Meldung vom 17.06.2025
Aron Stazic ist erst 17 Jahre alt, doch in der österreichischen Basketball-Szene hört man mittlerweile immer wieder Superlative, wenn es um den vielseitigen Forward geht. Aber nicht nur in der win2day Basketball Superliga machte er 2024/25 mit 7 Punkten und 6 Rebounds pro Spiel auf sich aufmerksam – auch international wächst das Interesse. Nun wurde der gebürtige Wiener und Sohn von Basketballlegende Stjepan Stazic sogar zum prestigeträchtigen Adidas Eurocamp in Treviso eingeladen, wo er nicht nur Spieler mit NBA-Potenzial überzeugend verteidigte, sondern auch Superstar Derrick Rose persönlich traf.
„Wenn du gegen mich scorst, nimmst du mir meinen Job weg“, zitierte Stazic den früheren MVP nach dem Camp. „Diese Denkweise – es geht ums Überleben – hat mich beeindruckt. So jemanden kennenzulernen, war etwas ganz Besonderes.“
NBA-Luft auch am Court geschnuppert
Drei Tage lang trainierte Stazic Anfang Juni mit internationalen Talenten zwischen 18 und 22 Jahren unter Anleitung erfahrener NBA-Assistant-Coaches. Frühtrainings, Skills-Drills, Transition-Offense – das Programm war intensiv, die Halle voll mit Scouts und Agenten.
„Man hatte keine Zeit zum Nachdenken. Alles ist viel schneller als in Europa“, beschreibt die heimische Nachwuchshoffnung den Spielstil. „Es war eine komplett andere Denkweise. Das war kein College- oder Highschool-Basketball – das war NBA-Level.“
Besonders hervor hebt er die Begegnung mit Spielern aus aller Welt: „Ich hatte Mitspieler aus Kamerun, Brasilien, Asien, den USA. Jeder spielt anders. Die Amerikaner wollen scoren, die Asiaten sind unglaublich stark im Ballhandling – das war extrem spannend zu sehen.“
Beeindruckende Auftritte gegen NBA-Talente
Höhepunkt des Camps war für Stazic das direkte Duell mit dem einen oder anderen NBA-Anwärter. „Wenn du solche Spieler verteidigst und sie können gegen dich nicht scoren, macht das schon stolz.“ Dieser Fokus in jungen Jahren und die Tatsache, dass Stazic auf diesem Level bestehen konnte, spricht für seine harte Trainingsarbeit: „Ich bin die ganze Zeit im Gym. Und so ein Camp zeigt dir, wo du stehst und woran du arbeiten musst“, will das Ausnahmetalent andere Hoffnungsträger motivieren. Von denen finden sich nämlich speziell beim BC Vienna einige, wie die heurigen MU16- und MU19-Staatsmeistertitel zeigen. Unter anderem Arthur Chen und Lukas Cvetkova gelten in diesen Altersklassen als heiße Eisen.
Nächste goldene Generation im Anmarsch?
Dass Aron aktuell nicht das einzige österreichische Talent mit NBA- oder WNBA-Potenzial ist, verdeutlicht ein Blick auf seine Altersgenossen. Auch Sina Höllerl (18) steht im Fokus internationaler Scouts. Die vielseitige Guard-Spielerin wurde kürzlich zum Elite-Women’s-Camp in Phoenix eingeladen – ein klares Signal aus der WNBA. Ebenfalls heiß gehandelt: Imran Suljanovic (19), der mit rund 22 Punkten pro Spiel bei der U18-EM brillierte und demnächst am renommierten US-College St. John’s unter Coach Rick Pitino auflaufen wird.
Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Omer Suljanovic (20) spielt Imran zudem erstmals seit Jahrzehnten als Brüderpaar im österreichischen Herren-Nationalteam – abseits der rot-weiß-roten Auswahl verbrachten beide die vergangene Saison als Profis in Italien.
Stazic, Höllerl, die Suljanovic-Brüder – sie stehen exemplarisch für eine neue Generation österreichischer Basketballerinnen und Basketballer, die den heimischen Nachwuchs bei internationalen Camps in den Fokus der globalen Basketball-Szene rücken und zeigen, dass Jakob Pöltl oder Luka Brajkovic nicht die Ausnahme, sondern Wegbereiter für viele weitere Talente waren.
So weit will Stazic aber noch gar nicht denken. „Ich versuche einfach, jeden Tag besser zu werden“, gibt er sich zielstrebig. Eine Eigenschaft, die schon Vorbild Derrick Rose weitgebracht hat.
HINWEIS: Wer auch im Sommer nicht genug von heimischem Nachwuchsbasketball auf höchstem Niveau bekommen kann – im Wiener Hallmann Dome findet derzeit das größte Nachwuchsturnier Österreichs statt. Alle Infos zum dem Talente-Schaulauf gibt es hier.