Meldung vom 19.10.2019

Favoriten zittern sich zu "Pflichtsiegen"

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Zum Auftakt der vierten Runde der ADMIRAL Basketball Superliga gab es zwei hart erkämpfte Favoritensiege: Die Kapfenberg Bulls konnten sich erst in der Schlussphase von den stark kämpfenden Traiskirchen Lions absetzen und schließlich 75:65 gewinnen. Die ersatzgeschwächten Oberwart Gunners mussten bei den sieglosen Vienna D.C. Timberwolves sogar in die Verlängerung, wo sie den Kopf aber aus der Schlinge zogen und 92:90 siegten.

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Kapfenberg Bulls vs. Arkadia Traiskirchen Lions
75:65 (21:14, 38:34, 50:48)
Samstag, 17.30 Uhr – Sporthalle Walfersam, Kapfenberg

Die Ausgangsposition war klar: Meister Kapfenberg ging gegen Traiskirchen als haushoher Favorit in die Partie, so richtig zu sehen war das lange aber nicht. Die jungen Niederösterreicher, bei denen Andjelkovic (wie auf der anderen Seite Lukas Hahn und Tobias Schrittwieser) rechtzeitig fit wurde, stemmten sich mit aggressiver Defense gegen die Offensivpower der Bulls. Die Steirer erarbeiteten sich zwar schnell eine Führung, entscheidend absetzen konnten sie sich aber nie. Der zwischenzeitlicher Zehn-Punkte-Polster schmolz bis zur Pause (38:34) auf vier Zähler. Vor allem, weil die Lions da schon acht Steals am Konto hatten. 

Im dritten Viertel waren die Körbe lange wie vernagelt. Kapfenberg erzielte in den ersten sieben Minuten nur vier Punkte. Weil aber auch Traiskirchen nicht viel erfolgreicher war, blieb die Partie weiter eng. Erst als Jeremy Jones fünf Minuten vor Schluss einen Dreier versenkte und Willie Atwood wenig später auf +9 erhöhte, schlug das Pendel in Kapfenberger Richtung aus. Die Lions probierten zwar noch einmal alles, Bogic Vujosevic agierte aber zu abgebrüht und brachte den Sieg nach Hause.

Mike Coffin, Head Coach Kapfenberg: „Ich glaube wir haben heute einen Schritt nach vorne gemacht was unsere Intensität betrifft. Wir haben viel Luft nach oben, speziell wenn man unsere Ballverluste anschaut. Aber ich glaube, wir haben verdient gewonnen.“ 

Tobias Schrittwieser, Spieler Kapfenberg: „Generell haben wir in der Defense und bei unserer Intensität einen Schritt nach vorne gemacht. Wir müssen aber unsere Würfe früher nehmen und diese dann auch treffen.“

Zoran Kostic, Head Coach Traiskirchen: „Gratulation an meinen Burschen, sie haben gut gekämpft. Aber wir hätten dieses Spiel auch gewinnen können. Leider haben wir zu viele einfache Lay-ups vergeben.“ 

Florian Duck, Kapitän Traiskirchen: „Ich glaube, dass wir heute gezeigt haben, dass wir mit Kapfenberg mithalten können, wir sie vielleicht sogar schlagen können. Leider haben wir vor allem in der ersten Halbzeit zu viele Turnover produziert.“

Beste Scorer: Vujosevic 28, Atwood 27, Jones 8 bzw. Razdevsek 17, Andjelkovic 16, Ray 15.

 Vienna D.C. Timberwolves vs. UNGER STEEL Gunners Oberwart
90:92 nach Verlängerung (19:20, 38:40, 54:54, 79:79)
Samstag, 17.30 Uhr – Magenta Dome, Wien

Auch im Magenta Dome waren die Rollen klar verteilt. Doch die noch sieglosen Vienna D.C. TImberwolves lieferten den ersatzgeschwächten Gunners, die auf Orion Outerbridge, Georg Wolf und Max Schuecker verzichten mussten, einen harten Kampf. Trotz eklatanter Überlegenheit am Rebound (26:16 zur Pause) schafften es die Oberwarter nicht, sich abzusetzen. Zwar führten sie trotz schwacher Wurfquoten mit bis zu acht Punkten, ein Wahnsinnsdreier von Peter Hofbauer leitete gegen Ende des zweiten Viertels aber eine Schlussoffensive ein, nach der es mit 38:40 in die Kabinen ging. 

Zwar starteten die Gunners mit vier schnellen Punkten in die zweite Halbzeit, danach stockte der Offensivmotor aber gewaltig. Die Timberwolves fighteten um jeden Ball und machten Oberwart so das Leben schwer. Als Lukas Reichle die Wiener kurz vor Ende des dritten Viertels per Dreier erstmals wieder in Führung brachte, lag die Sensation endgültig in der Luft. Im Schlussviertel ging es hin und her, als es dann endgültig danach aussah, als würde Oberwart den Kopf aus der Schlinge zog, warf Jonas John die Timberwolves 20 Sekunden vor Schluss per Dreier in die Overtime, in der die Gunners immer die Nase vorne hatten. Mit sechs Punkten in Folge stemmte sich Jakob Szkutta noch einmal gegen die Niederlage, die er mit einem Turnover wenige Sekunden vor Schluss dann aber schließlich selbst besiegelt.

Hubert Schmidt, Head Coach Timberwolves: „Ich bin superstolz auf meine Mannschaft. Wir haben alles auf dem Feld gelassen. Im Endeffekt war Oberwart körperlich überlegen, bisschen athletischer und hat vielleicht in der Crunch-Time drei, vier einfachere Körbe bekommen als wir. Das war im Endeffekt der Unterschied. Aber wir haben gesehen, dass wir mit einem Top-Team mithalten können und das stimmt uns positiv für die nächsten Spiele.“

Philipp D’Angelo, Kapitän Timberwolves: „Das war ein super Spiel, eine super Energieleistung unserer Mannschaft. Trotz vieler Fehler haben wir das erste Mal in dieser Saison super gespielt. Der Sieg wäre heute sicher verdient gewesen.“ 

Horst Leitner, Head Coach Oberwart: „Gratulation an meine Mannschaft. Heute waren wir wirklich beinahe im Kindergarten. Der 17-jährige Magdy Abou-Ahmed macht den letzten Korb. Ich bin unglaublich stolz auf das Team, wie sie die Situation handelt.“ 

Renato Poljak, Spieler Oberwart: „Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das erwartet haben. Wir haben das Spiel verschlafen, sie vielleicht ein bisschen unterschätzt und es deswegen spannend gemacht. Am Ende haben wir noch mit Foulproblemen zu kämpfen gehabt, wie die Gegner auch. Aber gewonnen ist gewonnen.“

Beste Scorer: Szkutta 21, Nikolic 18, D'Angelo 13 bzw. Poljak 23, Sutt & Katenda je 14.