Meldung vom 12.12.2020
UBSC Raiffeisen Graz vs. BC GGMT Vienna
110:109 (23:20, 49:46, 75:59, 97:97)
Samstag, 17.30 Uhr – Raiffeisen Sportpark, Graz
Mit Spannung wurde das Aufeinandertreffen der beiden Liga-Topscorer Richaud Pack (BC GGMT Vienna) und Stanley Whittaker (UBSC Raiffeisen Graz) erwartet. Doch während der Grazer Kapitän stark in Partie startete, erwischte der US-Legionär der Wiener einen verhaltenen Beginn. Sein Team sprang für ihn allerdings in die Presche, sodass sich ein äußerst ausgeglichenes ersten Viertel entwickelte, das nur knapp an die Grazer Gastgeber ging (23:20). Im zweiten Viertel zeigten sich die Steirer weiter von ihrer offensiv besten Seite und auch die Defense stand nun wesentlich besser. Gerade unter dem Korb wurde den Wiener so mit einigen Blocks und zunehmender Rebound-Überlegenheit das Leben schwer gemacht. Zur Halbzeit lag der UBSC somit deutlich mit 49:36 voran.
Nach der Pause kamen beide Mannschaften in Wurflaune aus der Kabine. Beide Teams trafen nun hochprozentig vom Dreier. Auf Grazer Seite war das US-Trio Kendall Pollard, Jacob Ledoux und Stanley Whittaker kaum zu stoppen. Aber auch die Legionäre der Gäste zeigten offensiv sehenswerte Aktionen und konnten so zumindest dafür sorgen, dass er Rückstand nicht wesentlich anwuchs. Bei 75:59 für die Heimmannschaft ging es in den Schlussabschnitt. Und dort ging plötzlich ein Ruck durch die Truppe von Head Coach Luigi Gresta, die in nicht einmal drei Minuten einen 10:2-Lauf hinlegte. Vienna wirkte nun wie ausgewechselt. Unter dem Korb wurde wesentlich konsequenter dagegenhalten und Topscorer Pack lief heiß. Die Steirer wirkten vom druckvollen Spiel der Wiener zeitweise überfordert, lagen aber dreieinhalb Minuten vor Schluss dennoch mit plus zehn voran. Aber die Wiener setzten schon zum nächsten Run an. Mit 16 Punkten in Folge stellten sie nur 39 Sekunden vor Schluss auf 94:88 und wirkten plötzlich wie die sicheren Sieger. Die Grazer hatten allerdings anderen Pläne und suchten ihr Glück aus der Distanz. Danke zweier Dreier sowie drei verwandelter Freiwürfe von Ledoux in nicht einmal 30 Sekunden retteten sich die Gastgeber in die Overtime.
In dieser waren es nun wieder die Wiener, die vorerst den Ton angaben und fünf schnelle Punkte scorten. Dieser Vorsprung wurde auch bis zwei Minuten vor Schluss gehalten. Genau in dieser Phase zeigte Vienna aber Nerven und leistete sich einige Unachtsamkeiten, die die Grazer bestraften. Der UBSC verzeichnete die letzten sechs Punkte der Partie und erkämpfte so, in einer an Spannung kaum zu überbietender Auseinandersetzung, den 110:109-Sieg.
Ervin Dragsic, Head Coach Graz: „Unglaubliches Spiel, unglaubliches Spiel. Wir haben die Partie 32 Minuten lang kontrolliert. Dann sind wir in der Verlängerung glücklich zurückgekommen. Wir haben nie aufgegeben, haben immer daran geglaubt. Gratuliere an meine Jungs, die sind heute über ihre Grenzen hinaus gegangen.”
Paul Isbetcherian, Spieler Graz: „Super ins Spiel gestartet, in der ersten Halbzeit sehr guten Basketball gespielt. Im dritten Viertel haben wir weiter solide gespielt, haben dann im vierten Viertel leider komplett aufgehört, das zu spielen, was wir können und haben uns dann in der Overtime zurückgekämpft und letztendlich verdient gewonnen.“
Zoran Kostic, Assistant Coach Vienna: „Ein schönes Spiel.“
Mustafa Zadeh, Spieler Vienna: „Es war ein schlechter Start, am Anfang gar nicht reingefunden. In der ersten Halbzeit 49 Punkte zu bekommen, das ist zu viel. Die zweite Hälfte war etwas besser, am Ende haben die Kleinigkeiten entschieden. Graz glücklich gewonnen, aber Gratulation.“
Beste Scorer: Stanley Whittaker 31 (10 Ass), Jacob Ledoux 29, Samuel Daniel 17 bzw. Anton Shoutvin 25, Alex Robinson 22 (12 Reb), Richaud Pack und David Haughton je 21.
