Dezimierte Welser erkämpfen Sieg gegen Meister Kapfenberg Raiffeisen Flyers Wels vs. Kapfenberg Bulls 67:58 (20:13, 27:28, 45:49) Samstag, 17.30 – Raiffeisen Arena, Wels Trotz des Heimpublikums im Rücken galten die Welser ohne den erkrankten Davor Lamesic gegen Meister Kapfenberg nur als Außenseiter. Ein 6:0-Run der steirischen Gäste gleich zu Spielbeginn bestätigte die klare Rollenverteilung zunächst. Allerdings musste der Starting-Center der Steirer, Marino Sarlija, bereits nach zwei Minuten mit Verdacht auf Seitenband-/Meniskuseinriss vom Feld. Angeführt von US-Forward Jarvis Ray kämpfte sich Wels zurück in Partie. Bogic Vujosevic hatte für seine Bulls aber die passende Antwort parat. Mit zehn Punkten in Abschnitt eins brachte er seine Mannschaft bis Viertelende wieder 20:13 in Führung. Danach entwickelte sich allerdings auf beiden Seiten ein von Fehlwürfen und Ballverlusten geprägtes zweites Viertel. Wels konnte, die sich nun entwickelnde Defensiv-Schlacht, besser nutzen als die Bullen. Trotz Reboundunterlegenheit schaffte es die Heimmannschaft, sich bis zur Halbzeitpause auf 27:28 heran zu kämpfen. Halbzeit zwei startete wieder mit leichten Vorteilen für Kapfenberg, wo vor allem Center Zach Braxton sich einige Mal durchsetzen konnte. Insgesamt arbeiteten die Welser unter dem Korb aber jetzt besser und zeigten sich am Rebound wesentlich stärker. In der defensiven Partie gelang es weiter keinem Team, sich entscheidend abzusetzen. Bei 49:45 für den Meister ging es in den Schlussabschnitt. Dort witterten die dezimierten Flyers endgültig die Chance für die Überraschung. Mit einem 9:0-Run in den ersten fünf Minuten des Viertels übernahmen die Oberösterreicher zum erst zweiten Mal überhaupt die Führung in der Partie – welche sie auch nicht mehr abgaben. Den Kapfenberger, die offensiv im Schlussabschnitt komplett von der Rolle wirkten, gelangen in diesem nur neun Punkte. Selbst gegen angeschlagene Welser zu wenig, die dank kämpferischer Leistung verdient mit 67:58 in eigener Halle gewannen. Sebastian Waser, Head Coach Wels: „Ohne Davor Lamesic, der uns offensiv in der bisherigen Saison getragen hat, so einen Sieg einzufahren: Kompliment an meine Mannschaft.“ Tilo Klette, Spieler Wels: „Auch wenn heute nicht alles toll war und wir zu viele Offensivrebounds abgegeben und Fehler gemacht haben und das Spiel auch deutlicher gewinnen hätten können, bin ich froh, dass wir im letzten Viertel konzentriert gespielt haben und gewinnen konnten.“ Michael Schrittwieser, Sportchef Kapfenberg: „Am Ende hat Wels verdient gewonnen, weil wir personell zu schlecht besetzt waren.“  Bogic Vujosevic, Spieler Bulls: „Wir haben eine harte, harte Woche hinter uns. Wir haben uns die ganze Woche auf das Spiel in Israel vorbereitet und sind dann nicht geflogen (Europa-Cup-Spiel gegen Ironi Ness Ziona wurde aufgrund der politischen Unruhen am Gaza-Streifen abgesagt, Anm.). Zach (Braxton, Anm.) war die ganze Woche krank, Keenan (Gumbs, Anm.) ist verletzt und Marino (Sarlija, Anm.) hat sich gleich zu Beginn verletzt. Sie sind wirklich wichtig für uns, aber das ist keine Ausrede. Wels hat verdient gewonnen. Wir müssen jetzt wieder fit