Meldung vom 24.10.2020

Zwei Overtime-Krimis! Klosterneuburg und Wels feiern knappe Siege

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Der Auftakt der vierten Runde der bet-at-home Basketball Superliga hatte es in sich. Gleich zwei Spiele endeten erst nach Overtime: Die BK IMMOunited Dukes verteidigten mit einem 97:91-Erfolg gegen den UBSC Raiffeisen Graz die Tabellenführung, die Raiffeisen Flyers Wels feierten im Krimi bei den UNGER STEEL Gunners einen 90:88-Sieg. Viel deutlicher war die Angelegenheit unterdessen beim Spiel zwischen den Vienna D.C. Timberwolves und den Swans Gmunden, die die jungen Wiener mit 94:55 vorführten.

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BK IMMOunited Dukes vs. UBSC Raiffeisen Graz 
97:91 n.V. (21:31, 40:42, 56:67, 81:81)
Samstag, 17.30 Uhr – Dukes Castle, Klosterneuburg

Den besseren Start erwischten im wegen der Niederösterreichischen Verordnung leeren Dukes Castle die Gäste. Gegen das schnelle Offensivspiel der Grazer fand Klosterneuburg zu Beginn keine Lösung, nach 16 Punkten in nicht einmal vier Minuten trat Dukes-Coach Damir Zeleznik erstmals auf die Bremse. Das Time-Out zeigte aber keine Wirkung. Die individuell starken Steirer scorten nach Belieben – und erarbeiteten sich eine Zwölf-Punkte-Führung. Es dauert, bis der Tabellenführer in der Defensive Zugriff bekam. Dann funktionierte es aber umso besser. In den ersten sechs Minuten des zweiten Abschnitts erzielte Graz nur zwei Punkte, das Spiel war wieder offen – und das blieb es auch bis zur Pause (40:42). 

Der Start in die zweite Halbzeit ähnelte dann aber wieder jenem aus der ersten. Wieder waren es die Grazer, die die Kontrolle über das Spiel übernahmen, wieder war ein Time-Out von Zeleznik wirkungslos. Bis auf zwölf Punkte setzte sich der UBSC im dritten Abschnitt ab. Doch erneut schafften es die Dukes, sich im vierten Viertel zurück zu kämpfen. Punkt für Punkt kamen sie näher heran, ehe Predrag Miletic wenige Sekunden vor Schluss mit einem Wurf aus der Mitteldistanz für das 81:81 und die Overtime sorgte. Dort spielte Klosterneuburgs Edin Bavcic seine gesamte Routine aus: Vorne erzielte er acht seiner 19 Punkte, hinten sorgte er mit einem Block für einen wichtigen Stopp. So zog Klosterneuburg noch den Kopf aus der Schlinge und siegte 97:91. 

Damir Zeleznik, Head Coach Klosterneuburg: „Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt. Wir haben einen harten Kampf erwartet, aber zu lethargisch begonnen – vor allem in der Defensive. In der zweiten Halbzeit haben wir es noch irgendwie geschafft, das Spiel umzudrehen und in der Verlängerung für uns entschieden. Gratulation an Graz, die haben heute wirklich sehr gut gespielt.“  

Edin Bavcic, Spieler Klosterneuburg: „Es war das erwartet schwere Spiel für uns. Wir haben sie laufen lassen und sie haben viele leichte Punkte gemacht. Wir haben uns das Leben damit schwer gemacht. Aber am Ende sind wir zusammengerückt, haben uns mit ein bisschen Glück in die Verlängerung gerettet und dort verdient gewonnen. Aber das ist jetzt alles unwichtig, am Montag ist für uns das wichtigste Spiel der Saison (Cup-Duell gegen die Arkadia Traiskirchen Lions, Anm.). Da geht es für uns um alles.“ 

Adnan Bajramovic, Assistant Coach Graz: „Zuerst Gratulation an Klosterneuburg. Sie haben im Endeffekt verdient in der Overtime gewonnen, obwohl sie dort überhaupt zum ersten Mal in Führung waren. Auch wir hätten uns heute den Sieg verdient, glaube ich. Aber wir müssen weiter arbeiten an den kleinen Details, denn die haben uns den Sieg gekostet.“ 

Paul Isbetcherian, Spieler Graz: „Es ist schade, dass wir den Leuten wieder nicht zeigen konnten, dass wir ein Team sind, das ernst zu nehmen ist. Wir haben 39 Minuten lang guten Basketball gespielt und konzentriert gekämpft und uns dann selbst um den Sieg gebracht. Jetzt heißt es, die Niederlage aus dem Kopf zu bringen, weil wir in zwei Tagen schon gegen Gmunden im Cup antreten werden.“ 

Beste Scorer: Bavcic 19, Miletic 18, Laurent 16 bzw. Ledoux 25, Whittaker 23, McGlynn 20 

UNGER STEEL Gunners Oberwart vs. Raiffeisen Flyers Wels
88:90 (18:21, 33:38, 57:58, 80:80)
Samstag, 17.30 Uhr – Sporthalle Oberwart

Nach dem hart erkämpften ersten Saisonsieg in Graz, hoffte Oberwart auf eine weitere Steigerung gegen Wels. Zu Beginn war davon aber wenig zu sehen. Offensiv fehlte erneut der Spielfluss, jeder Punkt musste hart erkämpft werden. Die Flyers, bei denen US-Guard Austen Awosika sein Debüt gab, traten ihrerseits von Beginn an mit Selbstvertrauen auf – und erarbeiteten sich so schon früh eine Sieben-Punkte-Führung. Sechs Punkte von Ex-MVP Quincy Diggs brachten die Gunners zwischenzeitlich zwar wieder heran, dieses Zwischenhoch konterte Wels aber eiskalt mit einem 11:0-Run.  

