Meldung vom 25.09.2025
Die vergangene Saison endete für die Damen des DBB Wels mit einem starken dritten Platz – und dennoch mit etwas Wehmut. Im Halbfinale waren gegen die übermächtigen Duchess aus Klosterneuburg die Grenzen klar aufgezeigt worden, dazu verabschiedete sich Vereinsikone Eva Pichler in den wohlverdienten Basketballruhestand. Schwer wiegt auch der Abgang von Inga Orekhova, Österreichs bisher einzige WNBA-Spielerin, die sich den Vienna Timberwolves anschloss. Damit bricht den Oberösterreicherinnen enorme Qualität und Routine weg – doch gleichzeitig eröffnet sich Raum für einen neuen Anlauf mit einer stark verjüngten Mannschaft, die mit vielen neuen Gesichtern neugier weckt.
Neben Pichler und Orekhova verließen mit Lara Mendl, Betti Kunz, Magda Spanring und Valerie Voithofer weitere tragende Kräfte den Klub. Gerade Mendl, die nun in Deutschland ihre Karriere fortsetzt, Pichler und Kunz hinterlassen große Fußstapfen. Klar, dass diese Routine nicht eins zu eins zu ersetzen ist.
Frische Impulse von außen
Doch der DBB reagierte aktiv und präsentierte spannende Neuzugänge. Dazu stieß mit Fatoumata Jallow eine routinierte Flügelspielerin zum Team, die internationale Erfahrung aus Schweden, Deutschland und Island mitbringt und auch als Nationalteamspielerin für Guinea aufläuft. Ganz neu im Team ist außerdem Zulema Garcia León, eine 190 cm große Argentinierin mit Spanien-Pass, die nach Jahren in Italien ihre Qualitäten als vielseitige Inside-Spielerin einbringen soll. Gemeinsam mit Jallow wird sie die Führungsrollen der abgewanderten Leistungsträgerinnen übernehmen.
Die Zukunft gehört den Jungen
Spannend bleibt auch der Blick auf den Eigenbau. Emma Stockinger überraschte in ihrer ersten Saison gleich als Starting-Pointguard und bleibt ein Fixpunkt, ehe sie sich mittelfristig in Richtung USA verabschieden will. Ivona Pilic (16) überzeugte bei der kroatischen Nachwuchs-Nationalmannschaft und steht ebenso wie Sophia Kuranovic (15, Team Austria) vor der nächsten Entwicklungsetappe. Mit Gloria Kittinger, Alma Alisic, Olivia Rebhahn und Elena Kajic stehen weitere junge Talente bereit, die nun in die Lücken stoßen sollen. Die Nachwuchsarbeit in Wels trägt also sichtbare Früchte.
Ausblick
Nach der starken Vorsaison und trotz namhafter Abgänge will der DBB Wels auch heuer eine Rolle im Spitzenfeld der BDSL spielen. Der Mix aus jungen Eigenbauspielerinnen und internationalen Verstärkungen könnte sich als genau jene Balance erweisen, die es braucht, um neuerlich in die Top-3 zu stürmen. Klar ist: Die Welserinnen werden in der kommenden Saison ein anderes Gesicht zeigen – mit viel Potenzial und wohl erneut mit ebenso viel Kampfgeist.
Wels bleibt somit ein Kandidat fürs Halbfinale, auch wenn der Verlust von Orekhova und Pichler nicht spurlos zu kompensieren sein wird. Viel wird davon abhängen, wie rasch sich die Neuzugänge einfügen und wie die Youngsters die wachsende Verantwortung schultern können.