UBSC Graz: Jugend, US-Power und einmal mehr die Außenseiter-Rolle Seit Jahren übertreffen die Grazer unter Headcoach Ervin Dragišić verlässlich die Erwartungen und das obwohl sich das Spielermaterial mehr oder weniger jede Offseason komplett verändert. Kontinuität wurde in der steirischen Landeshauptstadt auch diesen Sommer nicht groß geschrieben. Dennoch dürften die Verantwortlichen eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt haben. Reicht es heuer endlich zum ganz großen Wurf? Sommeraktivitäten: US-Power und junge Talente Der UBSC hat den Kader für die Saison 2025/26 kräftig verstärkt. Mit Tevin Brewer (Point Guard, 1,72 m) kommt ein wieselflinker Scorer aus Finnland, der mit 29 Punkten und 10 Assists pro Spiel in der dortigen Liga auf sich aufmerksam machte. Chase Paar (Power Forward/Center, 2,08 m) und Elijah Hutchins-Everett (Center, 2,08 m) sollen die Innenpositionen dominieren und die Reboundarbeit stabilisieren. Neu hinzugekommen sind außerdem Peyton Gerald (Forward, 2,05 m), Jaylin Walker (Guard, 1,90 m) und Jordan Balboa Wood (Forward, 2,06 m) – allesamt US-Spieler mit starkem College-Hintergrund und vielseitigem Skillset. Wieder an Board ist Nicolas Lynch, der 211cm große US-Amerikaner verstärkt die Steirer unter dem Korb. Gleichzeitig setzt Graz auf die heimische Nachwuchsschiene: Niklas Michel (Guard, 1,80 m) aus Klagenfurt, Leo Siegmund (Forward, 2,00 m), Yves Höger (Guard, 1,85 m) und Philipp Bliem (Power Forward, 2,02 m) sollen die Rotation verstärken und mittelfristig Schlüsselspieler werden. Mit Alan Derado übernimmt erstmals ein Eigenbauspieler die Kapitänsrolle und führt die Mannschaft sowohl auf dem Feld als auch als Vorbild für die jungen Talente. Ausrufezeichen: Breite Mischung und Kampfgeist „Wir haben eine sehr junge, motivierte Mannschaft“, sagt Head Coach Ervin Dragišić. „Viele Rookies, aber mit großer Arbeitsmoral und Talent.“ Die US-Neuzugänge sollen sofort Impulse setzen, während die Eigenbauspieler Schritt für Schritt integriert werden. Die Mischung aus internationaler Erfahrung und heimischer Nachwuchsförderung könnte Graz zu einem unberechenbaren Gegner machen. Besonders hervorzuheben sind die Backcourt-Stars Brewer und Walker, die für Fastbreaks und spektakuläre Scoring-Aktionen sorgen sollen. In der Zone könnten Hutchins-Everett und Paar die Boards dominieren. Dazu kommt Derado als Leader und Dirigent. Fragezeichen: Unerfahrenheit und Startphase Trotz der Qualität gibt es offene Fragen: „Wir sind noch weit weg von unserem besten Basketball“, erklärt Dragišić. Viele Spieler müssen sich erst an die Systeme gewöhnen, und die Mannschaft muss die ersten Runden der Saison überstehen, bevor sie ihr volles Potenzial entfalten kann. Auch auf bestimmten Positionen könnten weitere Verstärkungen nötig sein, je nachdem, wie die Anfangsphase verläuft. Die jungen österreichischen Spieler stehen dabei vor der Herausforderung, sich auf hohem Niveau zu beweisen, während die US-Spieler ihre Integration in ein neues Umfeld schaffen müssen. Ausblick: Playoffs und Entwicklung im Fokus Für Graz ist die Devise klar: attraktiven Basketball spielen und junge Talente entwickeln. „Wir sehen uns als Außenseiter, aber wir lieben diese Rolle“, sagt Dragišić. Ziel ist es, die Playoffs zu erreichen, das Team zu stabilisieren und den Jungen wertvolle Spielminuten zu geben. Mit einem Mix aus erfahrenen US-Spielern, vielversprechenden Talenten aus der steirischen Basketballakademie und einem neuen Kapitän, der die Eigenbauspieler integriert, geht der UBSC Raiffeisen Graz ambitioniert, aber realistisch in die Saison – bereit, für Überraschungen zu sorgen und die Tradition vergangenen Jahre hochzuhalten.