Meldung vom 29.02.2020

Gmunden demütigt Meister Kapfenberg

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Die Swans Gmunden meldeten sich mit einem echten Statement aus der Nationalteampause zurück. Im Spitzenspiel der ADMIRAL Basketball Superliga demontierten sie die Kapfenberg Bulls mit 104:77 – und stießen sie so auch von der Tabellenspitze. Am Thron sitzen nun die BK IMMOunited Dukes, die sich bei den Raiffeisen Flyers Wels erst in der letzten Sekunde den 88:86-Sieg schnappten. Für zwei weitere Auswöärtserfolge sorgten die UNGER STEEL Gunners Oberwart und der UBSC Raiffeisen Graz: Die Burgenländer siegten beim SKN St. Pölten Basketball 74:80, in der Qualifikationsrunde siegte Graz beim BC Hallmann Vienna mit 99:91.

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Swans Gmunden vs. Kapfenberg Bulls
104:77 (26:21, 55:45, 80:58)
Samstag, 19 Uhr – Volksbank Arena, Gmunden 

Gleich vier Spieler musste Gmunden in der Nationalteampause zwischenzeitlich vorgeben. Dass das ihrem Rhythmus nicht wirklich schadete, bewiesen die Swans gleich zu Beginn des Spitzenspiels gegen Kapfenberg. Vom Start weg lief der Ball in der Offensive der Oberösterreicher ausgezeichnet, schon zur Halbzeit hatten sie 13 Assists auf dem Konto – genauso wie 55 Punkte, die auch dank einer grandiosen Wurfleistung zustande kamen. Dass die Führung „nur“ zehn Punkte betrug, lag einzig daran, dass Zach Braxton und Bogic Vujosevic in der letzten Minute des zweiten Viertels ihre Kapfenberger mit sieben Punkten in Folge am Leben hielten. 

Nach einem kapitalen Fehlstart in die zweite Halbzeit war dieses Zwischenhoch der Bulls aber schnell wieder vergessen. Die Steirer brachten in der Defense keinen Fuß aufs Parkett, ließen Gmunden immer wieder völlig frei punkten. So bauten die Swans den Vorsprung immer weiter aus. So ging das Heimteam mit einer 22-Punkte-Führung in den Schlussabschnitt, in dem es für die Kapfenberger immer bitterer wurde. Während bei den Gmundnern gleich sechs Spieler zweistellig scorten, funktionierte bei den Bulls weiterhin nichts. So spazierte Gmunde zu einem unglaublichen 104:77-Sieg – und setzte so ein echtes Statement in der Platzierungsrunde. 

Toni Blazan, Spieler Gmunden: „Das Spiel war gut für unser Selbstvertrauen. Nach der hohen Niederlage in Decin haben wir eine sehr gute Reaktion gezeigt. Die Defense und unser Teamplay waren heute ausschlaggebend.“ 

Nabil Murad, Assistant Coach Gmunden: „Wir haben gut gespielt, den Ball gut bewegt. Wir hatten nur zwei Turnover, es war wirklich ein gutes Spiel. Nach der Niederlage im Alpe Adria Cup war das die richtige Reaktion. Wir freuen uns auf das nächste Spiel.“ 

Mike Coffin, Head Coach Kapfenberg: „Wir haben nicht gut gespielt. Gmunden war sehr gut, wir waren nicht in der Lage mitzuhalten. Wir haben in der Pause scheinbar unseren Rhythmus verloren.“

Jeremy Jones, Spieler Kapfenberg: „Es ist nicht zu akzeptieren, was wir hier abgeliefert haben. 104 Punkte zu bekommen, ist einfach peinlich. Wir müssen härter spielen, da gibt es keine Entschuldigungen.“ 

Beste Scorer: Loveridge 21, Murati 18, Friedrich, Güttl je 15 bzw. Jones, McClellan je 17, Braxton 14. 

Raiffeisen Flyers Wels vs. BK IMMOunited Dukes 
86:88 (21:22, 41:47, 68:68)
Samstag, 17.30 Uhr – Raiffeisen Arena Wels

Mit 15-minütiger Verspätung meldeten sich Wels und Klosterneuburg aus der Nationalteampause zurück. Vor allem Amineye Lakoju meldete sich zurück: In den ersten vier Minuten scorte für die Dukes nur der Big-Man, eher nach acht Punkten und zwei Fouls früh auf der Bank platznehmen musste. Auch auf Seiten der Welser lief viel über die Inside-Spieler: zunächst über Davor Lamesic, nach seiner Einwechslung auch über Tilo Klette. Die beiden Oldies waren es auch, die in einer knappen Partie kurz vor der Pause erstmals für eine Sechs-Punkte-Führung sorgten. 