Ein Hin-und-Her, das sich nach der Pause (33:38) fortsetzen sollte. Oberwart zeigte einmal mehr unbändigen Kampfgeist – und zwang der Partie diesen auch auf, was nicht besonders schön, aber dafür umso spannender war. Als Freddie McSwain per Dreier zum 51:47 aus Sicht der Gunners traf, schien Wels die Partie zu entgleiten. Die ersten vier Punkte von Awosika brachten aber wieder Ruhe ins Spiel der Oberösterreicher. So blieb es bis in die absolute Chrunch-Time ein Spiel auf Augenhöhe, das die Nerven aller Beteiligten auf den Prüfstand stellte. Und wie: Erst vergab Edi Patekar in den Schlusssekunden beim Stand von 80:79 zwei Freiwürfe zum Sieg, im Gegenzug ließ Jan Razdevsek für Wels einen liegen, rettete seine Flyers mit dem zweiten aber in die Overtime, wo sie in einem echten Krimi die Oberhand behielten. Und zwar dank Christian Von Fintel, der zwei Sekunden vor Schluss drei Freiwürfe zum 90:88-Sieg versenkte. 

Quincy Diggs, Spieler Oberwart: „Wir haben ihnen das Spiel geschenkt. Das tut weh, aber wir müssen aufstehen und für das Cup-Spiel bereit sein.“ 

Terrence Bieshaar, Spieler Oberwart: „In der ersten Halbzeit hat uns die Energie gefehlt. Wir sind dann gut aus der Pause rausgekommen, haben sie mit blöden Fehlern aber wieder zurückkommenlassen. Am Ende hatten wir trotzdem zweimal die Chance, das Spiel nach Hause zu bringen, haben aber wieder Fehler gemacht. Sie haben das Spiel nicht gewonnen, wir haben es verloren.“

Sebastian Waser, Head Coach Wels: „Es war kein schönes Spiel von beiden Mannschaften, am Ende hat die glücklichere gewonnen. Ich bin sehr froh, dass wir das waren.“ 

Christian Von Fintel, Spieler Wels: „Das war mein erstes Spiel in Oberwart und sicherlich mit einer kleineren Crowd als sonst, aber es ist trotzdem extrem hart hier zu Spielen. Die Gunners spielen sehr intensiv, ich zieh den Hut vor dieser Mannschaft. Am Ende hatten wir bisschen mehr Glück und haben knapp gewonnen. Ich bin stolz auf mein Team.“ 

Beste Scorer: Käferle 18, Diggs 16, Mc Swain 13 bzw. Von Fintel, Lamesic je 22, Razdevsek 19. 

Vienna D.C. Timberwolves vs. Swans Gmunden
55:94 (19:25, 31:47, 44:71)
Samstag, 17.30 Uhr – Wolves Dome, Wien 

Nach der überzeugenden Leistung gegen Kapfenberg zeigte Gmunden auch zu Beginn der Partie bei den Vienna D.C. Timberwolves stark auf. Vier Minuten waren gespielt, als der erneut starke Daniel Friedrich per And-One auf +8 stellte. Doch die Wiener blieben cool und kämpften sich angeführt vom rechtzeitig fit gewordenen Jakob Szkutta in die Partie. Gmunden lag zwar immer vorne, die Timberwolves schafften es aber, den Gegner nicht aus den Augen zu verlieren, ehe ein unwiderstehlicher 18:2-Run der Swans doch noch vor der Pause (31:47) für klare Verhältnisse sorgte. 

Und an diesen Verhältnissen sollte sich auch in Halbzeit zwei nichts mehr ändern. Ganz im Gegenteil: Sie wurden noch klarer, was Anton Mirolybov die Möglichkeit gab, einige Dinge auszuprobieren. Auch Neuzugang Stephon Jelks bekam viele Minuten, blieb dabei aber zumindest offensiv unauffällig. Was an diesem Abend völlig egal war, weil ohnehin die Defensive der Gmundner an diesem Abend ausschlaggebend für den dominanten Sieg war. Die Timberwolves mühten sich über die 50-Punkte-Marke, schlussendlich setzte es ein 55:94. 

Hubert Schmidt, Head Coach Timberwolves: „Gratulation an Gmunden. Sie haben sehr gut gespielt, haben aber nicht ihr Maximum abrufen müssen, weil wir einfach nicht ready waren. Wir haben zwei kleine Zwischenspurts gehabt, aber im Endeffekt haben wir einfach kaum etwas umsetzen können.“ 

Philipp D’Angelo, Spieler Timberwolves: „Heute war einfach nicht unser Tag. Gratulation an Gmunden.“

Anton Mirolybov, Head Coach Gmunden: „Glückwunsch an meine Mannschaft. Die Timberwolves sind ein gutes Team, aber ich glaube, dass wir heute gut zusammengespielt haben – und dann kann sowas passieren.“

Daniel Friedrich, Spieler Gmunden: „Es war eine wirklich gute Leistung von uns, über das ganze Spiel. Wir waren defensiv sehr konzentriert und haben offensiv eine sehr gute Teamleistung gezeigt.“

Beste Scorer: Marek 15, Szkutta 12, Lohr 9 bzw. Murati 22, Friedrich 21, Blazan 16.