Meldung vom 09.04.2022

Swans stoppen Vienna / Gunners sichern sich Heimvorteil / SKN gewinnt Thriller

BSL22_Swans_ Aughburns © Pictorial / J.Kienesberger

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Unlängst hatte der SKN St. Pölten Basketball in einem Basketballkrimi gegen Graz ja das Nachsehen. Am Samstag hatten die Niederösterreicher allerdings das Glück auf ihrer Seite und gewannen mit 76:73 gegen die Kapfenberg Bulls. Die Arkadia Traiskirchen Lions erkämpften sich zeitgleich einen Pflichtsieg gegen die Raiffeisen Flyers Wels (91:82). Damit ist der Play-off-Traum der Löwen weiter am Leben. Die Unger Steel Gunners Oberwart lieferten gegen den UBSC Raiffeisen Graz einen „Statement-Win“ und dominierten das Spiel eigentlich vom Anfang bis zum Ende (84:68). In der letzten Partie des Abends gelang den Swans Gmunden gegen BC GGMT Vienna ein Befreiungsschlag. Die Oberösterreicher eroberten so knapp vor den Play-offs nicht nur den ersten Saisonsieg gegen die Wiener, sondern stoppten auch deren Siegesserie nach 14 Spielen.

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SKN St. Pölten Basketball vs. Kapfenberg Bulls
76:73 (16:16, 37:38, 58:55)
Samstag, 17.30 – bet-at-home Arena
 
Der Spielbeginn war nicht gerade von Tempo geprägt, dennoch konnte sich St. Pölten einen kleinen Vorsprung herausspielen. Die am Offensiv-Rebound jetzt aber immer stärker werdenden Kapfenberger egalisierten diesen Vorsprung jedoch rasch und waren am Ende des Viertels wieder voll im Spiel (16:16). Im zweiten Abschnitt blieb es knapp, die Teams schenkten sich nichts, waren aber im Abschluss beide oft zu unkontrolliert. Bei 38:37 für die Steirer ging es die Pause. Die Kabinenansprachen der Trainer rüttelten die Teams nur bedingt wach, denn sowohl der SKN als auch die Bullen leisten sich in Viertel drei wiederholt Ballverluste im Spielaufbau. Bei 58:55 für die Heimmannschaft war vor dem Schlussabschnitt für einen Basketballkrimi alles angerichtet. Und diesen bekamen die Fans auch zu sehen. Besonders in den letzten Minuten wechselte die Führung einige Mal und auch schwierige Würfe fanden nun ihr Ziel. Das bessere Ende hatten allerdings die St. Pöltner für sich, die bei den „Big Shots“ cool blieben und diese verwandelten, während von den Bullen ausgerechnet in den letzten Sekunden mehrere freie Würfe nicht im Korb landeten. Endstand: 76:73 für den SKN.

Roman Jagsch, Spieler SKN: „Gute, geschlossene Mannschaftsleistung. Endlich haben wir es einmal geschafft, über 40 Minuten konstant zu spielen und ich denke, wir haben verdient gewonnen.“

Steven Kaltenbrunner, Spieler SKN: „Wir haben heute phasenweise echt gut als Team zusammengespielt. Wir müssen definitiv etwas am Defensivrebound arbeiten, dass wir alle gemeinsam den Rebound holen. Weil das hat uns heute fast den Sieg gekostet. Da waren ein paar glückliche Fehlwürfe von Kapfenberg dabei. Aber wir sind am richtigen Weg.“

Andrija Matic, Spieler Bulls: „Gratulation an St. Pölten zum Sieg. Wir haben gekämpft, wir haben verloren, wir werden arbeiten, um besser zu werden.“

Derryck Thornton, Spieler Bulls: „Heute war ein schweres Spiel. Wir haben hart gekämpft, aber sie haben die „Big Shots“ spät im Spiel getroffen. Wir wollten zwar noch einmal zurückkommen und hatten auch gute Würfe, aber wir haben sie nicht getroffen und sie haben getroffen. Wir müssen jetzt weitermachen und besser werden.“

Beste Scorer: Alanen 27, Mandic 16, Lewis 10 bzw. Thornton 23, Scott 11, Krstic und Cigoja je 9.


Raiffeisen Flyers Wels vs. Arkadia Traiskirchen Lions
82:91 (19:14, 32:43, 60:69)
Samstag17.30 – Raiffeisen Arena Wels

