Meldung vom 17.07.2025
Basketball Austria: Jakob, wie hast du die Zeit in Amerika bislang verbracht?
Pöltl: „Zuerst habe ich in Toronto ein paar Tage mit den Raptors trainiert, dann eine etwas ruhigere Woche in Florida eingeschoben. Am vergangenen Donnerstag bin ich dann nach Las Vegas, wo wir im Rahmen der Summer League einige Team-Events, Untersuchungen und Workouts durchlaufen haben. Wir hatten eine Art „open gym“ mit viel 5-gegen-5. In Las Vegas habe ich auch meinen neuen Vertrag offiziell unterschrieben.“
Das Ziel des Zusammentreffens in Las Vegas war in erster Linie Teambuilding?
„Ja, das Team ist vollzählig zusammengekommen, wir haben auch die Jungen bei einem Summer-League-Spiel unterstützt. An einem Abend ist unsere gesamte Organisation zu einem Event und zum Essen zusammengekommen, auch die Neuen waren schon dabei.“
Was kannst du zu den Neuzugängen sagen? Gedraftet wurden die Rookies Collin Murray-Boyles und Alijah Martin, der georgische Big Man Sandro Mamukelashvili kam von den Spurs.
„Die Rookies habe ich erst kennengelernt, sie sind gut drauf, coole Typen. Basketballerisch habe ich von ihnen noch nicht genug gesehen, um sie gut beurteilen zu können. Sandro kenne ich schon länger ein bisschen, er ist ein korrekter Typ. Er kann die Center-Rolle - vielleicht ähnlich wie früher Kelly Olynyk - durch seine Stärken von außen etwas anders ausfüllen als ich.“
Du hast in Las Vegas zum ersten Mal mit dem im Februar geholten Star-Forward Brandon Ingram trainiert.
„Generell war es für ihn sein erstes 5-gegen-5-Training mit uns. Die Chemistry hat sehr gut gepasst. Im Sommer ist es natürlich eher wild, man spielt weniger nach Konzepten, aber es hat sehr gut funktioniert. Er gibt uns einiges: Er ist ein „elite scorer“, der seinen eigenen Wurf kreieren kann, aber auch ein unterschätzter Playmaker. Er kann Situationen gut lesen, findet mich oder die Shooter, wenn sich die Defense auf ihn konzentriert. Er ist auch ein guter Typ und passt vom Charakter her gut in die Mannschaft. Wir haben gute Voraussetzungen, hoffentlich bleiben wir in der kommenden Saison fitter als in der letzten.“
Wie hast du andere Entwicklungen in der NBA wahrgenommen?
„Interessant ist sicher Jonas Valanciunas, der zu den Nuggets getradet wurde, sich aber mit Panathinaikos geeinigt zu haben scheint. Ich hoffe, dass er sich mit seiner Situation zurechtfindet, was auch immer schlussendlich herauskommt. Er wäre auf jeden Fall ein sehr guter Backup-Center für Nikola Jokic, generell hatte Denver eine ganz gute Offseason. Der Wechsel von Myles Turner vom Finalisten Indiana zu Milwaukee ist auch interessant. Ich kann mir gut vorstellen, dass er wie früher Brook Lopez mit seiner Spielanlage gut zu Giannis und dem Team passt.“
Wie geht es bei dir in den nächsten Tagen weiter, ehe du zum Nationalteam reist?
„Ich bin in der Nacht zurück nach Florida geflogen, werde hier trainieren und mich auf das Nationalteam vorbereiten. Von Sonntag auf Montag fliege ich nach Österreich und stoße zum Team. Ich freue mich besonders, weil es diesmal eine komplette Phase ist, bei der ich dabei sein kann, das ist wirklich schon lange her. Wieder vor den heimischen Fans spielen zu können, ist natürlich auch eine coole Sache. Ich schaue, dass ich diese Woche noch gut nütze, damit ich im Camp gleich ordentlich Gas geben kann.“
Hast du dich mit den beiden Gegnern in den World Cup Pre-Qualifiers, Bulgarien und Niederlande, schon beschäftigt?
„Ich kann die Gegner nicht so gut einschätzen. Natürlich kenne ich Einzelspieler wie Sasha Vezenkov oder Quinten Post von den Warriors ganz gut, aber nicht ihre Spielkonzepte als Team. Ich glaube, dass die Gruppe recht ausgeglichen ist, wir gute Chancen haben und es in den Spielen auf die Tagesverfassung ankommen wird.“