Meldung vom 24.09.2024
Spannung, Innovation und ein neuer Event: Basketball-Hype zurück auf dem Parkett
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Kurztext
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Vier Monate Off-Season sind genug – und am Freitag vorbei! Die höchsten heimischen Basketballligen melden sich am kommenden Wochenende zum großen Saisonstart zurück aus der Sommerpause. Insgesamt 15 Spiele aus der win2day Basketball Superliga (BSL), der win2day Basketball Damen Superliga (BDSL) und der Basketball Zweiten Liga (B2L) stehen auf dem Programm. Das Schlagerspiel des Opening-Weekends ist der Supercup, der einmal mehr im Rahmen des ersten BSL-Spieltags ausgetragen wird. Zwischen Meister Unger Steel Gunners Oberwart und Cup-Sieger Raiffeisen Flyers Wels ist Spannung jedenfalls garantiert – so wie die ganze Saison über, denn noch nie gab es so viele Teams mit Chancen auf den Titel. Klaren Favoriten gibt es keinen. Das gilt vor allem auch in der BDSL, in der nach dem Aus von Champion SKN St. Pölten ein neuer Meister gesucht wird. Zudem kämpfen in der B2L-Saison etwa eine Handvoll Teams um den Aufstieg und den nach wie vor offenen zwölften Bundesliga-Platz. Für noch mehr Spannung sorgt der Verband mit dem „Comeback“ des Final-Four-Wochenendes. Mit den Entscheidungen im Basketball Austria Cup der Damen und Herren, sowie im Pokal-Bewerb der Rollstuhl-Basketballer, dringt der Event hinsichtlich seiner Größe und seinem inklusiven Charakter in neue Dimensionen vor. Mit dem Mega-Spektakel in Graz soll der Hype des sensationellen 3x3-Sommers in den Raiffeisen Sportpark und in Basketball-Österreich einziehen.
Pressetext
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Mit ihren sensationellen EM-Titeln beim Heim-Turnier auf der Wiener Kaiserwiese entfachten Österreichs 3x3-Herren und ihre Kollegen vom Rollstuhl-Basketball-Nationalteam eine kleine Basketball-Euphorie. Der Hype des Sommers soll ab dem kommenden Wochenende, wenn die drei Top-Ligen nach viermonatiger Off-Season ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen, auch in die Hallen transferiert werden.
„Basketball ist dank der Erfolge der Heim-Europameisterschaft in allen Medien. Unsere 3x3-Nationalteams haben die Menschen begeistert und sorgen für großen Zustrom im Nachwuchs-Bereich. Die Basis für den Basketball-Sport sind aber die Ligen und die Vereine. Deshalb freue ich mich, dass es endlich wieder los geht. Jetzt sind die Vereine an der Reihe, uns in den kommenden achten Monaten mit Spitzenbasketball zu versorgen“, sagt Basketball Austria-Präsident Helmut Niederhofer bei der Auftakt-Pressekonferenz der win2day Basketball Superligen am Dienstag in Wien. Insgesamt 15 Spiele aus der win2day Basketball Superliga (BSL), der win2day Basketball Damen Superliga (BDSL) und der Basketball Zweiten Liga (B2L) stehen am Opening-Weekend auf dem Spielplan. Die 32 Teams der drei Top-Ligen verteilen sich auf alle neun Bundesländer. „Wir decken ganz Österreich ab. In der Basketball Zweiten Liga haben wir sogar aus jedem Bundesland ein Team. Das bestätigt unseren Weg und darauf können wir stolz sein“, so Niederhofer.
Comeback des Final-Four-Wochenendes bringt auch neuen Cup-Modus
Um die Basketball-Begeisterung auch im Winter hochzuhalten, kündigt Albert Handler, Geschäftsführer der Basketball Superliga GmbH, die Wiederbelebung des Final-Four-Events an. Das langjährige Erfolgsrezept, das zur Saison 2023/24 kurzfristig zurück in die Schublade wandere, wurde neu gedacht und feiert nun deutlich aufgewertet sein Comeback. Neben den besten Damen und Herren kämpfen auch die besten Rollstuhl-Basketball-Teams um den Cup-Titel. „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren in Wien erlebt, was Basketball-Events für einen Boom auslösen können. Basketball-Events stehen für Inklusion, Atmosphäre und absoluten Spitzensport. Das wollen wir mit dem neuen Final-Four-Event auch auf den Winter umlegen.“ Austragungsort des Spektakels am 18./19. Januar 2025 ist der Raiffeisen Sportpark in Graz.