werden, um in Zukunft besser zu spielen." Beste Scorer:  J. Ray 19, D. Jackson Jr. 11 (7 Reb, 8 Ass), B. Blazevic 10 bzw. B. Vujosevic 17, J. Jones 15. Z. Braxton (15 Reb) und W. Atwood je 12. UNGER STEEL Gunners Oberwart vs. Arkadia Traiskirchen Lions  112:67 (26:15, 56:35, 90:48) Samstag, 17.30 – Sporthalle Oberwart Zu Gast bei Tabellenführer Oberwart erwartete die Lions aus Traiskirchen in der achten Runde der ADMIRAL Basketball Superliga eine schwierige Aufgabe. Dass die Gunners mit aggressiver Full-Court-Defense ins Spiel starteten, machte die Sache für die Niederösterreicher nicht leichter. Nach anfänglicher Verunsicherung agierten die Lions im Spielaufbau aber souverän und die ersten Spielminuten verliefen sehr ausgeglichen. Ab Hälfte des ersten Viertels zeigten die Gunners aber, was sie schon zuletzt gegen Klosterneuburg bewiesen hatten: Dass sie eine Partie innerhalb weniger Minuten an sich reißen können. Vier Minuten und vier Dreier später stand es zu Viertelende bereits 26:15 für die Favoriten aus dem Burgenland. Das Selbstvertrauen nahmen die Gunners sogleich  mit in Viertel zwei. War es zuvor noch der Litauer Andrius Mikutis, der mit einer perfekten Quote aus der Distanz die Traiskirchner Defense vor Herausforderungen stellte, übernahm nun US-Legionär Lawrence Alexander. 16 Punkte steuerte der Top-Scorer der Oberwarter allein in diesem Abschnitt bei – und zwar ohne Fehlwurf. Seine Team-Kollegen zeigten sich ebenso äußerst treffsicher, sodass der Stand zur Halbzeitpause schon 56:35 für den Tabellenführer lautete. Bei einer Gunners-Dreiertrefferquote von 78 Prozent halfen zu diesem Zeitpunkt alle Traiskirchner Anstrengungen nicht. Auch in der Kabine gelang es den Lions nicht, sich zu sammeln. Im Gegenteil ging das Oberwarter Feuerwerk weiter. Die Heimmannschaft traf nun wirklich aus allen Lagen, während für die Gäste kaum ein Wurf sein Ziel fand. Mit Ballverlusten machten sich die Löwen das Leben zusätzlich schwer, sodass das Spiel bei 90:48 vor dem letzten Abschnitt schon längst entschieden war. In den letzten zehn Minuten konnten die Gunners so ihren kompletten Kader einsetzen. Mit 18 Dreiern und dem 112:67-Sieg unterstrichen die Burgenländer, dass sie das Team der Stunde sind und sich berechtigt Hoffnungen auf den Meistertitel machen. Horst Leitner, Head Coach Oberwart: „Mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert, hat die Mannschaft gezeigt, dass sie wachsen kann. Gratulation an meine Mannschaft zum Sieg.“  Andrius Miskutis, Spieler Oberwart: „Insgesamt war es ein sehr gutes Spiel für uns. Unser Game-Plan war, den Ball unter den Korb zu bekommen und entweder dort zu scoren oder von außen offene Würfe zu bekommen. Sie gaben uns Zweiteres ermöglich, wir haben das ausgenützt.“ Zoran Kostic, Head Coach Oberwart Traiskirchen: „Das war eine fantastische Vorstellung von Oberwart.“ Shawn Ray, Spieler Traiskirchen: „Gratulation an Oberwart, sie haben ein großartiges Spiel gespielt und extrem gut getroffen. Wir haben nicht gut genug gespielt, sie waren viel besser.“  Beste Scorer: A. Mikutis 27, L. Alexander 20, E. Patekar 16 bzw. J. Razdevsek 22, A. Andjelkovic 13, M. Radanovic 12