Nächstes 3x3-Top-Ergebnis für Team Vienna: Fortsetzung einer heimischen Erfolgsgeschichte Wenn's läuft, dann läuft's! Diese alte (Sport)weisheit gilt offenbar auch im 3x3-Basketball: Nur eine Woche nach dem Sieg beim FIBA 3x3 ABA Edmonton Challenger (Kanada) zeigten sich Österreichs 3x3-Stars auch in der Mongolei in bestechender Form und zogen beim nächsten Turnier der FIBA-Serie bis ins Finale ein. Dort war gegen die Nummer eins der Welt, Liman Huishan NE aus Serbien, zwar Endstation, aber eins ist ganz klar: Fünf Wochen vor der Heim-EM stimmt die Form. Das war bei dem Challenger im mongolischen Sukhbaatar vom ersten Spiel an klar, welches die Wiener am Samstag trotz der immensen Anreisestrapazen mit 13:11 gegen das litauische Team Kėdainiai gewinnen konnten. Entscheidend war neben der starken Defense vor allem die ausgeglichene Mannschaftsleistung der heimischen 3x3-Basketballer. Im zweiten Gruppenspiel (Gruppe C) fanden die Wiener dann auch offensiv ihren Flow und fertigten mit Vilnius den nächsten Gegner aus Litauen ab (22:13). Besonders Matthias Linortner drückte der Partie mit seiner Treffsicherheit aus der Distanz seinen Stempel auf. Souveräner Durchmarsch ins Finale Bereits am Sonntag ging es für Team Vienna im Viertelfinale weiter. Das Quartett Stojacic, Krämer, Linortner und Kaltenbrunner N. musste diesmal gegen den Geheimfavoriten Danube aus Serbien ran. Die Österreicher agierten in dieser Partie in Höchstform. Angeführt von Stefan Stojacic und Filip Krämer, deren Two-Man-Game mittlerweile wohl mit zum Besten auf der World Tour zählt, ging Team Vienna auch aus dieser Begegnung als Sieger hervor (21:15). Ähnlich stark präsentierten sich Stojacic und Co. im Halbfinale, wo Heimteam Ulaanbaatar MMC Energy wartete. Unbeeindruckt von den lauten mongolischen Fans zeigten die Wiener eine überragende Teamleistung und stürmten mit einem 21:14-Sieg ins Finale. Erst dort war gegen Turnierfavorit Liman Huishan NE, das Ex-Team von Vienna-Newcomer Stojacic, Endstation. Die Startruppe aus Serbien hatte nach einer zuletzt enttäuschenden Leistung bei den Prague Masters etwas gutzumachen und erspielte sich rasch einen Vorsprung. Obwohl Team Vienna immer wieder verkürzen konnte, gaben die Serben nie die Kontrolle ab und setzten sich letztlich mit 20:16 durch. Trotz der Finalniederlage überwog im österreichischen Lager die Zufriedenheit: „Nach dem Sieg beim Challenger in Edmonton vor nur acht Tagen konnten wir mit dem zweiten Platz beim Sukhbaatar Challenger unsere aktuell gute Form bestätigen! Wir sind damit für das Masters in Montreal Anfang September fix qualifiziert und können dort weitere wertvolle Weltranglistenpunkte sammeln, um unser Saisonziel zu erreichen: am Ende des Jahres unter den besten acht Teams der Welt zu sein!“ Team Wien darf sich nach der erneut starken Leistung zudem über ein Preisgeld von 10.000 Euro freuen. Fast noch wichtiger ist aber die bestätigte Topform so knapp vor der Heim-EM in Graz. Die österreichische Erfolgsgeschichte im 3x3 geht damit weiter und könnte in der Steiermark schon bald auf einen neuen Höhepunkt zusteuern. Genau fünf Wochen vor dem Basketballevent des Jahres zeigt ein Blick zurück, wie 3x3 international zum Breitensport und Österreich zu einer Spitzennation wurde.  