Meldung vom 30.04.2023
Die BK IMMOunited Dukes sorgen für die erste richtige Überraschung in den Playoffs der win2day Basketball Superliga und werfen im Duell „Platz drei gegen Platz sechs“ die favorisierten Unger Steel Gunners Oberwart aus der Endrunde. Die Dukes liefern eine sehenswerte Offensivleistung, bei der Kevin Bracy-Davies (36 Zähler) nicht zu bremsen ist. Am Ende dürfen sich die Klosterneuburger über einen 89:84-Heimsieg freuen. Im Halbfinale wartet Meister BC GGMT Vienna. Apropos Meister: Auf den Titel machen sich dieses Jahr auch die OCS Swans Gmunden große Hoffnungen. Mit einem klaren 72:57-Sieg gegen die Kapfenberg Bulls steigen sie in die nächste Runde auf und sind damit ihrem Ziel einen Schritt näher. Entscheidend ist in dieser Partie vor allem die Schlussphase, in der die Oberösterreicher abgebrühter agieren und defensiv voll überzeugen. Zu einem alles entscheidenden Spiel fünf kommt es in der Viertelfinalserie SKN St. Pölten Basketball gegen Raiffeisen Flyers Wels. Die Niederösterreicher sind in dem Duell am Sonntag über weite Strecken die bessere Mannschaft, verhindern mit einem 90:78-Sieg das Ausscheiden und haben damit kommenden Mittwoch in Wels die Chance auf das Weiterkommen.
Kapfenberg Bulls vs. OCS Swans Gmunden
57:72 (15:15, 36:35, 52:54)
Sonntag, 17.30 Uhr – SPH Walfersam, Kapfenberg
Endstand in der Serie: 3:1 für Gmunden
Extrem defensiv verlief der Start in die Partie, beide Teams leisteten sich mehrere Minuten ohne Korberfolg. Nach einem Viertel stand es 15:15, echter Playoff-Basketball also. Im zweiten Abschnitt nahm die Partie etwas Fahrt auf, auch weil sich beide Mannschaft mehrere Ballverluste erlaubten. Vor allem die Bulls konnten diese für Punkte nutzen, während die Swans wiederholt an der Freiwurflinie scorten. Angeführt vom US-Duo Brad Greene und Lesley Varner II (acht und neun Zähler in Viertel zwei) und unter tosendem Applaus der Heimfans gingen die Kapfenberger mit knapper Führung in die Halbzeitpause (36:35). Nach dieser blieb es weiterhin hart umkämpft und extrem knapp. Die Führung wechselte mehrmals, wurde dabei jedoch nie größer als fünf Punkte. 54:42 stand es vor dem Schlussabschnitt für die Gmundner Gäste. Bis Mitte des letzten Viertels sollte es auch eng bleiben. Zwar trafen die Bulls kaum vom Dreier, unter anderem die Überlegenheit am Rebound hielt sie aber im Spiel. Ausgerechnet jetzt schaltete der Titelanwärter vom Traunsee aber noch einmal einen Gang hoch. Ein rascher 8:0-Run samt extrem fokussierter Defensive sorgte für die Entscheidung und den 72:57-Auswärtssieg. Die Swans setzten sich damit in der Serie 3:1 durch und steigen ins Halbfinale auf, wo entweder der SKN oder die Flyers warten.
Michael Schrittwieser, Coach Bulls: „Gratulation an unser Team, wir haben uns in dieser Serie gegen das beste Team Österreichs würdig präsentiert und einen irrsinnigen Schritt nach vorne gemacht. Wir waren über weite Strecken auf Augenhöhe. Im letzten Viertel heute hat uns dann, sage ich einmal, die Cleverness gefehlt und wir haben leider zu viele Chancen vergeben. Gratulation an Gmunden.“
Nemanja Krstic, Spieler Bulls: „Das letzte Viertel hat uns dann alles gekostet. Wir haben uns gegen Gmunden gut geschlagen, danke an unsere Fans“
Anton Mirolybov, Coach Swans: „Gratuliere an Kapfenberg, sie haben es uns heute richtig schwer gemacht. Ich möchte auch meinem Team gratulieren, wir haben gezeigt, speziell in den letzten zehn Minuten, dass wir richtig gut verteidigen können als Team.“
Daniel Friedrich, Spieler Swans: „Wieder ein enges Spiel. Der Schlüssel zum Erfolg war unsere Defense im vierten Viertel, in dem wir nur fünf Punkte zugelassen haben. Das hat uns heute den Sieg gebracht.“
Beste Scorer: Lesley Varner II 19, Nemanja Krstic 14, Milos Latkovic 10 bzw. Urald King 19 (13 Reb), Dominic Green 15, Dwayne Lautier-Ogunleye 10.