Diese Führung bauten die Welser zu. Beginn des dritten Abschnitts sogar noch etwas aus. Mit viel Energie und Tempo schienen sie das Spiel im Griff zu haben. Doch mit viel Routine und Ruhe arbeitete sich Klosterneuburg zurück ins Spiel, das Jurica Blazevic mit fünf Punkten in Folge unmittelbar vor dem Schlussviertel ausglich. Jetzt ging es endgültig hin und her. Als Lakoju zwischenzeitlich auf 80:74 stellte, schienen die Dukes den Auswärtssieg schon fixieren zu können. Wels kämpfte sich noch einmal zurück, tat alles, um den Heimsieg gegen den Favoriten zu holen. Doch da hatte Momo Lanegger etwas dagegen: Der Nationalteam-Guard übernahm bei Gleichstand in der letzten Offense Verantwortung – und traf mit dem Buzzer zum 88:86-Sieg der Klosterneuburger. 

Sebastian Waser, Head Coach Wels: „Gratulation an Klosterneuburg, wir haben sehr gut gekämpft, die Schwächephase Ende des dritten Viertels gut überstanden. Am Ende hat es aber leider nicht gereicht.“ 

Michael Dittrich, Obmann Wels: „Wir haben offiziell Protest eingelegt. Der Wurf war nach der Zeit. Man wird sehen, was dabei rauskommt.“

Werner Sallomon, Head Coach Klosterneuburg: „Letztendlich war das ein glücklicher Sieg. Aber wir sind sehr happy, weil die Burschen sehr intensiv gekämpft haben und gegen eine sehr starke und aggressiv spielende Welser Mannschaft gewonnen haben.“ 

Mortiz Lanegger, Spieler Klosterneuburg: „Es ist immer schön nach so einer langen Pause zu gewinnen. Ich glaube beide Teams haben sich schwergetan, es war kein besonders schönes Spiel. Wir haben gekämpft und mit etwas Glück das Spiel gewonnen.“ 

Beste Scorer: Lamesic 19, Klette 15, Jackson 13 bzw.Bavcic 17, Lakoju 16, Burgemeister 13.

SKN St. Pölten Basketball vs. UNGER STEEL Gunners Oberwart
74:80 (17:22, 33:43, 52:63)
Samstag, 17.30 Uhr – Sport.Zentrum NÖ, St. Pölten 

Im ersten Spiel nach der Nationalteampause entwickelte sich zwischen St- Pölten und Oberwart von Beginn an ein knappes Spiel, in dem sich vor zunächst vor allem zwei Spieler in den Vordergrund spielten. Beim SKN agierte Philipp Jalalpoor auf Top-Niveau, während die Gunners von Renato Poljak getragen. Nach 15 Minuten hatte der Big-Man bereits 13 Punkte auf dem Konto, mit denen er hauptverantwortlich für die zwischenzeitliche 35:23-Führung war. Bis zur Pause (33:43) erfing sich der SKN zwar offensiv etwas, gegen Poljak fanden sie aber weiterhin kein Rezept. 

Weil Kelvin Lewis und Flo Trmal auch zu Beginn der zweiten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel fand, sah es zunächst nicht danach aus, als würde der SKN den Weg zurück in diese Partie finden. Zu eindimensional agierte St. Pölten in der Offensive, zu leichtfertig gingen sie mit ihren Chancen um. So vergrößerte sich Oberwarts Vorsprung nach und nach auf bis zu 20 Punkte. Doch St. Pölten gab sich noch nicht geschlagen, kämpfte sich – auch nachdem Renato Poljak verletzt ausgeschieden war – zurück ins Spiel. Weil auch Lewis erfolgreich Verantwortung übernahm, verkürzte der SKN den Rückstand auf vier Minuten vor Schluss auf 67:70. Mit einem And-One brachte Sebastian Käferle seine Gunners aber rechtzeitig wieder in die Spur, die schlussendlich zu einem 80:74-Sieg führte. 

