Legenden-Serie I: "C-Bo" erwartet ausgeglichenes Matchup Fast auf den Tag genau zwölf Jahre ist es her, dass die BK IMMOunited Dukes zum zehnten und bislang letzten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Meister-Pokal in die Höhe stemmen durften. Topscorer in der vorentscheidenden vierten Partie der „best-of-five“ Finalserie gegen die Swans aus Gmunden? Curtis Bobb mit 23 Punkten! Zum Auftakt unserer Legenden-Serie haben wir mit dem heute 45-Jährigen „Sharpshooter“ über das anstehende Halbfinal-Duell „seiner“ Dukes mit UBSC Raiffeisen Graz gesprochen. Und es hätte wohl kaum einen besseren Gesprächspartner geben können als den gebürtigen US-Amerikaner, der in der Stiftsstadt längst sesshaft geworden ist. „Ich bin noch immer eng mit der Dukes-Familie verbunden“, sagt der Flügelspieler, der 2008 spanischen Zweitligaverein Beirastar Rosalía ins „Happyland“ kam. „Klosterneuburg ist mein Zuhause.“ "C-Bo" lobt Coaching und Chemistry Der ehemalige Publikumsliebling ist auch heute noch ein gern gesehener Gast im „Dukes Castle“. Ab und an ist der Meister (2012), Cup- (2013) und Supercup-Champion (2012, 2013) sogar als Hallensprecher im Einsatz. Warum es in dieser Saison bislang so gut läuft, habe mehrere Gründe. „In erster Linie ist das Team well-coached. Damir (Zeleznik; Anm.) war als Spieler in diesen Situationen. Er weiß, wie die Spieler denken, was sie fühlen.“ Zudem würden sich Zeleznik und dessen Assistant-Coach Damir Hamidovic gut ergänzen. „Sie übertragen ihre Erfahrung und ihr Wissen auf das Team“, so Bobb. Ein weiterer Schlüssel für den Klosterneuburger Erfolg sei die Team-Chemie. „Der Kader ist sehr gut zusammengestellt. Die Spieler verstehen sich nicht nur auf dem Feld, sondern hängen auch in ihrer Freizeit gemeinsam ab“, berichtet die langjährige Nummer 13. Wer ist disziplinierter? Für die anstehende Semifinal-Serie gegen UBSC Raiffeisen Graz, die am Samstag (18:00 Uhr, live in ORF Sport+) in Klosterneuburg beginnt, sieht Bobb keinen klaren Favoriten. „Die Stärken und Schwächen beider Teams decken sich teilweise.“ Zwar habe Graz insgesamt kleine Vorteile in puncto Athletik („they come out and run“), „aber auch die Dukes haben mit Michael (Weathers; Anm.) einen ausgewiesenen Athleten und mit Vali (Bauer; Anm.) jemanden, der das Spiel schnell machen kann“. Kleinigkeiten könnten jedenfalls über den Finaleinzug entscheiden. „Es wird darauf ankommen, wer disziplinierter ist und sich besser an den Game-Plan hält“, ist Bobb überzeugt. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ Sofern es die Zeit zulässt, werde er sich auch zu den Semifinal-Heimspielen der Dukes im Happyland blicken lassen, versichert die Legende – „aber ich habe viel zu tun“. Unter anderem als Lehrer in der Volks- und Mittelschule Klosterneuburg, wo er als Native Speaker engagiert ist und sich mehrmals wöchentlich im Gym fit hält. Die Basketballschuhe hat er nach seinem 289. und letzten Bundesligaspiel für Klosterneuburg im Jahr 2016 auch nicht gänzlich an den Nagel gehängt. Zunächst spielte er noch für die 6ers in der Landesliga und erst kürzlich war er zur 20-Jahr-Feier seiner ersten Europastation, dem BK Nový Jičín (Tschechien) gelanden. Basketball gespielt wurde auch. „Ich habe fünf Dreier getroffen“, erzählt der 45-Jähirge – mit jener Selbstverständlichkeit, mit der er einst auch den Ball in den Korb beförderte. Heute tun das vor allem seine Zwillinge. „Sie sind hervorragende Werfer“, sagt der vierfache Vater und lacht: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“