Von der Straße auf die internationale Bühne Die Wurzeln des 3x3 liegen im Streetball, wo das 3-gegen-3-Spiel lange als unterhaltsamer Freizeitsport galt. Genau dieses hohe Unterhaltungspotenzial sowie das stetig steigende Niveau führten schließlich dazu, dass die FIBA 2007 erstmals offizielle 3x3-Bewerbe veranstaltete. Schnell war damals klar, dass 3x3 in Sachen Schnelligkeit und Intensität kaum mit dem herkömmlichen 5-gegen-5-Spiel vergleichbar war. Durch den Umstand, dass bei einer Spielzeit von zehn Minuten nur auf einen Korb gespielt wird, ist es möglich, dass 3x3-Partien ohne lange Unterbrechungen und Pausen auskommen. In Sachen Ausdauer sind die Athletinnen und Athleten natürlich dementsprechend gefordert. Genau dieses hohe Tempo gepaart mit reichlich Highlights macht 3x3 für Spielerinnen und Spieler sowie Fans so attraktiv. Dementsprechend rasch wurde 3x3 zur Trend- und in weiterer Folge Profisportart. Seit 2012 organisiert die FIBA Weltmeisterschaften und die topbesetzte World Tour. Seit 2021 (Tokio) ist 3x3 olympisch.  Die Regeln im Überblick Für herkömmliche Basketballfans ist das Regelwerk von 3x3 nicht immer auf den ersten Blick zu durchschauen. Denn es gibt einige Unterschiede: Die Mannschaften bestehen aus je vier Spielerinnen bzw. Spielern, wobei immer nur drei davon am Feld sind. Gespielt wird auf einen Korb. Die Dreierlinie ist eigentlich eine Zweierlinie, denn Distanzwürfe zählen hier nur zwei Punkte. Alle anderen Treffer werden als ein Zähler gewertet. Ein 3x3-Spiel dauert zehn Minuten (exklusive Unterbrechungen) oder bis eine Mannschaft 21 Punkte gescort hat. Bei 3x3 hat man zwölf Sekunden auf der Shotglock, für einen Angriff also halb so lange wie beim 5-gegen-5. Nach einem Korb muss nicht eingeworfen werden, sondern nur rausgepasst oder rausgedribbelt (außerhalb der Zweipunktelinie). Dann geht es sofort weiter. Es handelt sich also tatsächlich um den von Athletinnen und Athleten oftmals beschriebenen „Zehn-Minuten-Sprint“. 3x3-Nation Österreich In Basketballösterreich ist 3x3 2019 so richtig angekommen. Damals stellte Österreich erstmals ein Nationalteam. Die Rechnung war damals eine einfache, erklärt Basketball Austria General Manager Johannes Wiesmann: „Basketball eine Weltsportart ist. In den stärksten Ligen der Welt, allen voran der NBA, geht es um Milliardenumsätze. Ein kleines Land wie Österreich kann da aufgrund fehlender finanzieller Mittel nur bedingt mithalten.“ Anders sei das im 3x3, wo man eine Chance erkannt habe, sich frühzeitig zu professionalisieren und damit typischen Basketballnationen einen Schritt voraus gewesen sei. Das Ziel war 2019 eindeutig: Professionelle Strukturen schaffen und sich dann für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio zu qualifizieren. Während ersteres ausgezeichnet funktionierte, kam die Olympia-Qulifikation vergangenes Jahr in Graz noch etwas zu früh. Sowohl die österreichischen Damen als auch Herren scheiterten knapp. Seitdem geht es im österreichischen 3x3 aber nur in eine Richtung: steil bergauf.  Basketball Austria stellt mittlerweile Nachwuchsnationalteams in den Altersklassen U17, U21 und U23. Außerdem konnten sich das Damen- und Herrennationalteam für diesjährige WM qualifizieren. Beide werden natürlich auch bei der Heim-EM in Graz dabei sein, wo sich – trotz schwerer Gruppen – sowohl die Männer als auch die Frauen Chancen auf ein langes Turnier ausrechnen.  Ergebnisse wie jenes bei dem Challenger in der Mongolei stimmen da jedenfalls positiv! Wie gut die österreichischen Teams bei der EM dann tatsächlich performen, wird sich ab 9. September in Graz zeigen. Wer live dabei sein will, bekommt die Tickets hier. Alle Infos zu den Gruppen der Österreicherinnen bzw. Österreicher gibt es zudem hier.  Foto: FIBA 3x3