Philipp Jalalpoor, Spieler St. Pölten: „Das war ein sehr hart umkämpftes Spiel, leider mit dem bitteren Ausgang für uns. Das lag sicher daran, dass wir nicht konstant die nötige Intensität gebracht haben. In manchen Phasen sah das wirklich gut aus, aber wir haben das nicht über 40 Minuten zusammengebracht.“ 

Florian Trmal, Spieler St. Pölten: „Wir haben in der Pause mit Paul Koroschitz leider einen wichtigen Spieler verloren (Kreuzbandriss, Anm.), wir müssen uns erst umstellen. Heute haben wir über drei Viertel mit wenig Energie gespielt. Wir sind zwar wieder herangekommen, aber man gewinnt im Basketballspiel nicht in fünf Minuten.“ 

Sebastian Käferle, Spieler Oberwart: „Das war das erwartet harte Spiel. Wir haben uns einen komfortablen Vorsprung herausgespielt, sind dann auch durch Renatos Ausfall ins Schwanken gekommen. St. Pölten hat schwierige Würfe getroffen, sich so zurückgekämpft. Aber am Ende haben wir solide gespielt und die wichtigen Rebounds geholt.“

Georg Wolf, Spieler Oberwart: „Gratuliere St. Pölten zur kämpferischen Leistung. Ich glaube, wir haben im Endeffekt verdient gewonnen. Ich hoffe Renato geht’s gut.“ 

Beste Scorer: Jalalpoor 21, Lewis 20, Kolaric, Marello je 11 bzw. Poljak 19, Alexander 18, Outerbridge 15.

BC Hallmann Vienna vs. UBSC Raiffeisen Graz
91:99 (24:33, 50:59, 66:83)
Samstag, 17.30 Uhr – Hallmann Dome, Vienna

Der UBSC erwischte im zweiten Spiel nach dem völligen „Rebuild“ einen guten Start. Die US-Boys der Grazer drückten von Beginn an aufs Tempo – und trafen aus allen Lagen. Auch ein Timeout von Vienna-Coach Luigi Gresta brachte die Gäste nicht aus dem Rhythmus, die nach sieben Minuten bereits 26:13 führten. Gegen Ende des ersten Abschnitts fand der BC dank Anton Shoutvin aber zumindest offensiv ins Spiel. Dank des Israeli, der in der ersten Halbzeit 23 Punkte erzielte, blieben die Wiener bis zur Pause (50:59) in Schlagdistanz.

Doch auch im dritten Abschnitt fand der BC Vienna defensiv gegen die individuell starken Grazer kein probates Mittel. Immer wieder schlugen die Steirer ihre Gegner im Eins-gegen-eins, erarbeiteten sich so Vorteile, die sie eiskalt nutzten. So hatte sich der UBSC die 83:66-Führung nach drei Vierteln verdient. Zwar schlich sich zu Beginn des letzten Abschnitts eine kurze Schwächephase ein. Anders als zuletzt gegen Traiskirchen, brachten die Grazer den Vorsprung diesmal aber über die Zeit. So feierte Graz im Kampf um die Play-offs einen immens wichtigen 99:92-Sieg 

Mustafa Hassan Zadeh, Spieler BC Vienna: „Wir haben schlecht begonnen, bis zur Pause keinen Rhythmus gefunden. Fast 60 Punkte in einer Halbzeit zu bekommen ist einfach zu viel. Wir haben dann zwar gekämpft, aber es hat nicht mehr gereicht. Glückwunsch an Graz.“ 

Martin Trmal, Spieler BC Vienna: „Für uns wäre ein Sieg der Knackpunkt für die Play-offs gewesen, aber es hat leider nicht gereicht. Die Grazer waren sehr motiviert, sie sind von Anfang an über uns drüber gelaufen und man muss zugeben: Sie haben schlussendlich verdient gewonnen.“

Ervin Dragsic, Head Coach Graz: „Ich denke, wir haben teilweise sehr gut gespielt. Natürlich haben wir noch unsere schlechten Minuten. Aber insgesamt haben wir gegen eine gute Wiener Mannschaft verdient gewonnen.“ 

Anton Maresch, Spieler Graz: „Wir haben zum Glück bis zum Ende durchgekämpft, sind unsere Offenses gut durchgelaufen. Defensiv hätten wir besser sein können, aber wir haben verdient gewonnen.“ 

Beste Scorer: Shoutvin 30, Gvozden 22, Detrick 16 bzw. Whittaker 31, Ledoux 23, Pollard 15.