Meldung vom 22.12.2019

Favoritenschreck St. Pölten schockt auch Swans

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Der SKN St. Pölten feiert nach überzeugender Leistung einen 82:76-Überraschungssieg gegen die Swans Gmunden. Die Niederösterreicher werfen damit die Frage auf, ob solche Leistungen noch länger als Überraschung gelten sollten. Immerhin rückt nach den zuletzt gezeigten Leistungen die Tabellenspitze immer näher. Der UBSC Raiffeisen Graz setzt sich mit 107:73 und einer starken Vorstellung im Duell der Krisenklubs eindeutig gegen die Arkadia Traiskirchen Lions durch. Vor allem die Neuverpflichtung von Inside-Spieler Povilas Gaidys, für die Steirer ein alter Bekannnter, wirkte sich sehr positiv auf das Spiel des UBSC aus.

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Swans Gmunden vs. SKN St. Pölten Basketball
76:82 (25:22, 43:44, 57:62)
Sonntag, 17.30 Uhr – Volksbank Arena, Gmunden

Ein Kracher wartete zum Abschluss der Runde. St. Pölten, für viele das Überraschungsteam der Liga, reiste nach dem überzeugenden Sieg gegen Kapfenberg an den Traunsee. Doch trotz einer scheinbar nicht enden wollenden Verletzungsserie gelten die traditionell heimstarken Gmundner in eigener Halle so gut wie immer als Favorit. Die Gäste aus Niederösterreich erwischten dennoch den etwas besseren Start. Vor allem vom Dreier zeigte sich das Team von Coach Andreas Worenz treffsicherer als die Swans. Mit einem 12:0-Run zeigte die Heimmannschaft, dass sie auch ohne Kapitän Enis Murati, der aufgrund eines Nasenbeinbruchs ausfiel, offensiv brandgefährlich sein kann. Der SKN gab sich jedoch unbeeindruckt. Mit einem Dreier zu Viertelende ließ Kelvin Lewis den Rückstand seiner Mannschaft auf nur drei Punkte schrumpfen (22:25). Das Spieltempo blieb auch im zweiten Abschnitt hoch. Lewis traf für die niederösterreichischen Landeshauptstädter aus allen Lagen und kam nahezu nach Belieben zum Korb. Doch auch die Swans konnten offensiv Akzente setzen. Nach 15 gespielten Minuten war bei 36:36 somit alles offen. An dem knappen Spielstand änderte sich bis zu Pause kaum etwas und bei 44:43 ging es in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit drosselten beide Teams das Tempo etwas, was vor allem den von Verletzungssorgen geplagten Oberösterreichern zu Gute kam. Benedikt Güttl sprang als Scorer für Murati in die Presche. Mit zwei Dreiern sorgte der Ex-Traiskirchner für eine knappe Führung. Am Ende des Viertels waren es aber wieder die Gäste aus Niederösterreich, die im Zuge eines 12:0-Laufs eine knappe 62:57 an sich rissen. Im finalen Abschnitt setzte SKN-Spielmacher Philip Jalalpoor rasch mit zwei Dreiern nach und St. Pöllten zog erstmal zweistellig davon. Toni Blazan und Daniel Friedrich antworteten mit Distanzwürfen für die Heimmannschaft und plötzlich war die Partie wieder offen. In den Schlussminuten konnte sich St. Pölten und allen voran Big Man Marko Kolaric einige wichtige Offensiv-Rebounds erkämpfen und so den nächsten Überraschungssieg in trockene Tücher bringen. Endstand: 82:76 für den SKN. 

Aleksi Koskinen, Assistant Coach Gmunden: Wir haben als Team hart gekämpft. Jeder hat alles gegeben, aber wir haben den Ball nicht so gut geworfen wie normalerweise. Wir haben am Ende zwar die freien Würfe bekommen, die wir wollten, aber nicht getroffen. Dazu kam, dass wir im vierten Viertel sieben Offensiv-Rebounds zugelassen haben. Dafür haben sie uns bestraft. Wir haben so hart gekämpft, wie wir konnten. Aber diesmal waren wir nicht im Stande, das Spiel am Ende noch zu drehen.“

Daniel Friedrich, Spieler Gmunden: „Es war ein schweres Spiel für uns mit dieser Ausgangssituation und wir haben gekämpft und das Spiel lange offen gehalten. Aber um zu gewinnen, haben wir schlussendlich einfach zu wenige Würfe getroffen und im vierten Viertel auch zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. Wir haben hart gekämpft, aber das hat heute nicht gereicht.“ 

Andreas Worenz, Head Coach St. Pölten: „Es ist verdammt schwer in Gmunden zu gewinnen. Deshalb ist dieser Sieg doppelt so schön.” 

