Legenden-Serie III: Hajda setzt bei Lions auf Mischung aus Jugend und Routiniers Jeder Traiskirchner Basketball-Fan kennt den Namen Lucas Hajda, denn sein Trikot prangt hoch oben im Lions Dome neben den Rückennummern anderer legendärer Spieler. Der mittlerweile 59-jährige Scharfschütze ist aber nicht nur Lions-Anhängern ein Begriff, er gewann auch Titel in Klosterneuburg und war langjährige Nationalteamstütze. Dass die Lions gerade wieder an alte Erfolge anschließen und dabei an ihn denken, freut ihn unheimlich: „Dass ich eine Einladung für das Cup-Finale bekommen habe, war wirklich schön. Das Finale war eine große Sache für den Klub, die Halle war bummvoll, die Atmosphäre fantastisch.“ Laut Hajda, der den Basketballsport mittlerweile nur mehr aus der Distanz beobachtet, weht unter der neuen Führung im Lions Dome frischer Wind. Vision erkennbar Es sei schade, dass es mit dem Cup-Pokal nicht geklappt habe. „Das junge Team hat im Finale ein bisschen Nerven gezeigt.“ Dass sei bei einer so jungen Truppe aber nicht ungewöhnlich. Die Richtung stimme jedenfalls: „Ich finde es großartig, dass in Traiskirchen viel Wert auf die Nachwuchsarbeit gelegt wird. Nur Geld in die erste Mannschaft reinzupumpen, bringt auf Dauer nichts.“ Legende hofft auf Jungstar „Ich hoffe, dass Talente wie Kostic (Aleksej, Anm.) dem Verein noch länger erhalten bleiben.“ In Kombination mit erfahrenen Leuten wie Fabricio Vay sei da einiges möglich. Dass „seine“ Löwen gegen Oberwart in der Favoritenrolle sind, glaubt er allerdings nicht. „Es gibt in der Serie keinen Favoriten“, so Hajda. Oberwart dürfe man nach dem Sieg gegen die Swans keinesfalls unterschätzen – wenngleich die Verletzung von Spielmacher Daniel Friedrich dabei wohl eine Rolle gespielt habe. Dennoch: „Die Gunners kommen voller Selbstvertrauen und mit einem großen Fan-Anhang im Rücken.“ Ob man den ehemaligen Meistermacher Hajda in der Halle sehen wird? Gut möglich: „In den bisherigen Playoffs bin ich schon auf den Geschmack gekommen“, so der Edelshooter, der sich im Lions Dome sicher auf leuchtende Fan-Augen freuen kann – vor allem nach den legendären Schlachten, die er sich einst selbst mit den Gunners geliefert hat. Die zweite große Leidenschaft Dass der Basketballsport etwas in den Hintergrund gerückt ist, liegt wohl auch daran, dass Hajda, der nach der aktiven Karriere lange als Sky-Kommentator tätig war, neben seinem Beruf als Gymnasiumlehrer für Geschichte- und Sport viel Zeit in seine Leidenschaft – die Musik – investiert. „Die Musik ist mein großes Steckenpferd“, betont er. Vor allem Jazz hat es ihm angetan, sodass man den ehemaligen Nationalspieler gemeinsam mit seiner Frau mittlerweile wesentlich öfter im Wiener Jazz-Klub Porgy & Bess trifft als in Basketballhallen. Er sportle aber immer noch gerne, gehe regelmäßig Laufen und im Winter Skifahren. Ganz ohne das orange Leder geht es dann aber doch nicht: Rund zehn Spiele pro Saison schaut Hajda live. Gut möglich, dass es dieses Jahr ein paar mehr werden – besonders, wenn die Lions das Halbfinale überstehen!