Meldung vom 11.09.2023
Jakob Pöltl bereitet sich seit Mitte August in den USA auf seine achte Saison in der NBA vor. Neben Los Angeles ist heuer auch Phoenix vorübergehender Standort des Wieners. Schon bald geht es nach Toronto weiter, wo unter Rookie-Head-Coach Darko Rajakovic mit Neuerungen zu rechnen sein wird. Definitiv neu ist Dennis Schröder, der als Weltmeister und WM-MVP zu den Raptors stoßen wird.
Jakob, wie läuft das Sommertraining?
Gut, ich bin seit Mittwoch in Phoenix und trainiere hier mit einem privaten Trainer. Dazwischen genieße ich die Freizeit mit Freunden. Am Freitag geht es dann schon nach Toronto, wo ich ab Montag trainieren werde. Ich hoffe, dass ich bis dahin schon eine fixe Unterkunft gefunden habe, ein Makler ist da gerade dran.
Vor Phoenix hast du wie gewohnt in Los Angeles trainiert.
Ja, in L.A. habe ich zunächst bei den Teamtrainings der Raptors mitgemacht und dann beim „open gym“ bei UCLA. Danach hat sich eine gute Möglichkeit in Phoenix angeboten, wo ich ohnehin einige Wochenenden verbracht hatte.
Woran arbeitest du heuer speziell?
Es ist sehr ähnlich wie jeden Sommer: An verschiedenen Arten zu finishen – vom High Post, Low Post, aus dem Pick-and-Roll. Und natürlich ist auch der Wurf wieder ein Schwerpunkt. Der Coaching Staff ist sehr motiviert, dass ich auch an meinem Dreipunktewurf arbeite.
Hast du mittlerweile schon mehr mit Neo-Coach Darko Rajakovic sprechen können?
Ja, wir haben in Los Angeles etwas Zeit miteinander verbracht. Die ersten Eindrücke, was seine Philosophie betrifft, sind positiv. Ich denke, unsere Zusammenarbeit könnte gut hinhauen.
Welche neuen Ansätze darf man erwarten?
Ein paar Kleinigkeiten werden sicher anders sein. Er will mit den Großen viel über den High Post bzw. den Elbow spielen und von dort zum Beispiel in Pick-and-Rolls oder Hand-offs fließen, ich werde also gut in der Offense eingebunden sein. Die Ballbewegung scheint dem Coach wichtig zu sein, ein bisschen angelehnt an das Spurs-Spiel.
In der kommenden Saison wird erstmals der NBA Cup ausgetragen, was hältst du davon?
Ich denke, zunächst wird sich nicht viel ändern, weil die meisten Spiele in die normale Regular Season eingebettet sind. Aber wenn man Möglichkeiten hat weiterzukommen und eine Chance auf einen Titel und Preisgeld, wird die Motivation sicher steigen. Der Cup wird nicht den Stellenwert einer Championship erreichen, aber in den entscheidenden Spielen wird es sicher härter zur Sache gehen.
Eine spektakuläre WM ist soeben zu Ende gegangen, wie waren deine Eindrücke?
Ich habe zwar nicht viele Spiele gesehen, aber die Resultate interessiert verfolgt und viel mitbekommen. Ich freue mich für Dennis Schröder, der Deutschland beeindruckend als MVP zum WM-Titel geführt hat und ich denke, das wird sich auch sehr gut auf die Raptors auswirken, wenn er mit diesem Erfolg im Rücken nach Toronto kommt. Das Turnier war insgesamt sehr spannend und ausgeglichen. Dass die USA drei Spiele verloren haben, kam schon überraschend, auch wenn von vornherein klar war, dass es kein Spaziergang werden würde. Für den Basketball in Kanada ist die Bronzemedaille ein großer Erfolg, auch wenn man vielleicht sogar mit mehr spekuliert hat.
Das Trainingscamp der Raptors beginnt Anfang Oktober, das erste Testspiel steigt in der Nacht auf den 9. Oktober in Vancouver, das erste Meisterschaftsspiel in der Nacht auf 26. Oktober gegen Minnesota.