BK IMMOunited Dukes vs. Unger Steel Gunners Oberwart
89:84 (29:20, 55:48, 74:65)
Sonntag, 17.30 Uhr – FZZ - Happyland, Klosterneuburg
Endstand in der Serie: 3:1 für Klosterneuburg
Außerhalb von Klosterneuburg hätten wohl nur wenigsten gedacht, dass die Dukes nach drei Spielen die Möglichkeit haben würden, die Serie daheim zu beenden. Am allerwenigsten wohl die Gunners, für die es am Sonntag darum ging das Aus im Viertelfinale zu verhindern. Diesen Druck merkte man den Burgenländern zu Beginn – zumindest im Angriff – nicht wirklich an, spielten sich doch recht ansprechenden Offensivbasketball. Besonders Kapitän Sebastian Käferle übernahm wiederholt erfolgreich die Verantwortung für sein Team. Einziges Problem: die Dukes präsentierten sich noch stärker und sicherten sich nach Viertel eins eine 29:20-Führung. Einmal mehr fanden die Gunners keine Antwort auf Kevin Bracy-Davies. Der Flügelspieler aus den USA hatten schon nach dem Auftaktviertel 14 Zähler am Konto. Im zweiten Abschnitt sollte es zunächst genauso weitergehen. Der Legionär scorte neun Punkte in nur drei Minuten, die Niederösterreicher führten zwischenzeitlich mit 38:20. Dass die Gunners-Saison nicht schon zu diesem Zeitpunkt so gut wie vorbei war, lag an einem jetzt unglaublich aufspielenden Brock Gardner. 18 Punkte erzielte er in den restlichen knapp sieben Minuten bis zur Halbzeitpause, davon vier Dreier. Käferle und Renato Poljak steuerten ebenfalls wichtige Treffer bei. 55:48 für Klosterneuburg stand es nach zwei Vierteln, die Gäste waren zumindest wieder im Spiel. Nach der von Runs und beeindruckenden Individualleistungen geprägten ersten Hälfte, enttäuschte auch der Auftakt in die zweite Halbzeit nicht. Rasch konnten die Gunners ausgleichen, ehe die Heimmannschaft durch den weiter überragenden Bracy-Davies wieder davonzog und mit plus neun (74:65) in die entscheidenden zehn Minuten ging. Beide Mannschaften spielten in dieser Phase ihre bisher beste Defense, ein Trend, der auch in Viertel vier anhielt. Die schon die ganze Partie hochprozentig vom Dreier treffenden Dukes taten das auch jetzt. Die Gunners wurden vom dominant agierenden Gardner getragen und verkürzten noch auf minus fünf. Mehr sollte ihnen aber nicht gelingen. Die Sensation war für die Klosterneuburger nun zum Greifen nah und wurde mit 89:84 schlussendlich auch in trockene Tücher gebracht. Endstand: 89:84 für die Dukes und damit der „Upset“ in Runde eins. Mit 3:1 ziehen die Niederösterreicher ins Halbfinale ein, wo jetzt Meister Wien wartet.
