Meldung vom 02.04.2022

Bulls scheitern erneut an Vienna / Flyers sichern sich Play-off-Platz

BSL22_Vienna_Murati © Pictorial / A. Pichler

Kurztext 736 ZeichenPlaintext

Wieder waren sie knapp dran, wieder gingen sie als Verlierer vom Feld. Die Kapfenberg Bulls mussten sich auch am Samstag dem BC GGMT Vienna geschlagen geben. Die Wiener feierten den 13. Liga-Triumph in Folge. Feiern durften auch die Raiffeisen Flyers Wels. Sie setzten sich nach einer unglaublichen Aufholjagd mit 87:68 gegen die Vienna D.C. Timberwolves durch. Die Oberösterreicher lösten damit das Play-off-Ticket. Play-off-Stimmung herrschte bereits im letzten Spiel des Abends. Der SKN St. Pölten Basketball drehte in einer verrückten Schlussphase kurzfristig das Spiel, ehe der UBSC Raiffeisen Graz drei Sekunden vor Schluss erfolgreich antwortete und so einen 82:80-Sieg aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt entführte. 

Pressetext 8926 ZeichenPlaintext


Kapfenberg Bulls vs. BC GGMT Vienna
86:95 (18:29, 40:43, 67:71)
Samstag, 17.30 – SPH Walfersam, Kapfenberg
 
Die Wiener ließen von Anfang an keine Zweifel daran aufkommen, dass sie die Bullen ernstnehmen und starteten mit viel Tempo und hoher Intensität. Das Resultat war eine frühe Zehn-Punkte-Führung. Diese konnte Vienna auch bis Viertelende verteidigen (29:18). Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Bulls defensiv verbessert. Zwar taten sie sich zunächst noch unter dem Korb schwer, aber mit Fortdauer des Spiels fand Krstic immer mehr seinen Rhythmus, sodass die Wiener Führung dahinschmolz. Dass der Tabellenführer zumindest eine knappe Führung (43:40) mit in die Kabine nahm, lag vor allem am in dieser Phase stark treffenden Murati. Nach der Pause versenkten die steirischen Gastgeber rasch zwei Dreier, die Wiener kamen aber auch wiederholt erfolgreich zum Abschluss – auch weil die Kapfenberger nun wiederholt in der Verteidigung nicht ideal standen. Vor allem gegen die Physis der Bundeshauptstädter hatten die Steirer immer wieder Probleme, sodass der BC vor dem Schlussabschnitt weiter in Führung lag (71:67). Dort blieb die Heimmannschaft eigentlich lang in Schlagdistanz, ehe Vienna drei Minuten vor Ende eine 6:0-Run hinlegte, sich damit wieder zweistellig absetzte und für die Vorentscheidung sorgte. Endstand: 95:86 für Wien.

Michael Schrittwieser, Coach Bulls: „Leider war unsere Defense nicht stabil genug, um den Wienern Paroli zu bieten. Kämpferisch hat es gepasst, aber defensiv waren wir nicht gut genug.“

Aramis Naglic, Coach Vienna: „Das war ein gutes Spiel. Wir sind hergekommen, um zu gewinnen. Das haben wir geschafft. Das zählt für uns. Wir machen jetzt weiter und bereiten uns vor auf die Play-offs.“

Enis Murati, Spieler Vienna: „Gratulation zuerst an Kapfenberg zu diesem Kampf. Es war unglaublich schwierig, wie jedes Mal. Aber am Schluss hat dann unsere Defense und gute Exekution in der Offense entschieden.“

Beste Scorer: Grubor und Thornton je 19, Krstic 15, Cigoja 11 bzw. Murati 29, Hughes 20 (11 Reb), Vrabac 17.