Kelvin Lewis, Spieler St. Pölten: „Das ist definitv ein großer Sieg für uns in einem schwierigen Umfeld, immerhin ist Gmunden jedes Jahr eines der stärksten Teams der Liga. Wir kamen ins Spiel und haben unser Bestes gegeben und wirklich hart für diesen Sieg gearbeitet.“ 

Beste Scorer: B. Güttl 20, T. Blazan 18, D. Friedrich 14 bzw. P. Jalalpoor 28, K. Lewis 18, M. Kolaric 14


UBSC Raiffeisen Graz vs. Arkadia Traiskirchen Lions
107:73 (21:17, 52:35, 77:49)
Sonntag, 17.30 Uhr – Raiffeisen Sportpark Graz

Von einem „Krisenduell“ war im Vorfeld die Rede, lief es doch zuletzt bei beiden Klubs alles andere als rund. Zwei Siege für Graz und drei für Traiskirchen waren nach zwölf Runden beiden Mannschaften deutlich zu wenig. Dementsprechend hofften so knapp vor Weihnachten beide Teams auf eine Trendwende. Dass beide Seiten die Partie erstnahmen und einen Sieg brauchten, wurde bereits zu Beginn deutlich. Mit einem Dreier von Jan Razdevsek startete Traiskirchen, der UBSC glich sofort aus. Das sollte sich bis Viertelende mehrmals wiederholen. In Minute sechs musste die Grazer Heimmannschaft allerdings einen Rückschalg hinnnehmen, als der bis dahin starke Center Matija Poscic mit einer Knöchelverletzung vom Feld musste. Dank aggressiver Verteidigung und Treffern aus der Distanz vom US-Duo Derrick Jamerson und Anton Beard beendete der UBSC das erste Viertel aber mit einer knappen 21:17-Führung. Viertel zwei begannen die Grazer mit einem Fuß am Gaspedal. Mit einem 9:2-Run setzte sich die Mannschaft aus der steirischen Landeshauptstadt rasch auf 30:19 ab. Da die Grazer Verteidigung weiter den Lions weiter das Leben schwer machte und sich das Team von Head Coach Ervin Dragsic auch noch auf eine hervorragende Wurfquote stützen konnte, stand es zur Halbzeit bereits 52:35.

Auch die Pause änderte am Spielverlauf nichts mehr. Die Lions wirkten gebrochen, der UBSC befreit. Die Steirer bewegten vorne den Ball und zeigten sehenswerten Team-Basketball. Die Traiskirchner hatten unter Neo-Coach Markus Pinezich hingegen noch einige Abstimmungsschwierigkeiten. Bei 77:49 für das Heimteaml am Ende des dritten Viertels war schon vor dem Schlussabschnitt alles entschieden. Dort setzten beide Mannschaften alle Spieler ein, Graz gewann letztlich mit einer dominanten Vorstellung 107:73. Von den Fans besonders gefeiert wurde der Einstand von Neuverpflichtung Povilas Gaidys. Der Litauer Big Man, der bereits in der Vergangenheit für die Steirer gespielt hatte, brachte mit 24 Punkten und 10 Rebounds unter dem Korb jene körperliche Präsenz, die den Grazern im bisherigen Saisonverlauf gefehlt hat. 

Ervin Dragsic, Head Coach Graz: „Unglaubliches Spiel für uns, ich kann den Jungs nur gratulieren. Jetzt haben wir gesehen, was uns ein Spieler unter dem Korb (Neuverpflichtung Povilas Gaidys, Anm.) bringen kann. Er kann uns defensiv und offensiv helfen. Und auch Letoux war super, muss ich sagen. Gratuliere an die Mannschaft für die Leistung. Ein Sieg, der doppelt zählt für uns.“

Povilas Gaidys, Spieler Graz: „Es war ein gutes Comeback-Game für uns und für mich (Povilas wurde knapp vor dem Spiel verpflichtet, spielte in der Vergangenheit aber bereits für Graz, Anm.). Als Team wollten wir das Beste daraus machen und das ist uns gelungen.“

Markus Pinezich, Head Coach Traiskirchen: „Wir sind in Pre-Season Woche Nummer eins im Moment (Pinezich hat die Lions erst kürzlich als Coach übernommen, Anm.). Wir haben einiges gut umgesetzt in den ersten Minuten, doch dann kam der Mini-Run der Grazer und wir sind in alle Einzelzeile zerfallen.“

Shawn Ray, Spieler Traiskirchen: „Graz hat heute wirklich wirklich gut gespielt. Wir waren nicht stark genug, um zu gewinnen. Graz hat seine Heimhalle verteidigt. Hoffentlich spielen wir nächste Woche besser.“

Beste Scorer: J. Ledoux und P. Gaidys je 24, D. Jamerson 17 bzw. S. Ray 16, J. Razdevsek 15, G. Gentner 9

Foto: Pictorial / S.Proell

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Bilder (1)

BSL2019_SKN St. Pölten_Philipp Jalalpoor
2 400 x 1 350 © Pictorial / S.Proell