Meldung vom 07.11.2024
USA, Polen, Spanien, Neuseeland, Italien und zuletzt sogar Israel – trotz der unsicheren Lage im Nahen Osten – Sarah Sagerer hat in den Top-Ligen der Welt gespielt und abgeliefert. Nun ist der Forward-Spielerin aber ein besonderer Schritt gelungen: Etwas überraschend ist die Allrounderin bei den Flammes Carolo Basket in der ersten französischen Liga gelandet, wo sie nach wenigen Runden bereits auf sich aufmerksam machen konnte. Nicht nur hält ihre Mannschaft bei vier Siegen und einer Niederlage, die Oberösterreicherin schrieb mit 15 und elf Zählern zudem schon in zwei Partien zweistellig an.
Dabei hätte Sagerer, die viele Fans auch vom 3x3-Court kennen, gar keine Spiele in Frankreich absolvieren sollen: „Grundsätzlich hatte ich bei Flammes Carolo Basket einen einmonatigen Trainingsvertrag unterschrieben. Ich habe dann aber auch die Chance bekommen, zu spielen, weil eben Bedarf da war. Das hat für alle Seiten sehr gut gepasst und wir haben uns kürzlich darauf geeinigt, dass der Vertrag zumindest bis Weihnachten verlängert wird.“
Dass ihr Vertrag nicht länger läuft, stresst die Ausnahmebasketballerin nicht: „Was danach kommt, mal schauen. Basketball hat mich in meiner Karriere schon an so viele wundervolle Orte gebracht. Ich plane nicht mehr voraus. Wie es kommt, so kommt es.“
Vom Attersee nach Florida
Wenn Sagerer von wunderbaren Orten erzählt, dann weiß sie, wovon sie spricht. Bereits mit 16 Jahren zog es sie vom Attersee in die USA. Sechs Jahre spielte sie im „Mutterland“ des Basketballs. Sogar ein Stipendium für die Stetson University in Florida erarbeitete sie sich. Der Startschuss für eine internationale Karriere, die sie zuletzt sogar nach Israel zum Erstligisten Petach Tikwa führte. Trotz des Ausnahmezustandes überzeugte die Schörflingerin mit Top-Stats.
Dass sie nun in Frankreich anheuerte, ist gewissermaßen die Belohnung für die harte Arbeit der vergangenen Jahre – wenngleich diese laut Sagerer direkt weitergeht: „Die Ligue Féminine de Basketball ist im Damenbasketball eine der besten Ligen der Welt. Ich darf dort von so unglaublich starken Teamkolleginnen sehr viel lernen. Meine Stärke ist es, dass ich sehr vielseitig bin, und da kannst du von allen Positionen etwas für dein Spiel und deine Entwicklung mitnehmen – und das passiert gerade. Ich werde in jedem Training voll gefordert. Vor allem in der Defensive. Das ist dort fast eine andere Welt. Und wenn die Defensive so gut ist, dann muss die Offensive noch besser sein. Ich profitiere an beiden Enden des Courts ungemein.“
Pause als Grundlage des Comeback
Um dauerhaft auf diesem Niveau zu bestehen, musste das heimische Aushängeschild lernen, auf den eigenen Körper zu hören. Mit ein Grund, warum man sie zuletzt nicht im österreichischen Nationalteamtrikot gesehen hat. „Ich habe einfach eine Pause gebraucht. Ich habe davor über eine lange Zeit durchgespielt und habe gemerkt, dass Regeneration auf allen Ebenen notwendig ist.“
Nun ist die Weltenbummlerin aber zurück in Wien, um das Nationalteam bei den EM-Quali-Spielen gegen Kroatien und die Niederlande (beide Spiele live auf ORF Sport+) anzuführen – wenngleich unter leicht veränderten Vorzeichen: „Wir haben diesmal ein sehr junges Team. Viele von den Stammspielerinnen, mit denen ich zuletzt noch gemeinsam gespielt habe, sind nicht mehr dabei. Aber die Mannschaft hat sich bei den letzten beiden Spielen gegen absolute Top-Gegnerinnen gut präsentiert. Eine Identität ist am Entstehen.“
Anführerin auf beiden Seiten des Feldes
Sie wolle dazu beitragen, indem sie umsetzt, was Head Coach Chris O’Shea von ihr verlangt. Es gehe vor allem darum, Verantwortung zu übernehmen – sowohl offensiv als auch defensiv. Dazu gehört es, dass ich Optionen kreiere, für meine Teamkolleginnen und für mich. Und ich sehe mich als Kommunikatorin in der Defensive.“
Was die Erwartungen an die Spiele angeht, ist Sagerer ähnlich entspannt wie bei ihrer letzten Vereinswahl: „Ich erwarte mir von uns als Team, dass wir über 40 Minuten kämpfen. So gut wie möglich. Und dass wir bei jedem Play 100 Prozent geben. Was am Ende dann dabei herauskommt, werden wir sehen.“
Für beide Spiele sind auf Ticketmaster noch Eintrittskarten verfügbar. Einfach auf den Link klicken und sich die Tickets sichern.
>> TICKETS FÜR DIE EM-QUALIFIKATION DER DAMEN <<
FIBA Women’s European Qualifiers:
Österreich–Kroatien | Donnerstag, 7. November - 20.20 Uhr (Hallmann Dome, Wien)
Österreich–Niederlande | Sonntag, 10. November - 18.00 Uhr (Hallmann Dome, Wien)