Auftaktsieg als Wegweiser für Titel 37-mal wurde die win2day Basketball Superliga in einer Finalserie entschieden. 25-mal setzte sich am Ende jenes Team durch, das auch den Opener gewonnen hatte. Auch die UNGER STEEL Gunners Oberwart haben bei allen ihren bisherigen drei Meistertiteln (2011, 2016 und 2024) das jeweils erste Finalspiel für sich entschieden. Allerdings gelang ihnen der Opening-Win auch noch vier weitere Male – und die Hände blieben leer. Spiel eins war bald entschieden Der Auftakt vergangenen Sonntag war eine klare Angelegenheit für Oberwart: der Titelverteidiger spielte – vor allem in der ersten Halbzeit – wie aus einem Guss, lag zur Pause bereits mit 22 Punkten voran und gewann am Ende verdient mit 81:63. Liga-MVP Robert Allen legte mit 20 Zählern und 13 Rebounds bereits sein fünftes Double-Double der laufenden Postseason auf. Ziggy „Siegfried der Drachentöter“ Reid steuerte 18 Punkte bei, war vor allem zum Beginn des Spiels für die Runs der Gunners verantwortlich. „Wir müssen früher anfangen, die richtigen Sachen zu machen“ Das sagte COLDAMARIS BBC Nord Dragonz Head Coach Felix Jambor gleich nach dem ersten Duell. Konkret sprach er die fehlende Defensive seiner Truppe in Halbzeit eins an. Für Spiel zwei fordert der Tiroler nun: „Wir müssen mit einem ganz anderen Fokus ins Spiel gehen. Ich habe Vertrauen in mein Team, dass wir eine gute Antwort geben werden. Mit unseren Fans im Rücken wollen wir unseren Home Court verteidigen." Die Antwort könnte Zonen-Defense heißen: damit haben die Dragonz bereits den oberösterreichischen Teams Probleme bereitet – und auch die Gunners hatten gegen dieses Verteidigungskonzept manchmal schon ihre liebe Not. Am anderen Ende des Courts hatte Eisenstadt mit Oberwarts Pick-And-Roll Defensive zu kämpfen. Zu selten konnten gute Optionen kreiert werden. Dadurch blieben auch die Top-Scorer der Dragonz unter offensiver Normalform: Rayshawn Mart kam nur auf zwei Zähler, sein mit Abstand niedrigster Wert der gesamten Saison. Im Schnitt wirft der US-Amerikaner 15,18 Punkte pro Partie. Auch Sead Hadzifejzovic (11) blieb weit unter seinem Average. (Details dazu hat ORF Sport+ Experte Stefan Grassegger hier ausgeführt.) Quincy Diggs ist Oberwarts Titelgarant 2015 kam Quincy Diggs erstmals nach Oberwart. Der US-Forward explodiert förmlich, staubte verdient die MVP-Trophäe ab, und führte die Südburgenländer zum ersten Double der Vereinsgeschichte. „Damals war jeder einzelne Spieler auf den Erfolg fokussiert und nicht auf individuelle Statistiken. Dieser Teamspirit hat uns zur Championship und dem Pokalgewinn getragen“, erinnert sich Diggs. Für die Saison 2020/21 kehrte der 35-Jährige zurück zu den Gunners und wurde Cup-Sieger. „Damals hätten wir auch beste Chancen auf die Meisterschaft gehabt – aber dann hat sich unser Kapitän Sebastian Käferle verletzt.“ Und in seiner dritten Gunners-Saison – im Jänner wurde er aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Kalil Thomas nachverpflichtet – steht Diggs vor einem weiteren Titelgewinn: „Es war nicht einfach, in der Mitte der Saison zu einem neuen Team zu stoßen. Ich musste lernen, wie die anderen spielen und welche Rollen sie haben. Da ich ein selbstloser Spieler bin, wollte ich einfach nur da helfen, wo ich kann – und das tue ich auch“, erklärt er. Der ehemalige MVP gibt seiner Mannschaft nun genau das, was sie braucht – vor allem in den entscheidenden Spielen gegen Kapfenberg und Traiskirchen hatte er viel Impact. „Ich bin ein absoluter Gewinner und weiß, wie man Titel holt“, sagt er selbstbewusst. Zwei Siege fehlen noch, um auch im dritten Gunners-Jahr einen Titel zu stemmen.