Meldung vom 02.06.2023
Österreich vs. USA
16:21
21.20 Uhr
Einmal mehr konnte am Freitag ein österreichisches Nationalteam ohne großen Druck in das finale Gruppenspiel gehen. Am Vortag waren es die heimischen Damen, die schon vor dem Abendduell fix die K.o.-Phase erreicht hatten. Ähnlich locker durften die Herren am Freitag in den abendlichen Kracher gegen die USA starten, denn auch sie waren bereits für das Play-in qualifiziert. Von Entspannung war in dem Spitzenspiel aber schon beim Aufwärmen nichts zu spüren, denn die Basketballweltmacht USA wurde schonungslos ausgebuht – eine Situation mit der die Startruppe, die den Gruppensieg noch in trockene Tücher bringen musste, wohl nicht gerechnet hatte. Womit die Amis nach dem bisherigen Turnierverlauf hingegen rechnen konnten, war die heftige Gegenwehr der Österreicher von der ersten Sekunde an. Nach zwei Minuten stand es 3:3. Auch als der bisher dominante Spieler der WM, Jimmer Fredette, bei den Amerikanern aufdrehte und fünf schnelle Zähler scorte, blieben die Rotweißroten cool. Zwar fielen die Distanzwürfe nicht, dafür waren Krämer und Kollegen am Weg zum Korb umso entschlossener. In Minute vier war bei 8:8 alles offen. Noch. Denn was nun folgen sollte, sieht man selbst im 3x3 nur selten: In einer guten Minute legten die USA unglaubliche neun Punkte auf – sechs davon gingen auf die Kappe von Fredette. Zwischenzeitlich stand es bereits 20:9 für die favorisierten Gäste. Doch wie schon im Nachmittagsspiel gegen Lettland starteten die heimischen Stars eine unfassbare Aufholjagd kamen auf 16:20 heran und hatten dann sogar noch die Chance mit Freiwürfen weiter zu verkürzen. Diese fanden leider nicht ihr Ziel, die Amerikaner scorten im Gegenzug und beendeten das Spiel (21:16) und damit die Gruppenphase auf Platz eins. Die Letten folgen dahinter, Österreich steigt als drittes und letztes Team aus Gruppe B in die K.o.-Spiele auf. Es geht am Samstag (Uhrzeit steht noch nicht fest) gegen Litauen. Das Spiel (so wie alle anderen Partien der österreichischen Teams) werden live auf ORF Sport+ übertragen.
Angefeuert wurden die österreichischen 3x3-Basketballer übrigens von niemand Geringerem als NBA-Star Jakob Pöltl, den es bei spektakulären Plays der Österreicher immer wieder aus seinem Sitz in unmittelbarer Spielfeldnähe riss. Kein Wunder, handelt es sich bei einigen 3x3-Spielern doch um alte Bekannte: „Ich kenne einige Spieler der Österreicher und auch kanadische Spielerinnen, weil ich mit einigen von ihnen auf dem College war. Es sind bekannte Gesichter dabei. Es ist eine ganz andere Sportart, die Taktik ist ganz anders, es geht schnell zur Sache, ist cool anzuschauen“, zeigte er sich vom 3x3 durchaus angetan. Er bleibe aber vorerst beim Fünf-gegen-Fünf, das habe er lange gelernt und könne er mittlerweile ganz gut, sagte er abschließend mit einem Augenzwinkern.
Matthias Linortner, Spieler Österreich: „Am Ende war es eine großartige Aufholjagd, aber man gewinnt selten Spiele, bei denen man erst nach vier, fünf Minuten zu verteidigen beginnt. Wenn man einem Team, das so viele gute Shooter hat, so viel Platz lässt, wird es schwer. Es war ein super erster Tag und ein bisschen ein verschlafener zweiter Tag, wo wir sicher unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. Jetzt blicken wir nach vorne auf morgen.“
Scorer Österreich: Nico Kaltenbrunner 8, Matthias Linortner 4, Rashaan Mbemba und Filip Krämer 2.
Lettland vs. Österreich
20:18
17.35 Uhr
Vor den Augen von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) startete Team Österreich mit einer guten Leistung in der Defense ins Spiel und konnte Lettland in der ersten Spielminute schon vier Fouls anhängen. Nach eineinhalb Minuten erzielt Filip Krämer den ersten Korb des Spiels, Lettland antwortete aber sofort mit einem Zweipunkter. Nach drei gespielten Minuten stand es 6:2 für den Olympiasieger. Die Österreicher fanden weiterhin keine Antwort auf die starke Offense der Letten, nach etwas mehr als fünf Minuten bekamen die Gäste aufgrund der Teamfoulregelung die ersten Freiwürfe. Durch einen Zweier zum 6:11 weckte Nico Kaltenbrunner die Fans wieder auf, danach trat auch Rashaan Mbemba offensiv stärker in Erscheinung. Zweieinhalb Minuten vor Schluss verkürzte Matthias Linortner mit einem Distanzwurf auf 10:14, die Letten hatten aber erneut eine schnelle Antwort parat. 100 Sekunden vor Spielende stand es 17:11 für die Letten, Mbemba verkürzte per Layup auf minus fünf. Linortner konterte zwei erfolgreiche Freiwürfe der Gäste mit einem Zweier, Mbemba per Zweier und Linortner per Layup verkürzten sogar auf minus drei. Kaltenbrunner holte den Österreich jetzt durch einen Block den Ball zurück und Mbemba brachte Österreich kurz vor Schluss auf zwei Zähler heran. Die Letten spielten in den letzten Sekunden aber gekonnt die Zeit runter, sodass Österreich keine Chance mehr auf den Ausgleich hatte. Endstand 20:18 für die Balten.
Nico Kaltenbrunner, Spieler Österreich: „Es war ein knappes Spiel, am Ende hat es nicht ganz gereicht. Wir waren am Anfang nicht ready, da haben wir zu viel nachgedacht und waren in der Defense etwas zu langsam. Das darf uns nicht passieren. Aber wir haben alles gegeben und sind froh, dass wir am Ende in den Rhythmus gekommen sind und viele Punkte scoren konnten. Heute am Abend werden wir Vollgas geben."
Scorer Österreich: Matthias Linortner 7, Rashaan Mbemba 6, Filip Krämer 3, Nico Kaltenbrunner 2.