FIBA Referee Camp erstmals in Wien Die FIBA hat sich damit für Österreich als eines von nur vier Ländern entschieden, in denen heuer diese Clinics stattfinden, bei denen die Kandidat:innen der europäischen Nationen für die nächste Lizenzperiode der FIBA von 2025 bis 2027 selektiert werden. Nach intensiven Gesprächen ist es ÖBV Schiedsrichterreferent Christoph Rohacky und FIBA National Instructor Paul Valentin gelungen, diese Veranstaltung nach Wien zu holen. Die vier Damen und 20 Herren aus insgesamt 17 Nationen absolvierten ein intensives Programm, beginnend mit einer zweistündigen Praxis-Schulung in der Wiener Stadthalle am Anreisetag Montag. Von Dienstag bis Freitag in der Karwoche waren die europäischen Prospects täglich bei Spielen der männlichen und weiblichen U18- und U20-Bewerbe im Rahmen eines der größten Basketball-Turniere Mitteleuropas im Einsatz. Österreich wurde durch die ÖBV Referees Timo Axmann, Raphaela Reiner und Milos Stokic würdig vertreten, und war zudem die einzige Nation, aus der drei Teilnehmer:innen akzeptiert wurden. Alle Spiele wurden mit einem eigens installierten Kamera- und Livestream-System aufgezeichnet, sodass unmittelbar nach Spielende die für das Spiel relevanten Video-Clips zur Verfügung standen. Miodrag Licina (SRB) und Andrej Jelen (SLO), beide Mitarbeiter im FIBA Europe Referee Department und bei vielen Großveranstaltungen wie EM, WM und den europäischen Clubbewerben als Referee Instructors und Technical Delegates im Einsatz, beobachteten abwechselnd die Referee Crews und arbeiteten anschließend mit dem vorhandenen Video-Material die Spiele auf und gaben jeder/m Kandidat:in konkretes Feedback und Möglichkeiten zur Verbesserung und zur persönlichen Weiterentwicklung in den Bereichen Kriterien, Mechanics (Zuständigkeiten und Laufwege) sowie IOT (Individual Officiating Techniques) und Kommunikation. An jedem Morgen wurden im Seminarraum des offiziellen Schiedsrichterhotels unweit der Spielhalle die Situationen des letzten Tages analysiert und durch Handlungsempfehlungen und Vorgaben ergänzt, um am folgenden Spieltag mehr Einheitlichkeit und Konsistenz zu erreichen. Alle Teilnehmer:innen mussten auch an Observings und Nachbesprechungen ihrer Kolleg:innen teilnehmen und zudem nach jedem selbst geleiteten Spiel eine umfangreiche Selbst-Evaluierung ausfüllen. Dieses System ist auch in der BSL, BDSL und B2L bereits seit zwei Jahren im Einsatz, wodurch die österreichischen Kandidat:innen bestens vorbereitet waren und ein entsprechend positives Zeugnis von den Verantwortlichen des europäischen Basketball Verbands ausgestellt bekamen. Generell lobten die Herren Licina und Jelen die exzellente Organisation durch Basketball Austria als hosting federation sowie durch die Turnierleitung des Osterturniers unter Veranstalter Peter Krappel, der erst kürzlich für seine Verdienste um den österreichischen Basketballsport das Ehrenzeichen des ÖBV in Silber erhalten hatte. Die Referee Instructors waren äußerst zufrieden mit den Rahmenbedingungen, die in Wien geboten werden konnten, und betonten, dass die FIBA Europe die Zusammenarbeit mit dem ÖBV Schiedsrichterreferat sowie das Commitment, das in Österreich zur Weiterentwicklung der österreichischen und europäischen Referees spürbar vorhanden sei, sehr zu schätzen wisse und dass man sich freue, die konstruktive Kooperation durch ähnliche und langfristige Projekte fortzusetzen. „Es war für uns eine große Freude und Ehre, diese Veranstaltung in Österreich hosten zu dürfen. Von einer engen Zusammenarbeit mit dem Referee Department der FIBA Europe und durch Austausch mit den Schiedsrichterverantwortlichen von Top-Nationen kann das heimische Schiedsrichterwesen nur profitieren. Je mehr österreichische Referees die Gelegenheit erhalten, auch bei internationalen Spielen Erfahrung zu sammeln, desto mehr kann das dort erworbene Know-how in Österreich angewendet und an die jüngeren nationalen Kolleg:innen weiter gegeben werden. Für ein kleines Land wie Österreich ist die Orientierung an der internationalen Spitze ein schrittweiser Prozess, der nur mit der Unterstützung des ÖBV, aber auch der Liga, der Vereine und der Landesverbände erfolgreich implementiert werden kann. Nur mit einem gemeinsamen Schulterschluss kann es gelingen, die Personal- und Performance-Situation der Referees im österreichischen Basketball mittelfristig und nachhaltig zu verbessern“, so ÖBV Vizepräsident und Schiedsrichterreferent Christoph Rohacky.