win2day BSL-Finals-Interview: Herausforderer Sead Hadzifejzovic Basketball Austria: Zweimal war man der Underdog in diesen Playoffs, beide Male konnte man die Serie mit 3:1 für sich entscheiden. Wieviel Momentum hat deine Mannschaft gerade? Sead Hadzifejzovic: Ja, das stimmt. Auf dem Papier waren wir gegen die Mannschaften aus Wels und Gmunden Außenseiter, was uns zusätzlich motiviert hat, allen zu zeigen, dass wir viel mehr draufhaben, als man uns in den Playoffs zugetraut hat. Unser Team wurde im Laufe der Saison einfach besser. Das haben wir in allen Playoff-Spielen gezeigt. Unsere Energie, unser Siegeshunger und unsere Geschlossenheit haben uns jetzt ins Finale geführt. Unser Ziel ist klar, wir wollen den Titel holen. Wir spielen gegen eine gute Mannschaft, aber ich denke die Chancen stehen gleich, denn bei solchen Spiele entscheiden Kleinigkeiten. Basketball Austria: Du spielst eher noch den altmodischen Basketball, man findet dich fast jede Possession in der Zone. Warum passt dein Spielstil immer noch so gut in den heutigen Basketball? Sead Hadzifejzovic: Ich komme aus einem Land, in dem Basketball wie eine Religion ist. In meinem Land kennt jeder die Basketballregeln und es gibt viele gute Trainer. Ich habe mit zwölf Jahren angefangen, Basketball zu spielen. Ich habe in neun verschiedenen Ländern Basketball gespielt. Ich habe in jedem Land etwas Neues gelernt und kann mich problemlos an verschiedene Basketballstile anpassen. Außerdem ist die Erfahrung, die ich mitbringe, einer der wichtigsten Gründe, warum ich immer noch gut mit Spielern spielen kann, die zehn Jahre jünger sind als ich. Basketball Austria: Du hast schon etliche Jahre im Profibereich hinter dir. Wie sehr hilft das deiner Mannschaft bei diesem sensationellen Run? Sead Hadzifejzovic: Erfahrung ist für jedes Team von unschätzbarem Wert und kann nicht mit Geld gekauft werden. Ich denke, dass unser Team über eine ideale Kombination aus erfahrenen und jungen Spielern verfügt und wir all dies in eine gemeinsame Energie umgesetzt haben, die uns durch diese Saison treibt. Dieses Team gibt einfach nie auf, vom Charakter her eines der besten Teams, in denen ich je gespielt habe. Niemand möchte ein Spiel verlieren, und genau deshalb haben wir es in dieser Saison mehrfach geschafft, Rückstände von sogar über zwanzig Punkten aufzuholen. Diese Fähigkeit, nie aufzugeben und sich immer wieder zurückzukämpfen, ist unser größter Trumpf für das Finale. Basketball Austria: Die zwei Serien gegen die beiden oberösterreichischen Mannschaften waren von Physis geprägt. Wie viel intensiver wird jetzt noch einmal das Finale gegen die Gunners? Sead Hadzifejzovic: Die Gunners sind körperlich eine ebenso starke Mannschaft wie unsere beiden vorherigen Gegner. Sie sind eine organisierte Mannschaft, wissen jederzeit, was sie auf dem Spielfeld tun, die Rollen im Team sind klar verteilt. Sie spielen diese Saison großartigen Basketball und stehen verdientermaßen im Finale. Wir müssen auf jeden Fall bei jedem Spiel maximal konzentriert und bereit sein. Jeder Spieler muss 100 Prozent geben, wenn wir aus dem Duell mit ihnen als Sieger hervorgehen wollen. Basketball Austria: Drei Siege fehlen noch, auswärts fühlt man sich bisher scheinbar recht wohl. Warum werden die Dragonz die Sensation perfekt machen und sich zum Meister krönen? Sead Hadzifejzovic: Genau, noch drei Siege fehlen. Dieses Gefühl wollen wir bis zum Schluss des Finales beibehalten. Wir möchten diese Saison auf die bestmögliche Art und Weise krönen, wir möchten einfach die Geschichte dieses Vereins schreiben und in goldenen Buchstaben eingraviert bleiben. Wir wollen den ersten Titel für diese Mannschaft und diese Stadt holen. Ich bin sicher, dass wir es schaffen werden.