Meldung vom 03.10.2020

Kapfenberg bezwingt zum Auftakt Oberwart in ausgeglichener Partie

B2L2020_Kapfenberg Bulls_Nemanja Kristic © Pictorial / S. Proell

Grunddurchgang 1. Runde Oberwart Gunners vs. Kapfenberg Bulls Im Bild: Nemanja Krstic (12)

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Nach sieben Monaten ohne Erstliga-Basketball bekamen die Fans gleich zu Beginn Spiele auf hohem Niveau zu sehen. Die UNGER STEEL Gunners Oberwart und die Kapfenberg Bulls lieferten sich eine über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. In einer defensiv geprägten Partie setzten sich die Bullen letztlich mit 73:66 durch. Die Raiffeisen Flyers Wels gaben sich gegen die Arkadia Traiskirchen Lions keine Blöße und überzeugten mit ihrem körperlichem Spiel. Auf Traiskirchen dürfte nach der 107:82-Auftaktklatsche hingegen noch viel Arbeit warten. Knapper ging es in der Partie UBSC Raiffeisen Graz gegen Vienna D.C. Timberwolves zu. Erst im letzten Viertel konnten sich die favoritisieren Steirer absetzen und letztlich 88:76 gewinnen. Beiden Teams sind nach der gezeigten Leistung im ersten Spiel in dieser Saison wohl mehr Siege zuzutrauen als in der vergangenen.

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Raiffeisen Flyers Wels vs. Arkadia Traiskirchen Lions
107:82 (29:12, 56:39, 81:61)
Samstag, 17.30 Uhr – Raiffeisen Arena, Wels


Im ersten Spiel der BSL-Saison 2020/21 trafen zwei Mannschaften aufeinander, die nach einigen personellen Änderungen im Sommer zumindest die Playoffs erreichen wollen. Nach einer kurzen Vorbereitung diente die Auftaktpartie somit als Standortbestimmung. Während der Beginn noch ausgeglichen verlief, setzte sich Wels ab Minute vier immer mehr ab. Angeführt von Davor Lamesic und Jarvis Ray konnten die Flyers Mitte des ersten Abschnitts bereits zweistellig in Führung gehen. Besonders bitter aus Sicht der Traiskirchner: Abgang Jan Razdevsek scheint sich in der neuen Heimat in Oberösterreich wohlzufühlen – der Guard steuerte bereits im ersten Abschnitt, welcher mit 29:12 an Wels ging, sieben Punkte bei. Die bis dahin vor allem in der Zone starken Welser fanden in Viertel zwei nun auch aus der Distanz ihr Selbstvertrauen und starteten mit drei Dreiern in zwei Minuten. Die Löwen, die zwischenzeitlich bereits mit minus 23 ins Hintertreffen geraten waren, konnten zwar noch einmal auf minus elf verkürzen (vor alle die Neuverpflichtungen Luka Kamber, Mario Spaleta und Adam Thoseby ließen in dieser Phase ihr Potenzial aufblitzen), mit 56:39 ging Hälfte eins aber dennoch klar an die Heimmannschaft.

Auch in Hälfte zwei zwangen die Oberösterreicher der Gastmannschaft aus dem Süden Wiens ihr physisches Spiel auf. Zwar konnten die Lions jetzt zumindest mit Weitwürfen dagegenhalten, aber auch die Welser trafen hochprozentig vom Dreier (44 Prozent über das gesamte Spiel). Zudem fanden die Traiskirchner in der Zone weiter keine Antwort, sodass der Rückstand der Niederösterreicher stets um die 20 Punkte betrug. Daran änderte auch der Schlussabschnitt nichts, indem die Flyers nun die gesamte Mannschaft einsetzten. Mit 107:82 feierten sie schließlich einen dominanten Sieg vor eigenem Publikum. 

