Meldung vom 26.11.2024
16,7 Punkte, 12,3 Rebounds, 2,6 Assists, 1,3 Blocks und 1,1 Steals pro Spiel. Österreichs NBA-Star Jakob Pöltl spielt derzeit auf absolutem All-Star-Niveau. Dass der Wiener in seiner mittlerweile neunten Saison in der National Basketball Association, der besten Basketballliga der Welt, so eine Leistungssteigerung hinlegt, kommt nicht von irgendwo. Einerseits ist der Big Man mit 29 Jahren im besten Basketballalter. Andererseits übernimmt er bei den Raptors als Routinier in einer jungen Truppe mehr Verantwortung denn je. Das spiegelt sich nicht nur in den meisten Wurfversuchen (und gescorten Punkten) seiner Karriere wider, sondern auch in der weiterhin knallharten Defense des Hünen.
Das junge Raptors-Team könnte den Center aber gleichzeitig bei der Wahl zu einigen Individualauszeichnungen etwas bremsen. Derzeit kommen die Kanadier nur auf 4 Siege und bei 13 Niederlagen. Selbst in der schwächeren Eastern Conference spielen sie damit im Playoff-Rennen keine Rolle. An Pöltl liegt das aber sicher nicht, er darf sich heuer sogar schon mehrere 30-Punkte-Double-Doubles auf die Fahne schreiben. Unlängst steuerte der 2,13-Meter-Mann sogar sein 100. Karriere-Double-Double bei. Je nachdem wie intensiv und lang die restliche NBA-Saison für den Wiener erläuft, wäre eine Teilnahme am Nationalteam-Window im Sommer wohl zumindest eine Option – eine Option, die Österreichs Fans ins Ekstase versetzen dürfte und den Traum von einer WM-Teilnahme ein großes Stück realistischer machen würde.
College-Power für die Nationalmannschaft?
In die großen Fußstapfen von Pöltl wollen in Zukunft wohl auch die folgenden College-Legionäre treten: Rashaan Mbemba spielt seit vergangenem Jahr auf der Colorado State University in der Division 1, also der höchsten College-Spielklasse. Der vielseitige Forward kam in seiner ersten Saison bereits regelmäßig zum Einsatz. Heuer soll es noch besser laufen. In den bisherigen beiden Saisonspielen stand er knapp zehn Minuten am Feld. Der Start verlief somit aufgrund von Verletzungen nicht ganz nach Wunsch. In Colorado ist man sich aber einig, dass Mbemba langfristig eine Starting-Rolle übernehmen und mit seiner physischen Präsenz offensiv und defensiv zum Führungsspieler heranreifen soll. In einer recht neu zusammengewürfelten Mannschaft könnte das noch etwas dauern, nächsten Sommer dürfte der Allrounder jedenfalls eine ernstzunehmende Option für Nationalttrainer Chris O'Shea sein.
Selbiges gilt für Nordin Kapic. Ihn zog es im Sommer von der Ostküste der USA (Lynn Fighting Knights) in den Westen. Nach den überragenden Leistungen in der zweiten Division spielt der Big Man dort nun an UC San Diego in Kalifornien. Brachte es Kapic in der abgelaufenen Saison noch auf 19 Punkte und 9 Rebounds hat er bisher eindrucksvoll bewiesen, dass er auch in der Division 1 abliefern kann: 11 Punkte, 5 Rebounds und 2 Assists stehen nach sechs Spielen zu Buche. Der vielseitige Scorer, den in den USA derzeit vermutlich mehr Fans als in Österreich kennen, könnte für die Österreicher in den kommenden Nationalteam-Jahren noch zu einem echten Joker werden!
David Fuchs könnte in Zukunft eine ähnliche Rolle zukommen. Bei den Rhode Island Rams, ebenfalls in der NCAA, bringt er es aktuell auf 6 Punkte und 6 Rebounds. Die Formkurve des Forwards zeigt dabei steil nach oben. Trotz Bankrolle war er zuletzt der „Finisher“ für Coach Archie Miller. Fuchs dankte es ihm mit 7 Punkten und 11 Rebounds. Mit derartigen Energieleistungen wäre der Forward auch für die Nationalmannschaft eine Bereicherung.