Vienna D.C. Timberwolves vs. Raiffeisen Flyers Wels
68:87 (27:7, 36:33, 53:55)
Samstag17.30 – Wolves Dome

Im ersten Abschnitt deutete alles auf eine klare Sache aus Sicht der Timberwolves hin. Diese verteidigten nicht nur stark, sondern bewegten vorne auch clever den Ball und spielten sich so freie Würfe heraus. Vor allem aus der Distanz verwerteten sie ihre Shots hochprozentig, sodass nach zehn Minunten 27:7 für die Wiener am Scoreboard zu lesen war. Die Flyers wissen aber selbst die eine oder andere Sache über aggressive Defense und das stellten sie in Viertel zwei eindrucksvoll zur Schau. Mit viel Druck zwangen Wels die Wölfe wiederholt zu Ballverlusten, die für einfache Fastbreak-Punkte genutzt wurden und so zu einem 16:0-Run führten. Zur Halbzeitpause waren die Oberösterreicher wieder voll im Spiel (36:33 für die Timberwolves). Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, vor allem den Welsern merkte man an, dass die Play-offs für sie in Reichweite waren. Delaney war nun kaum zu stoppen, scorte acht Punkten in Folge und brachte seine Flyers in Führung. Die Timberwolves antworteten vom Dreier, eher Altmeister Lamesic auftrumpfte und den Welsern vorm dem Schlussabschnitt eine 55:53-Führung bescherte. Diese sollten sie in Folge erfolgreich ausbauen: Die Gäste starteten mit einem 10:0-Lauf in den Schlussabschnitt, von dem sich die Wolves nicht mehr erholten. Mit 87:68 ging die Partie letztlich klar an die Obeösterreicher, die sich damit einen Play-off-Platz sicherten.

Hubert Schmidt, Coach Timberwolves: „Gratulation an Wels, sie haben wirklich mit ihrer druckvollen Defense dem Spiel den Stempel aufgedrückt. Bei uns ist im ersten Viertel noch alles super gelaufen. Wir haben uns freie Würfe herausgespielt und haben super verteidigt. Im zweiten Viertel ist es dann ein bisserl zu schnell gegangen. Wir haben da in der Offense dann nicht mehr so viel zusammengebracht und uns auch leichte Punkte eingefangen. Sind trotzdem noch zurückgekommen, haben sogar die Führung im dritten Viertel zurückerobert, aber am Ende waren wir einfach zu schwach gegen den Druck des Gegners, haben das einfach nicht so bestrafen können wie im letzten Heimspiel gegen sie. Es war eine verdiente Niederlage.“ 

Jakob Szkutta, Spieler Timberwolves: „Wir haben heute nach einem exzellenten ersten Viertel leider zu oft die Kugel verloren. Wels hat dadurch viele einfach Punkte gemacht. Das dritte Viertel war wieder okay und hinten raus haben wir es ihnen dann zu einfach gemacht, zu viele Fehler. So kann man kein Spiel gewinnen. Jetzt müssen wir das analysieren und es nächste Woche besser machen.“

Sebastian Waser, Coach Flyers: „Gratulation an meine Mannschaft, das, was wir in den letzten drei Vierteln verteidigt haben, war wirklich sehr sehr gut. Ich bin sehr stolz, wie wir diese Qualifikationsrunde angegangen sind. Wir haben jetzt vier klare Siege in Folge gefeiert und sind damit verdient auf dem siebten Platz.“

DaniloTepic, Spieler Flyers: „Nach einem sehr schwachen ersten Viertel haben wir es geschafft, dass wir ab dem zweiten Viertel wieder unsere normale Defense spielen. Wir haben deshalb ihre Würfe schwerer gemacht, sie haben nicht mehr scoren können. Und ab dem zweiten Viertel war es dann doch plus 40 und ich glaube, wir haben das Spiel verdient gewonnen.“

Beste Scorer: Nikolic 22, Szkutta 17, Fifolt 11 (15 Reb) bzw. Birts 25, Delaney 18, Ledoux 13.


