Meldung vom 21.01.2024
Arkadia Traiskirchen Lions vs. Raiffeisen Flyers Wels
66:71 (18:20, 33:30, 53:53)
Sonntag, 15.30 Uhr – Lions Dome, Traiskirchen
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Erwartungsgemäß intensiv verlief der Start in das Finalspiel. Die Welser verteidigten über das ganze Feld, aber auch die Gastgeber agierten druckvoll, sodass Jungstar Aleksej Kostic mit drei frühen Fouls rasch auf der Bank Platz nehmen musste. Die Oberösterreicher wussten das für sich zu nützen und erspielten sich einen kleinen Vorsprung – wobei die Traiskirchner aber stets in Schlagdistanz blieben. Beide Mannschaften fanden im ersten Viertel den Erfolg vor allem in der Zone, während von außen nicht viel fallen wollte. Nach zehn Minuten stand es 20:18 für die Flyers. Auch Viertel zwei startete eher zerfahren, erst gegen Ende des Abschnitts kam mehr Bewegung ins Spiel, vor allem als Lions-Point-Guard Edgars Lasenbergs mit einem spektakulären No-Look-Pass auf Jaquan Lawrence einen krachenden Dunk einleitete und damit den randvollen Lions Dome mit 850 Fans zum Beben brachte. Den Schwung sollten die Löwen, die nun auch vom Dreier trafen, mitnehmen und bis zur Pause 33:30 vorne liegen.
Nach dem Seitenwechsel waren zunächst wieder die Fylers das spielbestimmende Team. Angeführt von Big Man Arvydas Gydra legten sie einen 10:2-Lauf hin. Die Antwort der Heimmannschaft ließ aber nicht lange auf sich warten, denn nun fand endlich Youngster Kostic seinen Rhythmus und scorte neun rasche Punkte. Bei 53:53 ging es somit in den Schlussabschnitt. In diesem wechselte die Führung zunächst mehrfach hin und her, sodass sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Mit Fortdauer des Viertels zeigten sich die erfahreneren Welser aber etwas abgebrühter, während die Löwen zunehmend mit Foul- und Turnover-Problemen haderten. Obwohl sowohl Lasenbergs als auch Kostic mit je fünf Fouls vom Feld mussten, hatten die Traiskirchner wenige Sekunden vor Schluss noch einmal die Chance auf den Ausgleich. Ein Offensivfoul beendete allerdings die Cup-Träume. Wels-Kapitän Christian von Fintel verwandelte im Gegenzug eiskalt von der Freiwurflinie zum 71:66-Endstand.
Radomir Mijanovic, Coach Lions: „Es war ein sehr aufregendes Spiel. Heute hat jeder Zuschauer guten Basketball gesehen. Die Defense hat schlussendlich den Unterschied gemacht, Wels hat uns am Ende bestraft, Hut ab vor ihnen, sie haben den Sieg verdient. Ich bin dennoch sehr stolz auf die Burschen und was wir schon erreicht haben. Speziell in dieser tollen Atmosphäre. Wir haben am Ende ohne unseren Point Guard gespielt und wir hatten Foulprobleme. Aber Schiedsrichter-Entscheidungen sind keine Ausrede. Spieler, Coaches aber auch Refs machen Fehler. Gratuliere Wels.“
Aleksej Kostic, Spieler Lions: „Es war unglücklich, dass ich früh drei Fouls hatte, aber wir haben dennoch bis zum Schluss gekämpft. Jetzt schauen wir auf die Liga, dort wollen wir in die Top-6. Es ist eine große Ehre, so jung im Finale zu stehe. Es wäre natürlich schön, mit dieser Mannschaft in einem weiteren Finale zu spielen.“
Sebastian Waser, Coach Flyers: „Ich hab versprochen, den Cup-Pokal heimzubringen, während des Spiels hatte ich aber ein etwas mulmiges Gefühl. Offenisiv sind wir nicht ins Spiel gekommen, aber unsere Defense ist dieses Jahr einfach überragend. Über das ganze Feld zu verteidigen, ist unser Markenzeichen. Wir waren am Anfang aber zu nervös, jetzt bin ich einfach unglaublich stolz, wir haben uns das über die Jahre verdient. Hut ab auch vor Chris (Ferguson, Anm.), dass er hier mit der Verletzung durchgebissen hat. Wir wurden etwas als Favorit gehandelt, das war ein Druck, vor allem weil Traiskirchen verdammt stark ist heuer. Jetzt freue ich mich auf die Fans in Wels.“
Chris Ferguson, Spieler Flyers: „Wir haben gewonnen, ich fühle mich großartig. Es war ein langer Weg, ich hatte Krämpfe, Knöchelprobleme, aber für sein Team kämpft man in solchen Situationen und jetzt sind wir Cup-Sieger. Wenn man im Training härter spielt als andere im Match, dann werden die Matches leicht. Wir hatten Spaß heute, waren aber auch fokussiert. Wir haben im Cup alles auswärts gewonnen und die beiden besten Teams geschlagen. Wir haben diesen Titel verdient.“
Gerald Martens, Präsident Basketball Austria: „Ich war gestern bei einer Schiedsrichter-Tagung in Wien und habe dort erzählt, dass es als Präsident manchmal hart ist, weil man bei Spielen nicht Partei ergreifen kann. Aber heute habe ich mit beiden Teams gelitten. Es war immer auf Messers Schneide und am Ende haben die Besseren gewonnen. Es waren 850 Fans im Lions Dome, aber wir hätten auch 8.500 reingebracht, wenn wir eine derart große Halle hätten. Jetzt steht noch eine spannende Meisterschaft an, dann kommen die Nationalteams und 3x3. Wir wollen es den erfolgreichen Handballern nachmachen!“
Beste Scorer: Edgars Lasenbergs 15, Davon Clare 13, Demarcus Demonia und Aleksej Kostic je 12 bzw. Arvydas Gydra 25, Radii Caisin 11, Christian von Fintel 9.