Über St. Pöltens erstes Heimspiel, das keines ist Trainerwechsel, Spielerwechsel – der Kader des SKN St. Pölten erfuhr im Sommer ein „Facelifting“. Arrivierte österreichische Stammkräfte – mit Ausnahme von Roman Jagsch – zogen weiter, junge Talente erhielten deren Spots. Head Coach wurde Ioannis Tsiorgiannis, der eine Handvoll Legionäre rekrutierte und früh von einer „Transition-Season“ sprach. Hochwasser dämpft Erwartungen Die Vorbereitung der Niederösterreicher bog Mitte September auf die Zielgerade, das erste Heimspiel Anfang Oktober gegen Gmunden war in Vorbereitung – ehe das Hochwasser das Sportzentrum Niederösterreich unbespielbar machte. Heimrechttausch und Spielverschiebungen folgten, sieben Mal trat der SKN bisher an. Alle sieben Partien absolvierte er auswärts. Und das wohl auch noch länger: in der Sporthalle Herzogenburg, rund elf Kilometer von der ursprünglichen Heimstätte entfernt, wurde ein temporärer Spielort erschaffen. „Am Anfang hat es geheißen, dass wir im November wieder in unserer Halle spielen können. Dann war es Ende Dezember, dann Ende Februar – aktuell ist eine Rückkehr nicht absehbar. Vor März kann ich es mir nicht vorstellen, dass wir wieder in St. Pölten spielen können“, berichtet Geschäftsführer Stefan Worenz, dessen Organisationstalent gefragter war denn je. Herzogenburg als Ausweichquartier Die ersten Trainings nach der Hochwasserkatastrophe absolvierte der SKN in Trumau. Mit ein wenig Glück schafft man die Distanz unter einer Stunde. Ein irrsinniger Aufwand. Dann fand man Trainingsmöglichkeiten im Umkreis, musste aber auch etwa bis Melk fahren. „Wir haben sehr viel Kraft und Zeit aufwenden müssen, um diese Situation bestmöglich zu meistern. Nun sind wir mal froh, dass wir – auch wenn temporär – einen Spielmöglichkeit gefunden haben, die einen halbwegs normalen Ablauf zulässt.“ Für das erste Spielwochenende, am Sonntag gegen Klosterneuburg und am Dienstag gegen Oberwart, kann Boden & Co verlegt und aufgestellt bleiben, damit fällt ein großer organisatorischer Brocken weg. „Der Auf- und Abbau aller notwendigen Dinge und allen voran des Bodens bindet viel Man-Power und Ressourcen. Gottseidank können wir mal alles für zwei Spiel vorbereiten, aber dann braucht es Unterstützung. Die haben wir auch – viele Hände helfen hier. Es ist wunderschön zu spüren, welcher Zusammenhalt hier herrscht. Ganz großes Dankeschön an alle, die hier anpacken und uns in dieser Phase so tatkräftig unterstützen“, so Worenz. Neugier auf Mannschaft soll Halle füllen Neben der vielen Bausteine, die notwendig waren und sind, das in Herzogenburg gespielt werden kann, müssen auch die Fans neu angesprochen werden: „Ich glaube aber, dass viele unserer Fans nun sehr neugierig darauf sind, die neue Mannschaft auch live zu sehen. Wir haben für diese beiden Spieltage viel geplant, werden raushauen was geht, um unsere Zuschauerinnen und Zuschauer, aber auch unsere Sponsorinnen und Sponsoren zu unterhalten – es werden großartige Abendevents. Im Endeffekt ist es nur eine Autobahnabfahrt weiter und die beiden Basketballstandorte sind auch historisch miteinander verbunden.“ Erstmals komplett in dieser Saison Den sportlichen Anreiz – auch, wenn es bislang mit sieben Niederlagen aus sieben Spielen so gar nicht gelaufen ist – bildet die Tatsache, dass die Mannschaft erstmals in dieser Saison komplett auflaufen kann. Duje Putnik sollte wieder fit sein, Joel Ekamba sein Debüt geben. „Wir wollen mit allen Spielern antreten. Die Rückkehrer stehen bereits im Training, sie werden noch nicht bei 100 Prozent ihres Leistungsniveaus sein – aber sie werden uns am Feld helfen können“, weiß der Geschäftsführer. Durch die Vollständigkeit des Kaders sei auch die Trainingsintensität wieder höher geworden und Worenz ist sich sicher: „Wir haben eine interessante, junge Truppe, die unter diesen Umständen bislang fast immer eine gute Performance hingelegt hat. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch viele Teams überraschen werden. Die Qualität in der Mannschaft ist da und eine Entwicklung ist erkennbar.“