Meldung vom 24.10.2023
78. NBA-Saison startet: Favoriten, Pöltl und League-Pass-Lieblinge
Jakob Pöltl gegen die Chicago Bulls
Kurztext
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Startschuss für die beste Basketball-Liga der Welt. Die NBA hat vor ihrer 78. Spielzeit wieder zahlreiche Geschichten auf Lager. Wir blicken auf die Favoriten, auf die Raptors, auf Jakob Pöltl und auf "Wemby". Wer holt sich den Titel? Wer ist "Must-See-TV"?
Pressetext
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Tonight’s the night! In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch startet die 78. Saison in der National Basketball Association (NBA). Gleich die Opening Night soll Lust auf eine weitere spektakuläre Spielzeit in der besten Basketball-Liga der Welt machen.
Saison-Auftakt live bei ProSieben
Um 01:30 Uhr (MESZ) empfängt Champion Denver die Los Angeles Lakers, für die LeBron James in seine sage und schreibe 21. NBA-Saison geht. Der Altmeister ist seit Anfang des Jahres der erfolgreichste Scorer der NBA-Historie und macht auch als 38-Jähriger noch immer jagt auf seinen fünften Meistertitel. Zum Auftakt wollen die Lakers den Nuggets bei der Neuauflage des Western-Conference-Finals zumindest die "Ring-Night" vermiesen. Das dürfte aber schwer werden, den die Mannen aus der "Mile High City" rund um den serbischen MVP Nikola Jokic zählen auch heuer zu den talentiertesten Teams – und Top-Favoriten.
Gleiches gilt für die Phoenix Suns, die in den vergangenen Jahren oftmals vergeblich nach der Larry-O’Brien-Trophy gegriffen hatten. In dieser Saison soll es für Kevin Durant, Devin Booker & Co. endlich mit dem ganz großen Wurf klappen. Gleich zum Auftakt (04:00 Uhr, MESZ) gastiert das Team aus Arizona, mit den Neuzugängen Jusuf Nurkic und Bradley Beal und fortan gecoacht von Frank Vogel, bei den Golden State Warriors. In Kalifornien hat Stephen Curry Unterstützung von Chris Paul bekommen. Mehr Talent gegen fehlende Länge? Ob mit den Warriors im Kampf um den Titel zu rechnen sein wird, bleibt abzuwarten.
Gute Nachrichten gibt es schon vor Saisonstart für die NBA-Fans im deutschsprachigen Raum. Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 sicherte sich die Übertragungsrechte für insgesamt 50 Regular-Season-Spiele (sowie weitere Begegnungen in den Playoffs und den NBA Finals) auf ProSieben und ProSieben MAXX. Damit kehrt die US-amerikanische Profi-Liga ins Free-TV zurück. Die "Übertragungspremiere" gibt’s gleich bei der Auftakt-Begegnung zwischen den Nuggets und den Lakers am Mittwoch um 01:30 Uhr live bei ProSieben.
Grizzlies und Mavs müssen, Raptors können überraschen
Es wäre keine allzu große Überraschung, würde der kommende NBA-Champion aus dem Kreis jenes Quartetts kommen, das im Rahmen der Opening Night im Einsatz ist. Im dichtgedrängten Feld der Mitfavoriten wollen und werden aber auch noch andere Mannschaften den Top-Teams das Leben schwer machen. Im Westen melden die Sacramento Kings, die Memphis Grizzlies und die Dallas Mavericks Ambitionen an. Die "Grizz" müssen jedoch zu Beginn der Saison auf "Lausbub" Ja Morant verzichten, der sich mit bedenklichen Social-Media-Auftritten eine 25-Spiele-Sperre einhandelte. Zu allem Überfluss erklärte nun auch Center Steven Adams (Knie-Operation) sein Saisonende. Die "Mavs" müssen einmal mehr die Frage beantworten, ob die Superstars Luka Doncic und Kyrie Irving wirklich so gut harmonieren, wie beim Trade vor einigen Monaten erhofft. Sowohl Memphis als auch Dallas sind trotz Widrigkeiten zum Überraschen verdammt, ansonsten stehen den Franchises einschneidende Veränderungen bevor.
Entspannter in die Zukunft blicken die Toronto Raptors. Von den Kanadiern werden keine Wunderdinge erwartet, eine Playoff-Teilnahme darf es für die NBA-Champions von 2019 dann aber schon sein. In der Vorbereitung (4-0) gab es ausschließlich Siege. "Uns ist natürlich bewusst, dass die Pre Season anders ist als die Regular Seasion", sagt Jakob Pöltl.
Der Wiener ist nach einem Trade im Frühjahr zurück an seiner alten (und ersten) NBA-Wirkungsstätte und geht frohen Mutes in seine achte NBA-Saison. "Wir werden am Anfang der Saison noch eine Lernphase haben, aber ich hoffe, dass wir mit unserer Energie und unserer Defense da sehr viel wettmachen können", so der 28-Jährige. Am Lake Ontario ist vieles neu. Langzeit-Coach Nick Nurse (Philadelphia 76ers) und All-Star-Guard Fred VanVleet (Houston Rockets) sind abgewandert, Darko Rajakovic und Weltmeister Dennis Schröder sollen in deren Fußstapfen treten.
