Österreicher-Duo holt mit Ulm sensationell deutschen Meistertitel Die deutsche Basketball Bundesliga (BBL) ist am Freitag-Abend mit einer Sensation zu Ende gegangen. ratiopharm Ulm sicherte sich durch ein 74:70 im vierten Spiel der best-of-5-Finalserie gegen die Baskets Bonn erstmals in der Vereinshistorie den Meistertitel. Guard Thomas Klepeisz, Kapitän der Ulmer und des ÖBV-Nationalteams, der den 6,4 Kilogramm schweren Pokal als erster in die Höhe stemmte, durfte dank eines 18:0-Runs im Schlussviertel in der eigenen Halle feiern. "Das war einer der schwierigsten Meisterschafts-Runs, die es jemals gegeben hat. Wir haben gegen zwei Euroleague-Teams und den Champions-League-Sieger gewonnen und es irgendwie geschafft, deutscher Meister zu werden. Die Entwicklung, die die Mannschaft genommen hat, ist sensationell. Alle Props gehen an meine Teamkollegen und den Trainer", jubelte Klepeisz nach dem Spiel beim SWR. Der Burgenländer, der nach den beiden Triumphen mit den Güssing Knights nun mit seinem dritten Meistertitel eine einzigartige Karriere krönte, ist nicht der einzige ÖBV-Legionär in den Reihen der Champions. Mit dem 19-jährigen David Fuchs, der einst von den Basket Flames zu Ulm gewechselt war und die gesamte Nachwuchs-Abteilung durchlief, jubelte ein weiterer Österreicher über den Sensations-Coup. Die Ulmer von Head Coach Anton Gavel ging als Tabellensiebenter des Grunddurchgangs in die Playoffs und schaltete im Viertelfinale ALBA Berlin (3:1) aus. Im Halbfinale folgte der Sweep gegen den FC Bayern München (3:0). Am Tag nach dem Finaleinzug musste Ulm dann einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Andi Klee, der Busfahrer und die "Gute Seele" der Ulmer, verstarb völlig unerwartet. Spieler und Trainerteam rückten daraufhin noch enger zusammen und komplettierten am Freitag schlussendlich das Basketball-Märchen mit dem Triumph über Champions-League-Sieger Bonn. Der Titel-Run "seiner" Ulmer wird Klepeisz jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben. "Wir haben uns in einen Tunnel gespielt, keine Außengeräusche wahrgenommen haben, waren immer im Hier und Jetzt. Wir haben es gelebt und sind als Mannschaft immer stärker geworden. Ich habe es noch immer nicht realisiert, was wir geschafft haben", so der 31-Jährige. Die Party in Ulm dürfte aktuell noch im Gange sein, wie der ÖBV-Guard ankündigte: "Jetzt werden mehrere Nächte zum Tag gemacht. Die Jungs dürfen zwei Tage nicht schlafen gehen."