3x3-WM: Österreichs Herren trotz Niederlagen weiter Slowenien vs. Österreich 22:20 Donnerstag, 19.00 Uhr – Antwerpen Dass die in dem Turnier zuvor noch sieglosen Slowenen kein leichter Gegner sein würden, war den Österreichern klar. Schließlich hatte Slowenien bisher nur gegen die Topnationen Belgien und USA gespielt und dabei phasenweise eine gute Figur gemacht. Die Österreicher starteten dementsprechend fokussiert in die Partie. Ein sehenswerter Pass von Martin Trmal hatte schon wenige Sekunden nach Spielbeginn einen krachenden Matthias-Linortner-Dunk zur Folge. Diese Kombination wurde daraufhin weiterverfolgt, denn nur wenig später stellte Linortner nach Alley-oop-Anspiel von Trmal auf 3:2. Österreich-Topscorer Linortner war es auch in den kommenden Minuten, der offensiv den Ton angab und vor allem am Zug zum Korb nicht zu stoppen war. Wirklich entscheidend absetzen konnte sich das Team von Head Coach Stefan Stojacic aber nie, da anders als in den bisherigen Partien vom Zweier nichts fallen wollte. Da die Rotweißroten bereits Mitte des Spiels ihr sechstes Teamfoul begingen, kamen die Slowenen in Folge immer öfter an die Freiwurflinie. Dort wurde hochprozentig verwertet, sodass Österreich die Führung abgeben musste. Motiviert vom eindrucksvoll um jeden Ball kämpfenden Steven Kaltenbrunner ließ sich das heimische Nationalteam aber nicht abhängen. Vor allem Trmal übernahm jetzt wiederholt offensive Verantwortung. Als Slowenien mit einem späten Zweier allerdings auf 18:16 stellte, schien den österreichischen 3x3-Stars die Partie endgültig zu entgleiten. Die plötzlich unter Druck agierenden Österreicher antworten jedoch mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen und lagen plötzlich 20:18 voran. Nun war der Ball aber wieder bei den Slowenen, die nicht lang fackelten und ebenso einen Zweier versenkten. Team Austria hatte in Folge sogar mit einem etwas wilden Lay-up noch die Chance auf den Sieg, dieser verfehlte allerdings sein Ziel. Die Slowenen probierten es erneut aus der Distanz und wieder landete der Ball im Korb. 22:20 für Slowenien lautete daher der Endstand. Scorer Österreich: Linortner und Trmal je 8, Kaltenbrunner N. 3, Kaltenbrunner S. 1. Steven Kaltenbrunner, Spieler Österreich: „Am Anfang haben wir uns sehr schwergetan, in das Spiel zu finden. Sie haben viele Zweier getroffen, verrückte Zweier. Ich will jetzt nicht den Schiedsrichtern die Schuld geben, aber am Anfang haben sie ein paar interessante Pfiffe gemacht. Das war aber nicht spielentscheidend, auf keinen Fall. Am Ende haben wir dann leider ein bisschen geschlafen in der Defense, ein bisschen den Fokus verloren. Sie haben gut exekutiert, die letzten zwei Würfe waren drinnen, das war das Spiel. Wir haben oft dumm gefoult, sie haben viele Freiwürfe gehabt, wir weniger. Das war dann einfach spielentscheidend.“ Österreich vs. Belgien 18:21 Donnerstag, 21.35 Uhr – Antwerpen  Die als Titelfavorit gehandelten Belgier rund um Superstar Thibaut Vervoort gingen ungeschlagen in das Duell gegen Österreich. Die Österreicher hingegen brauchten unbedingt einen Sieg, um die Aufstiegschance am Leben zu halten. Das merkte man Linortner und Co. auch von Anfang an. Zwar verlief die Partie insgesamt recht ausgeglichen, die Rotweißroten legten aber immer wieder vor. Besonders gut funktionierten zu Beginn die „Backdoor-Cuts“ von Linortner, den seine Mitspieler dann auch gekonnt in Szene setzten. Bei den Belgiern war Vervoort wenig überraschend der spielbestimmende Akteur. Mitte des Spiels stellten die österreichischen 3x3-Basketballer mit einem Zweier auf 8:7 und zeigten, dass sie sich von den lautstarken Heimfans nicht einschüchtern lassen würden. Allerdings hatte Team Austria zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Teamfouls am Konto, was zwei belgische Freiwürfe für jedes weitere Foul bedeutete. So übernahmen die Gastgeber schließlich auch die Führung. Es sollte aber knapp bleiben. Österreich verschlief einige Backdoor-Cuts Belgiens, überzeugte dafür aber mit gelungenen „Give-&-Go“-Spielzügen. Etwa eineinhalb Minuten vor Schluss blieb das österreichischen Herrenteam dann trotz Pfeifkonzert der belgischen Fans cool: Ein Linortner-Lay-up, gefolgt von einem Linortner-Steal und einem Zweier von Nico Kaltenbrunner brachte die heimische Nationalmannschaft wieder mit 18:17 in Führung. Ausgerechnet in dieser Phase unterliefen den Österreichern dann aber einige vermeidbare Fehler, die die routinierten Belgier eiskalt ausnutzten und das Spiel innerhalb kürzester Zeit mit 21:18 beendeten. Die Enttäuschung der Österreicher war nach vier ansprechenden Leistungen, die unter dem Strich nur zu einem Sieg führten, natürlich groß. Diese Enttäuschung war aber nur von kurzer Dauer, denn Ägypten setzte sich im letzten Spiel des Abends völlig überraschend gegen Slowenien durch. Nun hielten Österreich, Ägypten und Slowenien bei je einem Sieg. Team Austria hatte durchschnittlich allerdings die meisten Punkte erzielt, die in derartigen Dreierkonstellationen herangezogen werden. Die Österreicher dürfen sich daher über den Aufstieg freuen und spielen am Samstag (14.35 Uhr) im Play-in-Achtelfinale mit Frankreich gegen den nächsten Hammergegner (die Gruppenersten ziehen automatisch in das Viertelfinale ein, Platz zwei und drei spielen in der Zwischenrunde). Scorer Österreich: Kaltenbrunner N. und Trmal je 6, Linortner 5, Kaltenbrunner S. 1. Matthias Linortner, Spieler Österreich: „Was für ein unglaublicher Tag, was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle! Trotz zweier guter Leistungen mussten wir zwei knappe Niederlagen hinnehmen. Als ein Weiterkommen unmöglich schien, rettete uns das Glück der Tüchtigen. Gratulation an mein Team, jeder einzelne von uns hat sich den Aufstieg in die K.O.-Phase mit seinem bedingungslosen Einsatz verdient!“ Foto: FIBA