Sebastian Waser, Head Coach Wels:
 „Gratulation an meine Mannschaft zum Auftaktsieg. Es war schön, nach sechseinhalb Monaten wieder Wettkampfbasketball vor Zuschauern zu bestreiten.“

Davor Lamesic, Kapitän Wels: „Wir sind heute zu einem Pflichtsieg gekommen – nicht mehr und nicht weniger. Es liegt noch jede Menge Arbeit vor uns und wir hoffen, dass wir die Saison bis zum Ende spielen können.“

Markus Pinezich, Head Coach Traiskirchen: „Peinliche Vorstellung. Mehr gibts nicht zu sagen.“

Lukas Kamber, Kapitän Traiskirchen: „Das Spiel war für uns von Anfang physisch schwer, wir haben uns einschüchtern lassen und sind nicht in unsere Offense gekommen. Wir haben keinen Rhythmus gefunden und das hat sich durch das ganze Spiel gezogen.“

Beste Scorer: Christian Von Fintel 24, Davor Lamesic 19, Jan Razdevsek 15 (13 Ass) bzw. Adam Thoseby 23, Luka Kamber 21, Mario Spaleta 19.

UBSC Raiffeisen Graz vs. Vienna D.C. Timberwolves
88:76 (26:19, 43:45, 66:60)
Samstag, 17.30 Uhr – Raiffeisen Sportpark Graz
 
Timberwolves zu Gast beim UBSC – zwei Mannschaften, die die vergangene Saison im Tabellenkeller verbrachten und denen nach der Corona-Zwangspause samt guter Vorbereitung um einiges mehr zuzutrauen ist. Den besseren Start erwischte die steirische Heimmannschaft, die nach wenigen Minuten bereits 11:3 voran lag. Die Wölfe ließen sich von dem Fehlstart aber nicht verunsichern, wirkten in der Offensive zunehmend sicherer und kamen vor allem dank Treffern aus der Distanz langsam zurück ins Spiel. Probleme bereite den Wienern hingegen die aggressive Verteidigung der Grazer, die dank einiger Steals die Kontrolle über die Partie behielten und das erste Viertel so mit 26:19 für sich entschieden. Abschnitt zwei verlief weiter kampfbetont, wobei diesmal die Bundeshauptstädter den besseren Start erwischten und rasch auf minus zwei verkürzten. Die Antwort der Grazer folgte prompt, besonders in der Zone hatte Vienna immer wieder Probleme den UBSC zu halten. Dank eines 13:4-Runs in den letzten Minuten vor der Halbzeitpause konnten die Bundeshauptstädter dennoch eine knappe Führung (45:43) erobern. 

Frisch aus der Kabine blieb die Partie ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Speziell vom Dreier machte sich die lange Basketballpause aber bemerkbar (keine Mannschaft knackte aus der Distanz die 30-Prozentmarke). Erst gegen Ende des dritten Viertels übernahm das Heimteam wieder die Führung – besonders da Ex-Timberwolf Nick McGlynn nun einige Male anschrieb und auch defensiv immer wieder genau richtig stand. Bei 66:60 für die Steirer ging es somit ins entscheidende Viertel. Mit einem 10:2-Lauf blieben die Grazer mit dem Fuß am Gas, vor allem Kendall Pollard kam in dieser Phase einige Male in der Timberwolves-Zone zum Abschluss. Ein Dreier von Samuel Daniel und ein Dunk von McGlynn zur Viertelmitte stellten auf plus 17 und brachten die Vorentscheidung. Mit 88:76 entschied der UBSC die Partie letztlich ungefährdet für sich.

Ervin Dragsic, Head Coach Graz: „Hart erarbeiteter Sieg, aber wir nehmen ihn in der ersten Runde. Ich bin allerdings nicht glücklich mit unserem Spiel. Wir haben gegen eine sehr junge, gut organisierte Mannschaft gespielt. Am Ende haben wir aber unsere Qualität gezeigt und verdient gewonnen.“ 

Nick McGlynn, Spieler Graz: „Langsamer Start für uns, aber wir haben als Team in die Partie gefunden. Vor allem defensiv haben wir einiges bereinigt und so den Sieg eingefahren, über den wir sehr froh sind. Wir sind jetzt bereit, am Montag weiter zu arbeiten und uns auf den nächsten Gegner – BC Vienna – vorzubereiten.“ 

Hubert Schmidt, Head Coach Timberwolves: „In der ersten Halbzeit haben wir hingebracht, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir gar nichts getroffen von außen. Aber ich glaube, der Hauptunterschied war, dass Nick McGlynn in der zweiten Halbzeit dann wieder mehr am Feld war, nachdem er in der ersten Foulprobleme hatte. Dadurch war die Defense der Grazer um drei Klassen stärker und das hat eigentlich den Unterschied ausgemacht.“

