Perfekte EM-Generalprobe: Team Vienna knackt in Kanada erstmals die Top 3! Die Entscheidung war keine leichte: Sollte Team Vienna – nur eine Woche vor dem wichtigsten Bewerb der Saison – nach Kanada fliegen, um sich dort noch einmal mit der 3x3-Weltelite zu messen? Die Antwort fiel schließlich auf „ja“. Die österreichischen 3x3-Asse wollten ihren Rhythmus knapp vor Turnierbeginn beibehalten und die Chance, an einem topbesetzten Masters Turnier teilzunehmen, auf keinen Fall auslassen. Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig herausstellte. Denn trotz Anreisestrapazen war das Quartett Stefan Stojacic, Nico Kaltenbrunner, Martin Trmal und Matthias Linortner in Montreal von der ersten Sekunde an „ready“ und landete schließlich auf Platz drei. Die beste Platzierung, die auf Masters-Ebene je erreicht wurde! Die heimischen „3x3ler“ marschierten dabei am Samstag bzw. am gestrigen Sonntag mit drei dominanten Leistungen bis ins Halbfinale durch. Am Weg dorthin wurden die mongolische Mannschaft Ulaanbaatar MMC Energy, das athletische Heimteam Gatineau und die puerto-ricanische Truppe San Juan überzeugend geschlagen. In allen drei Spielen zeigten die Wiener ihre mittlerweile gefürchtete Mischung aus knallharter Defensive und starker Offensive. So scorte kein Gegner mehr als 15 Punkte, während Linortner und Co. die ersten beiden Partien mit 21 Zählern frühzeitig für sich entschieden und auch gegen San Juan 19 Punkte auflegten. Neben dem im Angriff erneut in Topform agierenden Stojacic konnte auch Linortner wieder viel Verantwortung übernehmen. Der vielseitige Forward landete in Montreal unter den zehn besten Scorern. Eine ähnliche Offensivexplosion wird es wohl auch diese Woch in Graz brauchen, wenn die Österreicher dort für ähnlich viel Furore sorgen wollen. Endstation im Semifinale Apropos Graz: Zu den absoluten Goldfavoriten in der steirischen Landeshauptstadt zählen Lettland und Litauen. Beide Mannschaften zogen mit ihren Profiteams auch in Kanada ins Finale ein, wo sich Superstars wie Karlis Lasmanis (LAT) oder Marijus Uzupis (LIT) in Scoringlaune präsentieren und damit bereits einen Vorgeschmack auf Graz gaben, wo Österreich in der Gruppenphase ja auf Litauen trifft. Foto: FIBA 3x3 In Montreal waren es mit Riga allerdings die baltischen Nachbarn, die den Erfolgsrun von Team Vienna im Halbfinale beendeten. In der Abwesenheit von Filip Krämer, der ja für die EM geschont wurde, hatten die Wiener zu wenig Firepower. Zwar lagen die Österreicher nach einem beeindruckenden Start, bei dem vor allem Kaltenbrunner zeigte, dass er selbst gegen die besten Teams der World Tour heißlaufen kann, fast bis zur Spielmitte voran. Insgesamt waren 14 Punkte gegen die disziplinierten Letten aber zu wenig. Mit 21:14 ging die Partie schließlich an diese. Im Finale konnte sich Riga dann erneut durchsetzen. Vom „Thunderdome“ in die Kasematten Für die 3x3-Basketballer aus der Bundeshauptstadt war die EM-Generalprobe dennoch ein voller Erfolg. Nicht nur sicherten sie sich 22.000 Euro Preisgeld, auch die Erfahrungen auf einem derartig hohen Niveau dürften kurz vor der Heim-EM in Graz von Vorteil sein! Während die Österreicher nun die Heimreise antreten, um dann in der Steiermark noch die letzten Trainingstage zu nutzen, sind dort die EM-Vorbereitungen bereits voll im Gange. Während im vergangenen Jahr bei der Olympia-Quali der „Thunderdome“ am Grazer Hauptplatz für Begeisterung sorgte, wird die Spielstätte dieses Jahr noch spektakulärer. Am Schlossberg, direkt in den historischen Kasematten entsteht derzeit ein 3x3-Stadion, wie es die Basketballwelt noch nicht gesehen hat. Nicht nur wird der Ausblick vom Schlossberg die heimischen und internationalen Spieler und Gäste in seinen Bann ziehen, auch die Burgmauern, die teils aus dem zwölften Jahrhundert stammen, garantieren eine absolut einzigartige Atmosphäre. Bis zu 1.000 Fans gleichzeitig werden die Spiele ab Freitag auf dem UNESCO-Welterbe-Areal verfolgen. Rund 50 Arbeiter sind dort derzeit mit dem Stadionaufbau beschäftigt, der sich aufgrund der exklusiven Location natürlich nicht ganz einfach gestaltet. „Zahlreiche Lkw zwängen sich gerade die engen Straßen den Schlossberg hoch, um dort das Stadion aufzubauen. Danke an alle, die hier ihr Bestes geben, damit dort das außergewöhnliche Stadion errichtet werden kann. Ich bin mir sicher, die harte Arbeit wird sich auszahlen!“, sagt Basketball-Austria-Generalsekretär Johannes Wiesmann, der natürlich schon vor Ort ist und den Aufbau hautnah miterlebt. Für alle, die dann ab Freitag dabei sein wollen, gibt es hier noch Tickets. Alle anderen können zum Public Viewing auf die Murinsel ausweichen oder die Spieler am Grazer Mariahilferplatz beim Aufwärmen beobachten. Die Partien der Österreicher werden außerdem auf ORF Sport+ übertragen. Alle Duelle gibt es zudem im Live-Stream der FIBA auf Youtube zu sehen.