Der große win2day-BDSL-Saisonrückblick: Die Verfolger  Der entthronte Meister Nach dem die erfolgsverwöhnten Klosterneuburgerinnen in den vergangenen Jahren einen Rekord nach dem anderen gebrochen hatten, ist eine Saison ganz ohne Titel natürlich bis zu einem gewissen Grad enttäuschend. Gleichzeitig sollte aber auch das Positive aus der Spielzeit 2023/24 nicht zu kurz kommen. Allen voran ist da der neuerliche MVP-Titel von Aufbauspielerin Lisa Zderadicka zu nennen. „LZ4“ hat im Halbfinale bewiesen, dass sie nach all den Jahren immer noch Spiele im Alleingang entscheiden kann – wenn es sein muss. Dass das heuer nicht allzu oft der Fall war, lag auch daran, dass mit Sina Höllerl ein Klosterneuburger Top-Talent einen Riesenschritt in der Entwicklung hingelegt hat und mit gerade einmal 17 Jahren schon zu den Top-Performerinnen der Liga zählte. Auch die internationalen Auftritte der Duchess im Alpe Adria Cup konnten sich sehen lassen. In der BDSL fehlte es in den entscheidenden Momenten aber oftmals an der nötigen Physis unter dem Korb. Dass die Niederösterreicherinnen die Inside-Spielerin Evangelia Vamvaka bereits um zwei Jahre verlängert haben, war ein dahingehend ein wichtiger Schritt. Für einen Comeback-Titel dürfte es kommende Saison aber noch mehr brauchen. Franz Zderadicka, Head Coach Duchess: „Trotz der Abgänge von drei hochkarätigen Leistungsträgerinnen führte unser Team nach neun Runden wieder die BDSL-Tabelle ungeschlagen an, konnte bis dahin die beiden härtesten Konkurrenten im direkten Duell daheim besiegen und war auch bereits zum sechsten Mal in Folge wieder für das Cup-Finale qualifiziert. Mit den Ergebnissen der ersten fünf Monate der abgelaufenen Saison konnten wir also maximal zufrieden sein. Die sensationelle Siegesserie gegen österreichische Teams in Liga und Cup endete erst in der vierten übergreifenden Saison nach insgesamt 1.022 ungeschlagenen Tagen am 27.01.2024, als wir ersatzgeschwächt beim Auswärtsspiel in St. Pölten nur bis zur Pause mithalten konnten. Im Cupfinale am 17.3.2024 ebenfalls auswärts in St. Pölten und in der gleich anschließenden komprimierten Semifinalserie der Meisterschaft konnten wir nicht unsere besten Leistungen abrufen und mussten uns knapp geschlagen geben. Nach insgesamt fünf Cuptiteln und drei Meisterschaftssiegen in Folge mussten wir heuer unseren deutlich verstärkten Gegnerinnen den Vortritt lassen und gratulieren! Unsere erstmalige Teilnahme an einer offiziellen internationalen Turnierserie, dem Alpe Adria Cup, beurteile ich rückblickend als aufwendig aber durchaus wertvoll. Wir konnten gegen die Profitruppe aus Banska Bystrica, Zweiter in der Slowakei, Erfahrungen sammeln, gegen KAZL Split, das aktuell viertbeste Team aus Kroatien, auf Augenhöhe mitspielen und belegten in unserer Gruppe Platz drei noch vor Maribor, aktuell Vierter in Slowenien.“ Das zweite Gratzer Top-Team Auf eine durchaus erfolgreiche Saison darf die Nummer zwei in Graz, UBSC-DBBC, zurückblicken. Wie schon im Vorjahr gelang die Playoff-Qualifikation, allerdings war dort – wie eben auch schon in der Vorsaison – im Halbfinale Schluss. Dass die Grazerinnen aber überhaupt so weit oben mitgespielt haben, darf nach dem Abgang einiger Schlüsselspielerinnen, darunter niemand Geringerer als Topscorerin Nina Krisper, durchaus als Erfolg gewertet werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Steirerinnen zehn Nachwuchsspielerinnen im Kader hatten. Angeführt wurden diese wie schon in der Vergangenheit von der routinierten Slowenien Simona Kuzma. Solange sie im Spielaufbau die Geschicke lenkt und Hoffnungsträgerinnen wie die erst 19-Jährige Ajla Meskic (im Schnitt 11 Punkte und 10,5 Rebounds) ihre beeindruckende Entwicklung fortsetzen, sollte UBSC-DBBC auch künftig zu den Top-Teams gehören. Edvin Brkic, Head Coach UBSC-DBBC Graz: „Wir haben vor der Saison die Mannschaft deutlich verjüngt und es hat niemand von uns erwartet, dass wir so eine starke Saison spielen. Die Mädels haben sich sehr gut entwickelt und wir haben alles gewonnen, was wir realistischerweise gewinnen konnten. Das Einzige, was mir leidtut, ist dass wir keines der Grazer Derbys gewinnen konnten. Wir waren sehr nah dran, am Ende hat leider die Erfahrung gefehlt. Für die nächste Saison planen wir Individualtrainings über den Sommer, damit sich die Mädels weiterentwickeln können, vielleicht können wir dann auch einen Schritt in der Tabelle nach vorne machen. Wir sind sehr zufrieden, wie die Saison verlaufen ist und diesen vierten Platz heuer kann ich für mich persönlich höher bewerten als den dritten Platz letzte Saison.“