Peter Hofbauer, Spieler Timberwolves: „Die ersten drei Viertel haben wir ein knappes Spiel geliefert. Im letzten Viertel haben wir dann leider zu viele Fehler gemacht und zu viele offene Würfe daneben gehaut. Graz hat verdient gewonnen.“

Beste Scorer: Samuel Daniel 22, Nicholas Mcglynn 19 (11 Reb), Kendall Pollard 19 bzw. Nemanja Nikolic 21, Jonas John 14, Jakob Szkutta 12.

UNGER STEEL Gunners Oberwart vs. Kapfenberg Bulls
66:73 (22:19, 37:37, 52:50)
Samstag, 20 Uhr – Sporthalle Oberwart

Was für ein Saisonauftakt – mit Oberwart und Kapfenberg trafen zwei absolute Titelanwärter aufeinander, bei denen sich im Sommer einiges getan hat. So mussten die Bulls mit Bogic Vujosevic den Abgang eines ehemaligen Liga-MVPs verkraften, während sich die Gunners mit Quincy Diggs einen Ex-Liga-MVP angelten. Wenngleich beide Teams noch weit von ihrem Topniveau entfernt agierten – was sich vor allem in den zu Beginn niedrigen Wurfquoten widerspiegelte –, ließ die Partie in Sachen Spannung vom Sprungball an nichts zu wünschen übrig. Zwar waren die Bullen in der Zone stärker, machten sich mit Ballverlusten aber das Leben schwer. Mehrere Führungswechsel und ein knapper 22:19-Vorsprung für die Steirer nach Viertel eins waren die Folge. Im zweiten Abschnitt baute der Titelverteidiger diesen Vorsprung weiter aus, da den Burgenländern offensiv vorerst gar nichts gelingen wollte. In Kombination mit aggressiver Defense sorgte Kapitän Sebastian Käferle aber dafür, dass seine Gunners im Spiel blieben, indem er in knapp drei Minuten sieben Punkte beisteuerte. Nun fand der neuverpflichtete US-Forward Freddie McSwain Jr. für die Oberwarter ebenso immer besser in die Partie, sodass es bei 37:37 ausgeglichen in die Kabine ging. 

Auch in Hälfte zwei bekamen die Fans weiter ein „Low-Scoring-Game“ zu sehen. Nach einem raschen Start der Gunners – Dreier von Edi Patekar und Dunk Terrence Bieshaar – entwickelte sich eine regelrechte Defensive-Schlacht. Während der Heimmannschaft im dritten Viertel lediglich 15 Punkte gelangen, konnten die Kapfenberger gar nur 13 verbuchen. Bei 52:50 für die Burgenländer war vor dem finalen Abschnitt somit alles offen. Im Schlussviertel vergingen zwei Minuten, ehe beide Mannschaften vom Dreier anschrieben und die Partie etwas an Fahrt aufnahm. Bis vier Minuten vor Schluss konnten die Gunners stets eine knappe Führung verteidigen. Dass sich die Bullen nicht abhängen ließen, lag vor allem an deren Rebound-Überlegenheit. In der entscheidenden Phase kam der Meister dann auch offensiv in Schwung und legte den entscheidenden 11:0-Run hin. Das Heimteam wirkte überrumpelt und konnte nichts mehr entgegensetzen – mit 73:66 ging die Auftaktpartei an die Bulls.

Horst Leitner, Head Coach Oberwart:
 „Nicht Genügend. Setzen.“ 

Mike Coffin, Head Coach Kapfenberg: „Erstmal sind wir froh, wieder zu spielen. Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt. Es ist immer schwer, hier in Oberwart zu gewinnen. Aber am Ende fahren wir nachhause mit einem Sieg.“

Beste Scorer: Terrence Bieshaar 14, Freddie McSwain Jr. 11, Quincie Diggs und Jonathan Knessl je 10 bzw. Nemanja Krstic 18, AJ Turner 15 (10 Reb), Alexander James Herrera 13.


Foto: Pictorial / A. Pichler

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