UNGER STEEL Gunners Oberwart vs. Vienna D.C. Timberrwolves
83:71 (25:26, 36:38, 61:50)
Samstag, 17.30 Uhr – Sporthalle Oberwart
Die Gunners hatten zuletzt vor allem am Rebound Probleme, ein Bereich wo auch die Timberwolves in dieser Saison nicht gerade glänzen. Dass man die Wiener aber nicht unterschätzen darf, haben die Gunners bereits bei der Niederlage im Hinspiel lernen müssen. Am Samstag erwischten die Burgenländer den besseren Start, doch die Wölfe schlossen rasch auf. Die Bundeshauptstädter zeigten sich vor allem vom Dreier in Wurflaune, machten sich aber mit Ballverlusten selbst das Leben schwer, weshalb sie nach dem ersten Viertel auch nur hauchdünn (26:25) voranlagen. Nach dem sehenswerten ersten Abschnitt verloren in Folge beide Mannschaften völlig den Rhythmus, einzig Sebastian Käferle auf Seiten der Gunners und Nemanja Nikolic für die Wolves konnten offensiv wiederholt Akzente setzen. Bei 38:36 für die Wiener ging es in die Kabine.
Nach Seitenwechsel schaltete die Heimmannschaft merklich einen Gang hoch, erhöhter defensiver Druck zwang die Wiener immer wieder zu Ballverlusten. Diese nutzten die Gunners – angeführt vom weiterhin hochprozentig treffenden Käferle – eiskalt aus. Vor dem Schlussabschnitt stand es somit bereits 61:50 für die Burgenländer. In den letzten Minuten konzentrierten sich die Oberwarter vor allem darauf, diesen Vorsprung zu verwalten. Zwar hatte die Mannschaft von Head Coach Horst Leitner weiterhin Probleme am Rebound, doch die Timberwolves konnten daraus kein Kapital schlagen. 83:71 ging die Partie somit an die Gunners.
Horst Leitner, Head Coach Oberwart: „Gratulation an mein Team, eine etwas durchwachsene Leistung, aber nichtsdestotrotz ein Sieg. Mehr ist nicht zu verlangen und wir hoffen, dass wir bis Mittwoch etwas besser unterwegs sind.“
Sebastian Käferle, Kapitän Oberwart: „Wir haben heute gegen einen sehr guten Gegner gespielt, wir tun uns immer schwer gegen die Timberwolves. Das hat man in der ersten Halbzeit gesehen, wir haben fast 30 Punkte kassiert und sind nicht in unseren Rhythmus reingekommen. Das ist viel zu viel gegen so einen Gegner. Aber in der Halbzeit hat uns der Horst die Leviten gelesen und wir haben uns als Team zusammengerafft. Wir sind dann im dritten Viertel rausgekommen und haben sehr gute Defense gespielt. Darauf müssen wir aufbauen und das nächste Mal aus diesen zehn Minuten im dritten Viertel, 20, 30 oder 40 machen, bis wir wirklich über die gesamte Partie gute Defense spielen und dann kann in der Offense passieren, was will.“
Hubert Schmidt, Head Coach Timberwolves: „Gratulation an Oberwart, sie haben verdient gewonnen. Sie haben ihren Stil in der zweiten Halbzeit perfekt umgesetzt. Wir haben uns dann leider im dritten Viertel gegen den Druck zurückgezogen. In der ersten Hälfte haben wir noch super gekontert. Im dritten Viertel haben wir das leider überhaupt nicht geschafft und das ist dann eben auch der Rückstand, der jetzt am Ende am Scoreboard steht, entstanden.“
Paul Rotter, Spieler Timberwolves: „Wir haben gut begonnen, wir haben intensiv gespielt. Wir haben versucht, die Intensität zu matchen, leider haben wir in der zweiten Halbzeit nachgelassen und uns etwas zurückgenommen und uns beeindrucken lassen von Oberwart. Mit einer ein bisschen konzentrierten Leistung wäre da vielleicht sogar mehr drin gewesen. Gratulation an Oberwart.“
Beste Scorer: Sebastian Käferle 22, Lawrence Alexander 17, Quincy Diggs 13 bzw. Nemanja Nikolic 18, Jakob Szkutta 16, Philipp D´Angelo 12.
