Meldung vom 21.03.2025
Eine absolut playoff-würdige Defense sorgte vergangenes Wochenende dafür, dass die Raiffeisen Mattersburg Rocks gegen die Wörthersee Piraten in der Erstrundenserie auf 1:0 stellten. Doch nicht nur das: Offensiv war es einmal mehr Drew Koka, der seine Rocks mit 35 Punkten zum Sieg führte. Mit einer ähnlichen Leistung könnte der diesjährige B2L-Topscorer seine Mannschaft am Samstag sogar ins Halbfinale schießen. Bevor es so weit ist, haben wir ihn zum Interview gebeten:
Basketball Austria: Drew, viele haben euch heuer als die großen Herausforderer von Titelverteidiger Mistelbach gesehen. Ihr konntet die Mustangs in der Regular Season auch einmal eindrucksvoll schlagen. Immer wieder hattet ihr dann aber auch Durchhänger. Der Playoff-Auftakt war jedoch vielversprechend. Habt ihr rechtzeitig als Team zusammengefunden? Was macht euch stark, und seid ihr bereit für den Titel?Koka: Dieses Jahr hatten wir viele Höhen und Tiefen – das ist ganz normal für ein Team mit neuen Spielern wie Yann (
Grandperret, Anm.) und mir. Aber wir haben genau zum richtigen Zeitpunkt unser Leistungshoch erreicht, und das ist im Basketball entscheidend. Letztes Jahr hat man es bei den Gunners gesehen: Alles ist möglich. Ich glaube, wir sind bereit für den Titel. Natürlich wird es ein harter Weg, aber wir haben das Potenzial. Die Mustangs sind nicht umsonst mit einer 19:2 Bilanz der Titelfavorit, aber so weit will ich gar nicht denken. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und Spiel für Spiel nehmen – in den Playoffs kann viel passieren. Von Anfang an habe ich gemerkt, dass unser Team genau für diese entscheidende Phase gebaut ist. Wir haben individuell viel Erfahrung, und genau das braucht man in den Playoffs.
Du bist B2L-Topscorer. Im Viertelfinale geht es gegen die Piraten rund um Superstar Shawn Ray. Wie ist es für dich, gegen so eine Legende zu spielen und zu wissen, dass du da voll dagegenhalten musst, damit dein Team eine Chance hat?Shawn ist einzigartig – in seinem Alter auf so einem Niveau zu spielen, ist beeindruckend. Aber Basketball ist ein Teamsport. Unser starkes Jahr wäre ohne unsere Mitspieler nicht möglich gewesen. Ich weiß, dass ich in jedem Spiel mein Bestes geben muss. Als Top-Scorer und Top-Rebounder stehe ich im Fokus der gegnerischen Defense, also muss ich noch konzentrierter sein und Wege finden, mein Team weiterzubringen.
In Spiel eins habt ihr den Heimvorteil erobert. Jetzt könnt ihr daheim den Aufstieg fixieren. Eure Fans, der Rocks Block, ist legendär. Wie wichtig sind eure Anhänger für einen tiefen Playoff-Run?Spiel eins war intensiv, und ich bin mir sicher, dass Spiel zwei noch härter wird. Aber zuhause mit dem Rocks Block im Rücken ist das eine extra Motivation. Keine andere Mannschaft in der ersten oder zweiten Liga hat solche Fans. Spiele wie gegen Wagram, Güssing oder Mistelbach mit unglaublicher Atmosphäre auf beiden Seiten sind einer der Hauptgründe, warum ich nach Mattersburg gekommen bin. Das sieht man in der ersten Liga nicht – genau das macht die zweite Liga so besonders und attraktiv. Wir brauchen jeden einzelnen Fan für einen tiefen Playoff-Run, und wir wissen, dass der Rocks Block immer hinter uns steht.
Du hast eine interessante Laufbahn, in der sich BSL- und B2L-Stationen abwechseln. Gerade in den Playoffs ist auch in der B2L das Niveau sehr hoch. Wo ist der Unterschied zur ersten Liga?Der Wechsel zwischen der win2day BSL und B2L war für mich wichtig, weil ich Basketball über alles liebe und es genieße, Teil eines Teams zu sein. In meiner Bundesliga-Karriere habe ich bereits Playoff-Erfahrung gesammelt und viele Minuten als Vizemeister gesehen. Der größte Unterschied für mich ist, dass ich in der zweiten Liga mehr Aufmerksamkeit bekomme, was es für mich schwieriger macht. Die Intensität ist aber dieselbe. Natürlich ist die Spielintelligenz in der BSL etwas höher, aber das kommt mit Erfahrung. Und auch wenn die individuelle Qualität nicht ganz gleich ist, gibt es viele Spieler in der zweiten Liga, die in der ersten Liga eine gute Rolle spielen könnten. Ich bin überzeugt, dass die Top-Teams der B2L mit einigen Erstligisten mithalten können – Basketball ist ein Matchup-Spiel, und das hat man in der Vergangenheit im Cup bereits gesehen, dass Zweitliga-Teams BSL-Klubs rauswerfen können.
Ihre Gegner rauswerfen – das wollen am Samstag auch die RAIDERS (vs. Vienna United), die Mustangs (vs. BBU Salzburg) und die Kufstein Towers (vs. Deutsch Wagram Alligators). Sie alle liegen in der "Best-of-Three"-Serie mit 1:0 voran und können den Sack zumachen. Einen Überblick über alle Viertelfinalspiele gibt es
hier.