Unter sehr unterschiedliche Bedingungen traten die Flyers gegen die Lions. Während die Oberösterreicher fix für die Play-offs qualifiziert waren, brauchten die Löwen unbedingt einen Sieg, um ihre Chance auf die Top-Acht zu wahren. Dementsprechend starteten die Niederösterreicher auch mit viel Intensität, die aber nicht unmittelbar zu dem gewünschten Ergebnis führte. Denn die ersatzgeschwächten Welser entschieden das Auftaktviertel für sich (19:14). Im zweiten Abschnitt verloren die Flyers dann aber sichtlich ihren Rhythmus, was die erbittert kämpfenden Traiskirchner auszunutzen wussten. Mit 29:13 holten sie sich Viertel zwei, zur Halbzeit stand bereits 43:32 für die Lions. Vor allem Hollingsworth bereitete der Welser Defense in dieser Phase Schwierigkeiten. Abschnitt drei war schließlich von viel Einsatz auf beiden Seiten geprägt, entscheidend aufholen konnten die Oberösterreicher Gastgeber aber nicht – auch weil einfache Punkte an der Freiwurflinie liegen gelassen wurden. Im Schlussviertel blieb die Partie zwar intensiv, der Heimmannschaft wollte aber kein entscheidender Run mehr gelingen, sodass sich die Löwen einen 91:82-Sieg sicherten und es nächste Woche zum Entscheidungsspiel um Platz acht gegen die Timberwolves kommt.

Sebastian Waser, Coach Flyers: „Gratulation an Traiskirchen. Sie mussten gewinnen und haben das geschafft, da muss man den Hut davor ziehen. Sie sind heute wirklich mit dem Messer zwischen den Zähnen bewaffnet gekommen. Für uns war das eine unfassbar schwierige Woche, du holst dir die Qualifikation, den siebten Platz ab, da wussten wir, dass das Spiel darauf vom Level her etwas darunter leiden wird. Wir haben viel rotiert, um für die Play-offs frisch zu sein. Aber natürlich wollten wir gewinnen und das ist uns nicht gelungen.“

Konstantin Waser, Spieler Flyers: „Wir haben in der ersten Halbzeit viel am Rebound verschlafen, wir haben den Hollingsworth nicht wirklich unter Kontrolle bekommen. Der ist uns zu viel in die Zone gedribbelt, das hat uns wehgetan. Trotzdem haben wir uns unseren Play-off-Spot verdient, egal was heute war. Es ist ein super Training gewesen, wir haben Fehler gemacht, die müssen wir jetzt ausbessern und es dann gegen Gmunde besser machen. So können wir gegen Gmunden nicht spielen.“

Radomir Mijanovic, Coach Lions: „Das war ein ziemlich gutes Basketballspiel heute – auch für die Fans. Wir wussten in der Vorbereitung bereits, dass Wels mit hoher Intensität spielt. Wir wussten also, dass wir dagegenhalten müssen und das haben wir mehr oder weniger geschafft. Natürlich war Wels nicht komplett, aber sie haben einen harten Kampf geliefert, speziell jene Spieler, die sonst nicht so viel Einsatzzeit bekommen. Ich wünsche den Welsern alles Gute für die Play-offs.“

Oscar Schmit, Spieler Lions: „Das war keine einfache Woche, die Trainings waren auch nicht optimal. Aber wir haben alles gegeben und gewonnen. Jetzt haben wir unseren Teil vorerst einmal gemacht. Das wichtigste Match kommt nächste Woche.“

Beste Scorer: Delaney 22 (10 Re), Razdevsek 18, Birts 14 bzw. Hollingsworth 28, Falzon 21 (12 Reb), Vranjes 19.


Unger Steel Gunners Oberwart vs. UBSC Raiffeisen Graz
84:68 (27:12, 51:26, 69:44)
Samstag, 17.30 – SPH Oberwart

Die Gunners hatten mit einem Sieg die Chance, sich den Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde zu sichern und dementsprechend startete die Leitner-Truppe auch. 10:1 stand es nach etwas mehr als drei Minuten für die Heimmannschaft. Auch das restliche Viertel gingen die Oberwarter nicht vom Gaspedal, im Gegenteil machten sie den Grazern das Leben mit ihrer Defense extrem schwer und sicherten sich so Abschnitt eins mit 27:12. Als die Burgenländer Abschnitt zwei dann mit zwei verwandelten Dreiern begannen, lagen sie erstmals um 20 Punkte voran. In Folge entwickelte sich ein flottes Spiel, das die Gastgeber aber durchgehend unter Kontrolle hatten. Bei 51:26 ging es in die Kabine. Am Spielverlauf änderte die Pause wenig. Vor dem Schlussabschnitt stand es 69:44 für das Heimteam, die Partie war somit so gut wie entschieden. Mit 84:68 setzten sich die Gunners schließlich durch. Die Form zeigt also rechtzeitig vor den Play-offs deutlich nach oben. Zumindest im Viertelfinale haben die Oberwarter dort nun Heimvorteil.

