3x3-EM: Auftaktniederlage für Österreichs Damen Österreich vs. Estland 10:18 Samstag, 17.35 Uhr – Kasematten/Schlossberg, Graz (Österreich) Die Estinnen galten vor der EM als die große Unbekannte in Gruppe A. Spätestens nach der hart umkämpften 5:11-Auftakteniederlage gegen 3x3-Macht Deutschland war aber klar, dass die Baltinnen – zumindest in der Verteidigung – richtig unangenehme Gegnerinnen sind. Wenig überraschend dann auch der defensive Start auf beiden Seiten. Österreich und Estland leisteten sich in den ersten Minuten gleich mehrere Ballverluste. Die Österreicherinnen, für die es ja das EM-Debüt war, wirkten zudem etwas nervös. Den ersten Korb erzielte schließlich die erst 19-jährige Mackendra König mit einem starken Drive zum Korb. Den zweiten nur wenige später die Grazerin Camilla Neumann – nun wurde es in den Kasematten so richtig laut. Die Estinnen zeigten sich jedoch deutlich treffsicherer als in erstem Spiel und stellten mit zwei frühen Distanzwürfen auf 4:2 in der zweiten Minute. Dann war es wieder König, die mit einem Block und einem sofort im Anschluss verwandeltem Jumpshot für das erste richtige Highlight der Partie sorgte. In der Zone gelang den Rotweißroten zu Beginn nur wenig, da die physischen Estinnen diese dicht machten. 6:3 für Estland stand es somit zur Spielmitte, nachdem diese erneut aus der Distanz anschrieben. Jetzt folgte die Antwort der heimischen 3x3-Auswahl aber prompt. Anja Fuchs-Robetin stieg unter dem Korb zum Lay-up auf und verwandelte diesen mit Foul. Auch der And-One-Freiwurf sollte sitzen. Gleich darauf war es wieder König, die stark zum Korb zog und dort abschloss. Die flinke Guard-Spielerin machte der estnischen Auswahl zu diesem Zeitpunkt die meisten Probleme. Gerade als es nach einem Lauf der Österreicherinnen aussah, ließen die Estinnen aber den nächsten Zweier sowie zwei erfolgreiche Freiwürfe folgen. Mit weniger als fünf Minuten auf der Uhr führten diese bereits mit 11:6 – davon acht Zähler aus der Distanz. Routinierin Fuchs-Robetin war es jetzt, die ihrem Team noch einmal Hoffnung gab. Mit einem Korbleger und einem Block holte sie auch das Publikum zurück ins Spiel. Angepeitscht von den Fans ließ Neumann gleich den nächsten Block folgen. Da der Korb für die heimischen Damen – speziell von der Zweipunktelinie – aber wie zugenagelt war, blieb die Aufholjagd aus. Den Österreicherinnen ging langsam, aber sicher, die Zeit aus. 18:10 für Estland lautete schließlich der Endstand. Österreich muss nach der Auftaktniederlage im zweiten und gleichzeitig letzten Gruppenspiel gegen den EM-Favoriten Deutschland auf jeden Fall gewinnen. Außerdem brauchen die Rotweißroten in der Partie mehr als 13 Punkte, um Estland aus dem Bewerb zu schmeißen. Alternativ könnten die Österreicherinnen auch um mindestens zwei Punkte gewinnen, dann würden die deutschen Nachbarinnen ausscheiden. Denn wenn alle Teams in Gruppe A dieselbe Anzahl an Siegen haben, wird der Punkteschnitt hergenommen, um die Aufsteiger zu ermitteln. Camilla Neumann, Spielerin Österreich: „Positiv war in diesem Spiel der Kampfgeist, wir haben alles am Spielfeld gelassen. Gleichzeitig haben wir ihnen aber zu viele freie Würfe gegeben und waren am Anfang auch etwas nervös. Wir werden jetzt das Spiel analysieren und freuen uns, in dieser Atmosphäre noch einmal auf das Feld zu dürfen. Wir wollen gegen Deutschland beweisen, dass wir um zwei Klassen besser sind, als wir das in diesem Spiel gezeigt haben.“ Scoreinnen Österreich: König 5, Fuchs-Robetin 3, Neumann 2. Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde nicht berücksichtigt, dass die Österreicherinnen nicht nur mit mindestens 13 gescorten Punkten, sondern ebenfalls bei einem Sieg um plus zwei aufsteigen können. Foto: Basketball Austria / Proellography