Raiffeisen Flyers Wels vs. Kapfenberg Bulls
56:79 (15:18, 27:42, 48:61)
Samstag, 20 Uhr – Raiffeisen Arena, Wels
Die Samstagspartie zwischen Wels und Kapfenberg brachte einiges an Brisanz, sind die Bullen doch ein direkter Verfolger der Flyers in der Tabelle. Beide Mannschaften streuten dem Gegner im Vorfeld Rosen, schließlich sind die Steirer derzeit absolut am aufsteigenden Ast und die Oberösterreicher schon die ganze Saison über brandgefährlich. Ein ausgeglichenes und vor allem defensiv geprägtes erstes Viertel war die Folge. Die knappe Führung der Kapfenberger (18:15) war vor allem deren Treffsicherheit vom Dreier geschuldet. In Viertel zwei blieb die Coffin-Truppe defensiv weiter diszipliniert und fand nun auch offensiv verstärkt ihren Rhythmus. Die aggressive Welser Verteidigung bereitete Bullen-Spielmacher Thomas Schreiner kaum Probleme, die Transition-Offense der Welser war in dieser Phase daher so gut wie nicht vorhanden. Bei 42:27 gingen die Gäste aus der Steiermark bereits mit einer komfortablen Führung in die zweite Halbzeit.
Dort hielten die Bulls ihren Vorsprung stets um die rund zehn Punkte – auch weil die Würfe aus der Distanz verlässlich im Korb landeten. Immer wieder zeigten sie dabei schönes Passspiel und offensiv einen klaren Fortschritt im Vergleich zum Saisonbeginn. Beim Stand von 61:48 für die Gäste war vor dem letzten Abschnitt aber theoretisch noch alles möglich. Nun gelang den Welsern aber gar nichts mehr. Das Team von Head Coach Sebastian Waser scorte in diesem Viertel nur acht Punkte. Deutlich zu wenig gegen den immer besser in Fahrt kommenden Meister. Endergebnis: 79:56 für Kapfenberg.
Sebastian Waser, Head Coach Wels: „Gratulation an Kapfenberg, wir waren heute leider nur eineinhalb Viertel in der Lage, auf diesem Niveau mitzuspielen. Wenn Kapfenberg so auftrifft – defensiv vor allem – dann wird es für alle Teams der Liga sehr sehr schwer.“
Christian Von Fintel, Spieler Wels: „Wir müssen heute einfach den Hut ziehen. Kapfenberg hat heut sehr sehr gut gespielt. Die waren sehr gut vorbereitet, auf das, was wir defensiv machen. Die haben jetzt mit Schreiner natürlich auch einen sehr erfahrenen Point Guard, der die Sache immer gut gelöst hat. Man muss ehrlich sagen, wir haben da heute nicht so die Antwort drauf gefunden wie in den Spielen davor, deswegen hat Kapfenberg verdient gewonnen.“
Mike Coffin, Head Coach Kapfenberg: „Sehr gute Defensiv-Leistung von uns heute. Hut ab vor der Mannschaft, jetzt kommen wir gut in Schwung und wollen als nächstes ins Cup-Halbfinale.“
Ian Moschik, Spieler Kapfenberg: „Wir haben heute super als Team gespielt. Mit dem Thomas zu spielen, ist ein Wahnsinn. Das Basketballerische ist unglaublich, wie sich der Ball jetzt bewegt, das hat uns vorher genau gefehlt. In der Defense haben wir auch einen Schritt nach vorne gemacht und wenn wir so weiterspielen, dann passt das gut. “
Beste Scorer: Aleksandar Andjelkovic 12, Davor Lamesic 11, Jan Razdevsek 8 bzw. Nemanja Krstic 24, Dejan Cigoja 16, Eric McClellan 14.
Foto: Pictorial / A. Pichler