Größere Rolle als "Challenge"
Beide Personalia sind für Pöltl von zentraler Bedeutung. Die Spielmacher- bzw. Pick-and-Roll-Qualitäten Schröders könnten dem 2,13-Meter-Mannes in der Offensive neue Möglichkeiten bieten. Auch die defensiven Fähigkeiten des Deutschen könnten dem Österreicher zugutekommen.
Im System von Rajakovic kommt Pöltl, der in dieser Spielzeit mit einem 18,4-Millionen-Euro-Vertrag ausgestattet ist, zu einer größeren Rolle: "Es läuft auch sehr viel über mich als Spielmacher. Das ist eine interessante Rolle, ich fühle mich gut darin. Aber natürlich ist es auch eine Challenge."
Im Vorjahr scheiterten die Raptors im "Play-in" an den Chicago Bulls. "Irgendwann" wolle er um eine Meisterschaft spielen, sagt Pöltl. Stress hat er noch keinen. "Ich glaube, dass wir durchaus die Zeit haben, um über die nächsten zwei, drei Saisonen eine wirklich gute Mannschaft zu bauen."
League-Pass-Liebling: "Wemby", Giannis und OKC
In Österreich dürften die Toronto Raptors auf jeden Fall zu den "League-Pass-Lieblingen" zählen. Für die Abonnenten des NBA-Streaming-Dienstes gibt es aber noch zahlreiche weitere (nicht so geheime) "Geheimtipps".
So wird das französische "Wunderkind" Victor Wembanyama viele Blicke (und Clicks) auf sich ziehen. Der 2,24m (!) große Big Man, oder Flügel, oder Guard (?) wurde von den San Antonio Spurs wenig überraschend an erster Stelle gedraftet. "Wemby" gab in der Pre Season erste Talentproben ab und sorgte mit spektakulären Blocks, lässigen Dunks und seidenweichen Moves für Highlights am Fließband. Ein ernsthafter Konkurrent im Kampf um die Playoff-Tickets sind die Spurs zwar im ersten Jahr mit Wembanyama nicht, aber San Antonio dürfte dank des Franzosen einmal mehr zu einem der meistgestreamten NBA-Teams werden.
Einschalten werden die Fans auch bei den Partien der Boston Celtics und der Milwaukee Bucks. Die "Kelten" sind auf den ersten fünf bis sechs Positionen der Rotation wohl das beste Team der Liga, haben durch die Abgänge von u.a. Marcus Smart, Grant Williams oder Malcolm Brogdon aber einiges an "Identität" eingebüßt. Wer Spitzen-Basketball sehen will, für den ist Boston "Must-See-TV", mit Jrue Holiday und Kristaps Porzingis gelobt sogar die Defense Besserung.
Apropos Besserung geloben: Die Milwaukee Bucks, das beste Regular-Season-Team der Vorsaison ist nach dem überraschenden Erstrunden-Aus in den Playoffs auf dem Trade-Markt aktiv geworden. Das Team um Superstar Giannis Antetokounmpo, der seinen Vertrag vor Saisonstart um drei weitere Jahre (rund 175 Millionen Euro) verlängerte, sicherte sich in einem spektakulären Tauschgeschäft die Dienste von Damian Lillard. Gerade, wenn es im vierten Viertel eng zugeht, sollten die Fans also den League Pass anwerfen – denn dann könnte wieder "Dame Time" sein. Mit verstärkter Offensive gelten die Bucks mehr denn je als Top-Anwärter auf den NBA-Titel. Für kleinere Fragezeichen sorgen die Defensive (ohne Holiday) und Trainer Adrian Griffin, der erstmals als NBA-Head-Coach agiert.
Das größte Potential zum Überraschungsteam der Saison haben sicherlich die Oklahoma City Thunder. Alleine wegen Chet Holmgren dürften sich OKC-Spiele lohnen - und dann sind da auch noch Shai Gilgeous-Alexander und Josh Giddey!
Im Schatten der "It-Teams" könnten sich die Miami Heat wieder ins Rampenlicht spielen. Die chronisch erfolgreiche Franchise aus Florida wird vor der Saison 2023/24 wieder einmal ein wenig links liegen gelassen, wenn es um die Auflistung der attraktivsten und besten Teams der bevorstehenden Saison geht. Erfolgscoach Erik Spoelstra und Superstar Jimmy Butler werden es verkraften und sich nach der Final-Niederlage darauf konzentrieren, die offene Rechnung zu begleichen. Wer für Miami keine Liebe übrig hat, der kann sich zumindest an der ständig wechselnden Haarpracht Butlers erfreuen. Die Heat sind jedenfalls spannender als jeder Friseur-Besuch.