Meldung vom 02.02.2020
Titelverteidiger Kapfenberg gegen Tabellenführer Klosterneuburg – ein spannenderes Finale des Basketball Austria Cups konnten sich die Fans im gutgefüllten Multiversum Schwechat am Sonntagabend nicht wünschen. Besonders da es nicht nur um den ersten Titel der Saison ging. So hatten die Bulls die historische Chance, sich zum vierten Mal in Folge zum Gewinner dieses Bewerbs zu küren – ein Rekord im österreichischen Basketball. Die Dukes hingegen hatten die Möglichkeit eines ganz besonderen „Doubles“. Denn nur wenige Minuten vor Spielbeginn durften sich die BK Raiffeisen Duchess, also die Damenmannschaft der Klosterneuburger, über den Cup-Sieg in der Basketball Damen Superliga freuen.
Ein umkämpfter Start in die Partie war also absehbar, Anfangsnervosität prägte dementsprechend die ersten Minuten. Davon unbeeindruckt zeigte sich allerdings Kapfenberg Kapitän Bogic Vujosevic. Der neu-eingebürgerte Österreicher erzielte in den ersten drei Minuten bereits neun Punkte, blieb dabei ohne Fehlwurf und sorgte für eine frühe 12:6-Führung seiner Bullen. Während die Niederösterreicher es zu Beginn noch über ihre Inside-Spieler versuchten, übernahm in Folge Moritz Lanegger immer mehr die Kontrolle. Der Nationalteam-Guard zeigte sich maßgeblich am folgenden 9:3-Lauf seiner Dukes beteiligt, sodass der Spielstand kurz vor Viertelende wieder ausgeglichen war (15:15). Eine Auszeit von Klosterneuburg-Coach Werner Sallomon brachte das Spiel seiner Mannschaft aber etwas ins Stocken. Es schlichen sich Fehler ein, die der Titelverteidiger nutzte. Mit einem 8:0-Run beendete Kapfenberg den ersten Abschnitt (23:15).
Auch der Beginn des zweiten Viertels war von einem Lauf geprägt. Zwar konnten die Steirer mit zwei Punkten des mit Fortdauer des Spiels immer stärker werdenden Mladen Primorac erstmals zweistellig davonziehen, doch die Klosterneuburger Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die nächsten Minuten gehörten den Dukes, die mit einem 12:3-Run die Führung übernahmen und bis zur Halbzeitpause nicht mehr abgaben (36:32). Besonders der erst kürzlich wiedergenesene Benedikt Danek konnte wichtige Akzente für seine Mannschaft setzen.
Mit dominanter zweiter Hälfte zum Sieg
Frisch aus der Kabine stiegen die Steirer wieder aufs Gas. Eine Serie von vier Dreiern drehte das Spiel bis Mitte des dritten Abschnitts komplett. Bis zum Schlussabschnitt sollten zwei weitere Folgen. Die Klosterneuburger, die sowohl von der Freiwurflinie als auch aus der Distanz einen rabenschwarzen Tag erwischten, konnten nun nicht mehr mithalten, sodass die Steirer vor den letzten zehn Minuten um ebenso viele Punkte voran lagen (60:50). Serien-Cup-Sieger Kapfenberg agierte ab diesem Zeitpunkt mit deutlich mehr Selbstvertrauen als die zunehmend verunsichert wirkendend Niederösterreicher. Während bei den Dukes nicht einmal die einfachen Würfe fallen wollten, wirkten die Bullen phasenweise, als könnten sie nicht verwerfen. Mit noch fünf Minuten auf der Uhr und dem Stand von 72:56 für Kapfenberg war somit die Vorentscheidung gefallen.
Dank dominanter Leistung in Hälfte zwei setzte sich die Truppe von Head Coach Mike Coffin 83:68 durch. Die Bulls dürfen sich somit zum vierten Mal in Folge Cup-Sieger nennen. Über den Titel des MVP powered by MIWAS (Auszeichnung zum wertvollsten Spieler des Finalspiels) konnte sich Aufbauspieler und Top-Scorer Bogic Vujosevic freuen.
Beste Scorer: B. Vujosevic 27 (8 Ass, 7 Reb), M. Primorac 15 (11 Reb), J. Jones 13 bzw. M. Lanegger 23 (6 Ass, 5 Reb), P. Miletic 15, A. Lakoju 11.
Mike Coffin, Coach Bulls: „Sehr hartes Spiel gegen einen sehr harten Gegner. Wir sind glücklich über den vierten Cup-Sieg in Serie und ich denke, wir haben das verdient.“
Bogic Vujosevic, Kapitän Bulls und MVP des Spiels: „Was soll ich sagen, großartiges Comeback von uns. Wir haben wichtige Würfe getroffen, haben an einander geglaubt und uns nach einem Minus zur Halbzeit zurückgekämpft. Ian (Moschik, Anm.) hat super gespielt, Tobias (Schrittwieser, Anm.) hat super gespielt. Die Rollen-Spieler haben uns Energie gegeben und wichtige Würfe getroffen. Wir haben das Spiel auf die richtige Art beendet und ich bin wirklich stolz auf diese Truppe. Ich finde, wir haben uns das wirklich verdient.“
Werner Sallomon, Coach Klosterneuburg: „Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht in der Lage, die Energie noch einmal zu fokussieren. Die Kapfenberger haben im dritten Viertel fast alles getroffen, das war fast nicht zu verteidigen Wir haben uns bemüht, aber bei uns selber ist in der zweiten Halbzeit nichts mehr zusammengelaufen. Wir haben in der zweiten Halbzeit leider ganz schlecht gespielt und nicht in das Spiel hineingefunden. Und dann ist man natürlich auch von dieser Dreierserie schockiert. Wir haben es nicht mehr geschafft, zurückzukommen.“
Benedikt Danek, Spieler Klosterneuburg: „Gratulation an Kapfenberg, sie haben verdient gewonnen. Sie haben viele Würfe im dritten Viertel getroffen und einen Run gestartet, den wir nicht stoppen konnten. Von uns war das am heutigen Tag zu wenig.“
Foto: Pictorial / M. Filippovits