Horst Leitner, Coach Gunners: „Gratulation an die Mannschaft, eine weitere gute Leistung, die Kurve zeigt nach oben.“

Jonathan Knessl, Spieler Gunners: „Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft für fast 40 Minuten sehr konzentrierten Basketball. Die erste Halbzeit war vielleicht sogar die beste dieser Saison. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann relativ trocken heimgespielt. Am Schluss waren natürlich einige Fehler dabei, die nicht passieren sollten. Aber trotzdem sind wir unglaublich happy.“

Ervin Dragsic, Coach UBSC: „Gratuliere an Oberwart zum Sieg, sie haben uns in der ersten Halbzeit mit Physis und Aggressivität aus unserem Spiel gebracht. Die zweite Halbzeit war dann mehr oder weniger Ergebniskosmetik. Mehr als verdienter Sieg für Oberwart.“

Paul Isbetcherian, Spieler UBSC: „Wir waren von Anfang an nicht bereit, die Energie zu ‚matchen‘, die Oberwart bringt und von der wir wussten, dass sie kommt. Wir hatten ‚inside‘ Probleme und vorne haben wir den Ball nicht wirklich bewegt. Es ist schwierig mit so einer kurzen Rotation, das wissen wir. Aber jetzt haben wir noch zwei Spiele in den Top-Sechs und dann freuen wir uns schon auf die Play-offs.“

Beste Scorer: Poljak 12, Howard und Patekar je 11, Käferle, Chatzinikolas und Knessl je 9.


Swans Gmunden vs. BC GGMT Vienna
99:91 (28:23, 49:45, 85:66)
Samstag, 20.00 – Volksbank Arena Gmunden

Die Swans ließ nach der herben Niederlage gegen Graz keine Zweifel darauf aufkommen, dass sie etwas gutzumachen hatten: Nachdem die Führung zu Beginn mehrfach wechselte, setzten sich die Oberösterreicher bis Viertelmitte auf 14:8 ab. Vor allem Gmunden-Spielmacher Friedrich zeigte sich auch in weiterer Folge in Scoring-Laune und sorgte dafür, dass seine Mannschaft diese Führung bis Viertelende nicht mehr abgab (28:23). In Abschnitt zwei blieb das Spiel sehr offensiv-geprägt, die Wiener zeigten sich extrem treffsicher vom Dreier, fanden gleichzeitig aber keinen Weg, um die Mirolybov-Truppe am Weg zum Korb zu hindern, sodass der Meister mit einer 49:45-Führung in die Pause ging. Nach dieser kippte die Partie plötzlich komplett zugunsten der Gmundner, die nun selbst vom Dreier heißliefen – allen voran Blazan, der in Viertel drei gleich viermal aus der Distanz anschreiben konnte. Zusätzlich machte sich in dieser Phase immer mehr die Reboundüberlegenheit der Oberösterreicher zu bemerken, die beim Stand von 85:66 vor dem finalen Abschnitt wie die sicheren Sieger aussahen. Die Wiener gaben sich in Viertel vier aber noch einmal kämpferisch, starteten mit einem 11:2-Run und zeigten eindrucksvoll, warum sie in dieser Saison als Titelanwärter Nummer eins gelten. Für die Wende sollte allerdings in Folge allerdings nicht mehr reichen. Die Swans ließen sich die Chance auf den ersten Saisonsieg gegen BC Vienna nicht mehr nehmen, gewannen mit 99:91 und beendeten damit die seit 14 Spielen andauernde Siegesserie des Tabellenführers aus der Bundeshauptstadt. 

Benedikt Güttl, Spieler Swans: „Es war prinzipiell ein gutes Spiel von uns, wir haben im dritten Viertel einen wichtigen Run gemacht. Sind dann ein bisschen naiv geworden, das kann man sich gegen Vienna nicht leisten. Sie haben klasse Spieler, das hat man sofort gesehen, sie sind noch einmal zurückgekommen und haben uns bestraft. Im Endeffekt können wir stolz sein auf die Performance, jetzt wissen wir, dass wir sie schlagen können. Auch für die Play-offs. Schauen wir einmal, jetzt haben wir den zweiten Platz fix, jetzt bereiten wir uns noch so gut es geht auf die Play-offs vor.“ 

Branden Aughburns, Spieler Swans: „Wir wussten schon vor dem Spiel, dass es eine Herausforderung wird, da wir die letzten drei oder vier Spiele gegen sie verloren haben. Wir haben unseren ‚Gameplan‘ aber nicht wirklich verändert, außer hart zu spielen und das umzusetzen, was wir gut machen – unseren Stil. Und das hat sich heute ausgezahlt.“

Aramis Naglic, Coach Vienna: „Gratulation an Gmunden, das war ein sehr offensives Spiel heute. Keine Defense auf beiden Seiten. Ich hoffe, wir sehen uns wieder und ich verspreche, es wird ganz anders.“

Enis Murati, Spieler Vienna: „Heute haben wir es erlaubt, dass die Gmundner genau ihr Spiel spielen. Sie konnten ihr Spiel über 40 Minuten durchziehen. Wir haben uns sehr sehr schwergetan in der Transition-Defense. Sie haben sehr sehr viele leichte Punkte gehabt und wir haben einfach durch die verworfenen Freiwürfe und dadurch, dass wir keinen Rhythmus in der Offensive gefunden haben, uns einfach das ganze Spiel schwergetan. Gmunden hat verdient gewonnen.“

Beste Scorer: Friedrich 29, Blazan und Aughburns je 16, Jelks 10 (12 Reb) bzw. Siriscevic 19, Vrabac 17, Jones 14.


Foto: Pictorial / J.Kienesberger
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