen seine Qualitäten als Scorer im Post sowie seine Fähigkeiten als Rebounder und Shotblocker. Gegen noch athletischere Gegner in der Profiliga müsste der Feldkircher sich aber wohl in all diesen Bereichen noch einmal steigern.  Weg über Summer League möglich Dass Brajkovic das Potenzial und vor allem den Willen dazu hat, steht außer Frage. Die vergangenen Wochen hat der bald 23-Jährige hart in Orlando trainiert. Als einer von nur 24 Spielern war er zum Tampa Bay Pro Combine eingeladen, wo Talente die Möglichkeit hatten, sich vor NBA-Scouts zu präsentieren. Bei den Charlotte Hornets hat der Inside-Spieler sogar ein Pre-Draft-Workout direkt bei einem NBA-Klub absolviert. Den NBA-Teams ist der Name Brajkovic also durchaus ein Begriff und beim Draft gibt es bekanntlich so gut wie jedes Jahr Überraschungen. Der Vorarlberger selbst gibt sich in den Stunden vor der Talenteauswahl gelassen. „Das wäre echt ideal“, meint er zum direkten Sprung in die Profi-Liga. Sollte es nicht klappen, will er aber keinesfalls aufgeben. Er würde dann gerne NBA Summer League spielen und sich so „einen Vertrag erarbeiten“. Trade-Gerüchte rund um Pöltl  Apropos Arbeiten: Jakob Pöltl, jener Spieler in dessen Fußstapfen Brajkovic zu treten hofft, ist gerade in Österreich, wo er unlängst nicht nur ein Basketballcamp für Nachwuchstalente organisiert hat, sondern bald auch mit dem Nationalteam trainieren will. Unter anderem deshalb beobachtet der 2,16-Meter-Hüne derzeit wohl ganz genau den NBA-Draft. Rund um die jährliche Spielerauswahl finden nämlich traditionell viele Transaktionen zwischen den Klubs statt, die dann zur Folge haben, dass Spieler ihren Verein wechseln. Pöltl, der gerade die beste Saison seiner Karriere hinter sich hat (13,5 Punkte, 9 Rebounds, 3 Assists, knapp 2 Blocks), ist für viele Mannschaften ein begehrtes Ziel. Zwar sind Trade-Gerüchte für den Wiener nichts Neues, aber die unlängst zu Ende gegangenen NBA Play-offs haben wieder klar gezeigt, wie wichtig ein defensivstarker Big Man im Kader ist. Das Interesse an Pöltl ist also groß wie selten zuvor. Ein Team, das von Branchenkennern als mögliche Destination gehandelt wird, ist niemand geringerer als die Toronto Raptors – jenes Team, das Pöltl vor sechs Jahren im NBA Draft ausgewählt hat und sich nur von ihm trennte, um Superstar Kawhi Leonard zu verpflichten.  Nationalteam-Freigabe bei neuem Team? Die ohnehin schon defensivstarken Raptors wären mit Pölts Fähigkeit, die Zone dicht zu machen, wohl eines der Top-Teams im Osten. Die Charlotte Hornets und die Chicago Bulls sollen Gerüchte zufolge in der Vergangenheit ebenfalls Interesse gezeigt haben. Sofern Pölt bei den Spurs bleibt, streift er nächste Woche erstmals seit 2017 das österreichische Nationalteam-Trikot über, um Team Austria bei der EM-Quali zu unterstützen. Die Texaner haben dem Österreicher nämlich die Freigabe gegeben. Sollte es zu einem Trade kommen, müsste diese mit dem neuen Team erst wieder verhandelt werden. Es schaut heute Nacht also ganz Basketballösterreich gespannt zum NBA Draft im New Yorker Stadtteil Brooklyn bzw. auf die Transaktionen danach.