Nach historischem Masters-Triumph ruft die Challenger-„Pflicht“ Nicht einmal 14 Tagen ist es her, dass das Team Vienna mit den 3x3-Europameistern Enis Murati, Fabio Söhnel und Toni Blazan, sowie Rückkehrer Quincy Diggs beim Gewinn des World Tour Masters in Wuxi eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebte. Im wohl spannendsten Turnier der jüngeren 3x3-Geschichte holten die Österreicher – nach verwandelten Game-Winnern in allen K.o.-Spielen vom Viertelfinale bis zum Finale – ihren vierten Titel auf der höchsten World-Tour-Ebene. Aufgrund der dramatischen Spielverläufe war es der bisher wohl emotionalste Titel auf Vereinsebene, aber auch einer mit historischem Charakter, wie Enis Murati unterstreicht. „Zum ersten Mal hat ein österreichisches Team auf der World Tour zwei Masters-Titel in einer Saison gewonnen. Das bedeutet enorm viel und ist ein weiterer Meilenstein für den 3x3-Sport in Österreich. Wir hoffen auf weitere Masters-Titel“, so der Routinier, der unter anderem im Endspiel gegen Amsterdam den spielentscheidenden Wurf zum 22:20 versenkte. Ob sich das Verlangen nach weiteren großen Siegen erfüllt, hängt indirekt auch vom Abschneiden beim bevorstehenden Mugunghwa Challenger (12./13. Oktober) ab. In der südkoreanischen Provinz Gangwon geht es für die Wiener um einen Startplatz für das Masters in Shenzhen (16./17. November). Auf dem Weg zum Tour-Finale in Hongkong (22. bis 24. November) käme den rot-weiß-roten 3x3-Assen ein dritter „Zwischenstopp“ naturgemäß mehr als gelegen. Die Masters-Turniere in Abu Dhabi (26./27. Oktober) und im saudi-arabischen Neom (7. bis 9. November) stehen als Fixtermine schon auf dem „Reiseplan“ der Österreicher. „Das Challenger in Südkorea ist wahrscheinlich nicht so gut besetzt wie ein Masters, wird aber dennoch eine große Prüfung für uns sein, um die Kontinuität zu behalten und weiterhin gut in Form zu bleiben. Großes Ziel ist das Ticket für Shenzhen“, sagt Murati. Nach wie vor „out“ ist der langzeitverletzte Matthias Linortner (Achillessehne). EM-MVP Nico Kaltenbrunner kehrt zurück und komplettiert das Quartett mit Murati, Toni Blazan und Wuxi-MVP Quincy Diggs. Gerade weil das Scheinwerferlicht beim Mugunghwa Challenger kleiner ist, als noch in Wuxi, strahlt es umso heller auf das Team Vienna. Die Österreicher sind als Weltranglisten-Zweite auf dem Papier die klaren Turnier-Favoriten, Ermont SENEF (FRA) und Sagamihara Enndaruma (JPN) sollten in der Gruppe keine Stolpersteine sein, in den Augen der meisten Experten dürfte ein Top-3-Platz für Team Vienna „Pflicht“ sein. Vor der Konkurrenz sind Murati & Co. aber dennoch gewarnt. Mit Lausanne (SUI/9.) ist ein weiteres Top-10-Team am Start. Kandava Turiba (LAT) um Olympiasieger Edgars Krumins ist das Siegen ebenfalls nicht fremd. Wuxi WenLv (CHN) kann auch ohne Ex-NBA-Superstar DeMarcus Cousins für eine Überraschung gut sein.