Vor Auftakt in den win2day-BDSL-Playoffs: Svetlana Orekhova spricht über Titelchancen ihrer Tochter Basketball Austria hat vor dem Auftakt morgen, Samstag, Svetlana Orekhova, Mutter von Wels-Star Inga Orekhova, zum Gespräch gebeten. Sie spielte einst höchst erfolgreich für Powerbasket Wels und BK Klosterneuburg, kennt daher beide Mannschaften und hat noch dazu eine Tochter, die um den Finaleinzug kämpft. Basketball Austria: Du bist eine Basketballlegende (Europameisterin mit der UDSSR, 2x Roncetticup-Siegerin mit Dynamo Kiev und Sopron, 6x österreichische Staatsmeisterin), gleichzeitig aber auch die Mutter von Starspielerin Inga Orekhova. Wenn du heute Spiele schaust, schaust du eher mit dem leidenschaftlichen Blick einer Mutter oder mit dem analytischen Blick des Ex-Profis? Als Inga mit dem Basketball begann, war sie 2,5 Jahre alt. Ihr Vater spielte damals in St. Pölten und ich Herzogenburg. Sie durfte immer mit in die Halle, aber es gab eine Regel: Während des Spiels und während der Trainings durfte sie nicht aufs Feld laufen. Also sprintete sie am Spielfeldrand mit uns auf und ab. Sie war schon damals so schnell, dass sie fast mithalten konnte. Als sie dann als Kind und Jugendliche selbst spielte, war es immer einfach sie zu motivieren und loben. Heute ist sie 35 Jahre alt, da ist das natürlich anders, aber wir sprechen immer noch eine Sprache: Basketball. Inga ist mit einem Basketball-Profi verheiratet (SKN-Spieler Richard Williams jr., Anm). Daheim geht es also eigentlich nur um dieses Thema. Manchmal sage ich, lasst uns doch mal über etwas anderes reden, aber wir landen wieder beim Basketball. Und dennoch: Wenn ich in die Halle gehe und ihr zuschaue – in Hallen, in denen ich einst Erfolge gefeiert habe und sie mir zugeschaut hat – dann sind das ganz besondere Emotionen. Ich sitze dort heute mit meinen Enkelkindern, feuere sie an und bekomme Gänsehaut. Bist du noch oft in der Halle und verfolgst die win2day BDSL? Natürlich nicht so wie früher. Ich bin heute Unternehmerin und muss mir meine Zeit einteilen. Außerdem passe ich oft auf die Enkelkinder auf, wenn Inga spielt. Als sie letztes Jahr mit dem SKN Meister wurde, war ich aber bei jedem Spiel. 2017 hast du bei der WM in der Altersklasse 45+ Jahren noch Bronze geholt. Stehst du auch jetzt noch manchmal am Feld? Mittlerweile nicht mehr. Ich bin jetzt 57 Jahre alt. Ich merke, wie ich das Spiel immer noch denke, aber das Verletzungsrisiko ist mir mittlerweile zu hoch. Wie hat sich der Frauenbasketball seit deiner aktiven Zeit in Österreich entwickelt? Das Niveau war früher meiner Meinung nach höher. Die jungen Spielerinnen haben immer noch dasselbe Talent wie zu meiner Zeit, aber es fehlt an den Vorbildern, richtigen Stars. Wels hat da meiner Meinung nach eine gute Mischung gefunden und mit Inga gibt es auch ein tolles Vorbild für die jüngeren Mädls. Du warst in Wels und Klosterneuburg als Profi erfolgreich. Zu wem hältst du im Halbfinale und wer kommt weiter? Auch als Spielermutter muss ich realistisch bleiben. Der Ball ist rund, es gibt gute und schlechte Tage, die Schiedsrichter spielen immer eine Rolle. Wenn Wels kämpft, hat man gesehen, dass Klosterneuburg schlagbar ist. Die Bank ist aber natürlich länger als bei Wels, die Duchess haben auch mehr Erfahrung. Ich hoffe einfach auf einen tollen Kampf, eine spannende Serie und dass das Halbfinale von der Stimmung schon wie ein Finale ist.   Ausblick auf das Halbfinale Dass die Stimmung in den Hallen top sein wird – und zwar in beiden Halbfinalserien – davon ist jedenfalls auszugehen. Bei der Paarung Duchess gegen Wels kommt dazu, dass sich die Teams gut kennen, da sie in dieser Saison bereits fünfmal aufeinandertrafen – wobei Klosterneuburg viermal siegreich war. Im Supercup-Finale vergangene Woche dominierten die Duchess mit einem 100:60-Sieg. Sina Höllerl und Alexia Allesch erzielten jeweils 23 Punkte. „Im Supercup-Finale haben wir gezeigt, wie gut wir sind, wenn wir als Team spielen. In den Playoffs werden wir daran anknüpfen und uns steigern. Wir sind bereit“, gibt sich Duchess-Trainerin Diana Picorusevic vor dem Playoff-Auftakt selbstbewusst. Etwas tiefer stapelt hingegen UBI Head Coach Tanja Kuzmanovic vor dem Serienstart gegen UBSC-DBBC: „Mit Meskic, Bobic, Köppel und Kuzma wartet DBBC mit einer starken Starting-Line-Up auf uns. Wir müssen von Minute eins voll da sein und über 40 Minuten die Kontrolle nicht aus der Hand geben. Das Ziel ist es, unsere eigenen Fehler zu minimieren, damit wir den ersten Schritt in Richtung Finale machen können.“ Während UBI die reguläre Saison fast makellos absolvierte, ist die Bilanz von UBSC-DBBC ausgeglichen. In den direkten Duellen dominierte UBI deutlich. Nach zwei intensiven Wochen der Vorbereitung blicken wir mit Spannung auf das kommende Grazer Derby. Wir möchten den Ubi-Damen auf keinen Fall den Sieg leicht machen und werden alles geben, um unser Bestes zu zeigen“, sagt DBBC-Spielerin Lejla Meskic vor dem ersten Spiel. Einen Überblick über die Partien gibt es hier.