Damir Zeleznik, Coach Dukes: „Ein unglaublicher Kampf und wieder so eine knappe Angelegenheit. Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft und es ist großartig, dass wir das vor so einer tollen Kulisse geschafft haben. Jetzt müssen wir gut regenerieren und gegen Wien, die sicherlich Favorit sind, das Halbfinale genießen.“
Kevin Bracy-Davis, Spieler der Dukes: „Wir wollten dieses Spiel gleich beginnen, wie wir das letzte beendet haben – mit hoher Energie und guter Kontrolle über den Ball. Das ist uns heute gelungen. Ein großer Dank gilt den Fans, die uns heute angetrieben haben.“
Brock Gardner, Spieler Gunners: „Wir sind schlecht in dieses Spiel gestartet, aber wir haben uns zurückgekämpft und die Partie über weite Strecken eng gestaltet. Aber ich muss heute auch Klosterneuburg gratulieren, sie haben ein tolles Spiel hingelegt und ich wünsche ihnen viel Glück für die Halbfinalserie.“
Beste Scorer: Kevin Bracy-Davies 36, Valentin Bauer 15, Benjamin Blazevic und Arnold Fripp Jr. je 12 bzw. Brock Gardner 34, Sebastian Käferle 16, Renato Poljak 15.
SKN St. Pölten Basketball vs. Raiffeisen Flyers Wels
90:78 (27:13, 52:37, 66:57)
Sonntag, 17.30 Uhr – bet-at-home Arena, St. Pölten
Stand in der Serie: 2:2
Nach einer etwas hektischen Anfangsphase sammelten sich die St. Pöltner und spielten wie ein Team, das mit dem Rücken zur Wand steht: Entschlossen am Weg zum Korb und dabei oft nur durch Fouls zu stoppen, überlegen am Rebound und solide vom Dreier. So erarbeiteten sie bis Viertelende eine 27:13-Führung. In Abschnitt zwei fanden auch die Welser ins Spiel und es entwickelte sich eine attraktive Partie. Im Angriff zeigten jetzt beide Mannschaften ihre Ausgeglichenheit. Nach 20 Minuten hatte der SKN das Spiel aber weiter klar unter Kontrolle. Wenig überraschend holten die Welser nach dem Seitenwechsel noch einmal zum Gegenschlag aus, schließlich ging es darum, ein fünftes Spiel und damit die Belastung vor dem Halbfinale mit Gmunden in Grenzen zu halten. Terrell Allen schaffte es in dieser Phase einmal mehr, der SKN-Defense Probleme zu bereits und sein Team vor dem Schlussabschnitt zumindest wieder in Reichweite zu bringen (57:66). Dort sollte der Flyers-Rückstand in Minute 35 sogar auf minus zwei schrumpfen. Ein klarer Weckruf für den SKN, der sich nun wieder auf jene Aspekte des Spiels konzentrierte, die schon in Hälfte eins gut funktioniert hatten: Mit starkem Shooting und Kontrolle unter den Brettern beendeten die Niederösterreicher die Partie mit einem 21:11-Run. So sicherten sie sich nicht nur einen 90:78-Sieg, sondern verlängerten die Serie auch um ein entscheidendes fünftes Spiel. Dieses findet am Mittwoch in Wels statt.
Michael Holton Jr., Spieler SKN: „Das war ein riesiger Sieg für uns, es ging ums Aus. Aber wir haben unsere Heimhalle verteidigt und die Serie verlängert, jetzt müssen wir in Wels gewinnen, um weiterzukommen und wieder daheim zu spielen."
Roman Jagsch, Spieler SKN: „Unglaubliche Stimmung in St. Pölten, die hat uns wirklich zum Sieg verholfen und jetzt gilt es, uns zwei Tage fit zu machen, um am Mittwoch für den Showdown bereit zu sein.“
Elvir Jakupovic, Spieler Flyers: „Wir haben von Anfang an gemerkt, dass St. Pölten uns viel Druck macht. Wir waren gleich hoch hinten und haben es heute nicht mehr geschafft, noch einmal zurückzukommen.“
Gavrilo Tepic, Spieler Flyers: „Wir wussten, dass das eine sehr schwere Serie wird. Wir wollten das zwar heute beenden, aber das größte Problem war der Rebound, wir haben wieder zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. Wir probieren, das am Mittwoch besser zu machen und das Spiel zu gewinnen.“
Beste Scorer: Philip Jalalpoor 23, Michael Holton Jr. 21, Nebosja Dukic 13 bzw. Terell Allen 24, Austen Awosika 19, Arvydas Gydra und Christian Von Fintel je 10.
© Pictorial / J. Kienesberger