3x3: Team Vienna holt bei WT-Finale überragenden Platz 2 Nach der beeindruckenden Gruppenphase am gestrigen Samstag ließen sich die Wiener auch heute, Sonntag, nicht lumpen. Nach einem ausgeglichenen Auftakt im Viertelfinalspiel gegen das lettische Team Riga drehte Turnier-Topscorer Stefan Stojacic auf, erzielte fünf Punkte in weniger als einer Minute und sorgte so bereits in Minute vier für eine 10:6-Führung seines Teams. Die Wiener sollten in Folge nicht mehr zurückschauen, denn auch Quincy Diggs scorte aus allen Lagen, während Matthias Linortner die dadurch entstehenden freien Räume perfekt für sich nutzte und wiederholt zu Punkten kam. Mit 21:17 war das offensive geführte Spiel schon nach rund sieben Minuten zu Ende und Vienna stand im Halbfinale. Scorer Vienna: Stefan Stojacic 8, Matthias Linortner 7, Quincy Diggs 6.  Im Halbfinale bestand bald endgültig kein Zweifel mehr daran, dass die „3x3ler“ aus der Bundeshauptstadt bereit für den ganz großen Wurf waren. Antwerpen (Belgien) hatte eigentlich von der ersten Sekunde an nur wenig entgegenzusetzen. Die österreichische Defense schenkte Thibaut Vervoort, dem vielseitigen Starspieler der Belgier, im Angriff keinen Zentimeter. Stojacic, Linortner und Diggs scorten hingegen hochprozentig, während Martin Trmal eine unglaubliche Leistung am Rebound zeigte und seine Teamkameraden mit seiner Energie mitriss. Trotz eines späten Comebacks von Antwerpen waren die Wiener nie ernsthaft in Gefahr und zogen mit einem 20:15-Sieg sensationell ins Finale der World Tour ein. Quincy Diggs, Spieler Vienna: „Wir wussten, dass Antwerpen physisch spielt. Ich war darauf vorbereitet und wollte am Weg zum Korb genauso körperlich agieren. Danke an alle Vienna-Fans, wir haben schon vor dem Finale gewonnen!“ Scorer Vienna: Quincy Diggs 9, Stefan Stojacic 7, Matthias Linortner 4. Im Finale wartete kein Geringerer als Ub Huishan NE. Das Team mit den meisten Masters-Siegen der Saison, die aktuelle Nummer eins der Welt und der Verein von World-Tour-MVP Strahinja Stojacic – Bruder von Vienna-Star Stefan Stojacic. Anders als die Wiener hatten die Serben zwischen Semifinale und Finale eine etwas längere Verschnaufpause, was sich von Beginn an zeigte. Die heimischen 3x3-Basketballer starteten fehleranfällig, waren oftmals einen Schritt zu spät dran und hatten dementsprechend rasch Foulprobleme. Auch die Distanzwürfe – bis dahin eine absolute Stärke der Wiener – wollten ausgerechnet jetzt nicht mehr fallen. Im Gegensatz zu jenen der Serben, die hochprozentig verwerteten und im Angriff mannschaftlich geschlossen auftraten. Ub Huishan NE sah so Mitte des Spiels bereits wie der sichere Sieger aus. Für Spannung sorgte dann allerdings noch einmal Stefan Stojacic, der sich mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage stemmte. Offensiv übernahm der Guard jetzt fast die komplette Verantwortung und brachte sein Team so knapp vor Schluss noch einmal auf 18:20 heran. Nur war aber wieder sein Bruder am Zug, der das Spiel mit einem Drive eiskalt beendete und Ub Huishan NE damit zum Titel führte (21:18). Scorer Vienna: Stefan Stojacic 13, Matthias Linortner 3, Quincy Diggs 2. Stefan Stojacic, Spieler Vienna: „Diese Saison war wirklich großartig, niemand hätte erwartet, dass wir so weit kommen. Ich bin wirklich stolz auf die Burschen, natürlich ist das jetzt enttäuschend, da ich wirklich das Gefühl hatte, wir können das gewinnen. Wir haben aber bewiesen, dass wir ein Top-Team der Welt sind. In den letzten Monaten haben wir zu den Top-3 gehört. Ich habe dieses Finale noch nie gewonnen, ich werde es weiter versuchen.“ Matthias Linortner, Spieler Vienna: „In dem Moment direkt nach dem Spiel ist das natürlich extrem bitter, wir hätten das letzte Spiel auch gewinnen können. Aber wenn man auf das Spiel und die Saison zurückschaut, dann können wir extrem stolz sein. Ich glaube, es hätte vor der Saison keiner auf der Rechnung gehabt, dass wir hier im Finale gegen den Saisondominator um drei Punkte nach einem guten Comeback verlieren. Es tut heute noch weh, aber insgesamt haben wir den österreichischen Basketball auf die Weltkarte gebracht. Es hat mich jedesmal extrem stolz gemacht, wenn wir auf der World Tour eine rotweißrote Flagge gesehen haben. Ich wünsche mir, dass es nächste Saison weiter für uns aufwärts geht, wir als Team zusammenbleiben und an diese Saison anschließen." Die Wiener können trotz der schmerzhaften Finalniederlage auf eine beeindruckende Saison und vor allem ein überragendes Abschlussturnier zurückblicken. Neben dem Masters-Sieg in Paris handelt es sich bei dem zweiten Platz in Abu Dhabi wohl um die absolut beste Leistung von Team Vienna – vor allem wenn man bedenkt, wie dominant Stojacic und Co. ins Finale durchmarschierten und dass beim World-Tour-Finale nur die besten zwölf Mannschaften der Welt spielberechtigt waren. Team Vienna darf sich außerdem nicht nur über die wohlverdiente Offseason freuen, sondern ebenfalls über ein Preisgeld von 40.000 US-Dollar für Platz zwei in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Freuen dürfen sich zudem die Fans, denn Österreichs 3x3-Profiteam ist an der Weltspitze angekommen und wird dort wohl auch nächste Saison wieder um Turniersiege mitspielen! Foto: FIBA 3x3