SKN St. Pölten Basketball vs. UBSC Raiffeisen Graz
80:82 (29:18, 50:41, 67:65)
Samstag, 20.00 – bet-at-home Arena

Die St. Pöltner starteten ganz stark, kontrollierten in der Defense und wirkten offensiv endlich wieder wie das Team, das vor Weihnachten von Sieg zu Sieg eilte. Eine 29:18-Führung stand für die Niederösterreicher nach zehn Minuten zu Buche. Den zweistelligen Vorsprung konnte der SKN auch über weite Phasen des zweiten Abschnitts halten, auch weil die Grazer die Energie der Heimmannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich matchen konnten. Das änderte sich in Hälfte zwei schlagartig. Der UBSC startete mit wesentlich mehr Intensität, ein rascher 10:0-Run war die Folge. Die Gastgeber konterten direkt darauf mit einem 9:2-Lauf ihrerseits, die Partie war nun komplett offen. Bei 67:65 für den SKN ging es ins finale Viertel. Dort bekamen die Fans weiter einen harten Kampf samt mehrerer Führungswechsel zu sehen. Den eigentlichen Höhepunkt dieses hochklassigen Duells hoben sich die Teams aber für die letzte Minute auf: 19 Sekunden vor Schluss lagen die Grazer noch um plus fünf voran (79:74) und alles deutete auf einen Auswärtssieg der Steirer hin. SKN-Guard Aapeli Alanen, der sein Team an diesem Abend offensiv bereits über weite Strecken getragen hatte, machte es dann aber noch einmal ordentlich spannend. Der Finne setzte zum Dreier an, wurde dabei allerdings vom Grazer US-Legionär Randy Haynes gefoult. Irgendwie – auch etwas glücklich – fand der Wurf dennoch sein Ziel. Und zwar als And-One! Damit nicht genug. Der sichtlich verärgerte Haynes kassierte daraufhin zwei technische Fouls in Folge, wodurch Alanen insgesamt sechs Punkte verbuchen konnte und die Niederösterreicher plötzlich plus eins voranlagen. Nun waren aber wieder die Grazer am Zug und Forward Leslie Varner bewies Nervenstärke. Mit drei Sekunden versenkte er – trotz Fouls – einen Jumpshot. Auch der anschließende Freiwurf sollte sitzen und damit den 82:80-Sieg des UBSC besiegeln.

Johannes Skoll, Assistant Coach SKN: „Gratulation an Graz. Wir haben gut ins Spiel gestartet, leider haben wir unseren Rhythmus verloren und das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben.“

Aapeli Alanen, Spieler SKN: „Harte Niederlage natürlich. Wir haben gut gespielt nach den Problemen der letzten Spiele. Heute haben wir aber das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Leider hat es nicht gereicht. Das Spielende war verrückt, wir waren wirklich knapp dran. Wir hatten unsere Chance, aber es hat eben nicht ganz gereicht heute.“

Justin Schlünken, Assistant Coach UBSC: „Schlecht ins Spiel gestartet, nicht genug Energie gebracht in der ersten Halbzeit. Wir haben uns ein wenig überrumpeln lassen von St. Pölten. Aber großes Kompliment an die Mannschaft, wie sie den Kopf aus der Schlinge gezogen hat und zurückgekommen ist. Am Ende ein glücklicher Sieg. Ich denke, das Ende muss man gesehen haben. Danke an St. Pölten für das Spiel.“

Lukas Simoner, Spieler UBSC: „Ich glaube, so hat noch keiner von uns ein Basketballspiel gewonnen. Aber ich bin stolz auf uns, dass wir nach so einer schlechten ersten Halbzeit zurückgekommen sind und dann auch die ‚Six-Point-Possession‘ vom Alanen weggesteckt und gewonnen haben.“

Beste Scorer: Alanen 36, Mandic 10, Ferguson 9 (13 Reb) bzw. Haynes 25, Varner 17, Isbetcherian 13. 


Foto: Pictorial / A. Pichler
Alle Inhalte dieser Meldung als .zip: Sofort downloaden In die Lightbox legen

Bilder (1)

BSL22_Vienna_Murati
5 305 x 2 984 © Pictorial / A. Pichler