Wer zu den Top-4 gehört, wird bei den Herren in einem neuen Modus ermittelt, der zusätzliche Spannung verspricht und eng mit der win2day Basketball Superliga verwoben ist. Die besten fünf Teams der Superliga-Hinrunde (11 Spieltage) qualifizieren sich direkt für das Cup-Viertelfinale. Die übrigen drei Plätze werden in einem Play-in zwischen den übrigen sechs Teams ausgespielt.
Uni Seeburg und technische Innovationen machen win2dayBSL zukunftsfit
Bei allem Erfolg wird bei Basketball Austria Innovation nach wie vor großgeschrieben. Der Verband gibt im Rahmen der Pressekonferenz die Verlängerung der Partnerschaft mit Synergy Sports bekannt, was sich kurz- und langfristig direkt auf die Fan-Experience auswirken wird. „Wir installieren derzeit in insgesamt zehn Basketball-Hallen neue, hochmoderne Kamerasysteme und können den Usern somit künftig noch mehr Live-Spiele auf basketballaustria.tv bieten“, so Handler. Von bis zu 1.500 Begegnungen aus verschiedenen Ligen soll es in der kommenden Saison ein Live-Signal geben.
Im Klosterneuburger Happyland wird außerdem ein neues Multi-Kamera-System getestet, das anstelle von nur einer automatisierten Kamera künftig wechselnde Perspektiven ermöglicht und langfristig zum Standard in den B(D)SL-Hallen werden soll. Außerdem neu: Digitale Spielberichtsbögen, die neue Chancen und noch mehr Fan-Engagement ermöglichen – von den Superligen bis ins Unterhaus.
Bereits vor dem Sommer startete die win2day Basketball Superliga eine Kooperation mit der Privatuniversität Schloss Seeburg. Mittels einer wissenschaftlichen Standort-Analyse sollen dabei Potenziale der Liga und der Vereine für die kurz-, mittel- und langfristige Zukunft erkannt und genutzt werden. „Durch die Partnerschaft bringen wir nicht nur die win2day Basketball Superliga und ihre Vereine auf das nächste Level. Wir zeigen damit auch, dass es bei allem sportlichen Ehrgeiz nicht immer nur um die sportliche Kennzahl im Sinne gewonnener Meisterschaften geht. Die Vereine haben viele KPIs, an denen sie schrauben können, wo sie sich verbessern und punktuell Erfolge und Meilensteine erreichen können. Diese wollen wir bewerten und aufzeigen. Alle Teams können Sieger sein“, unterstreicht Handler.
Supercup-Duell als Schlager der ersten Runde
Gewinnen lautet auch das Motto der Unger Steel Gunners Oberwart. Der Überraschungsmeister der Vorsaison hat die Titelverteidigung zum Ziel, wie Sebastian Käferle bestätigt. „Wenn man als amtierender Meister in die neue Saison geht, und sagt, man will die Playoffs schaffen, ist es die falsche Einstellung. Aber ich weiß, dass es um einiges schwieriger ist, einen Titel zu verteidigen als einen zu holen.“
Erster Gegner sind am Samstag im Supercup-Schlager die Raiffeisen Flyers Wels. Auf Seiten der Cup-Sieger steht nicht nur die Titelverteidigung ganz oben auf der Wunschliste, wie Renato Poljak verrät. „Wir wollen erneut den Cup-Titel, das ist unser oberstes Ziel. Aber wir wollen auch in den Playoffs weiterkommen und nicht wieder nach dem Viertelfinale in den Urlaub gehen.“ Gegen seinen Ex-Klub, der just nach seinem Abgang den Titel einstreifte, lautet Poljaks Rezept: „Ganz viel Einsatz, ganz viel Energie, ganz viel Treffsicherheit.“ Oberwart mit Neo-Coach Matthew Otten , vier neuen Legionären und einer guten Pre-Season-Performance wird etwas dagegen haben. „Wir haben sechs Wochen gut gearbeitet, jetzt heißt es Gas geben“, so Käferle. ORF Sport+ und LAOLA1.tv übertragen das erste Titel-Match der Saison ab 15:30 Uhr live.
Jung-Lions steigen in B2L ein – Favoritenkreis in allen Ligen groß
Die Meistertipps für die Saison ließ sich der neue Traiskirchen-Coach Benedikt Danek entlocken, nannte aber mit Oberwart, Wels, Gmunden, Klosterneuburg und Kapfenberg gleich fünf mögliche Kandidaten. In Daneks erster Saison an der Seitenlinie dürften seine Lions aber ebenfalls ein Wörtchen um die Titel mitreden. Die abgelaufene Saison war mit dem Playoff-Semifinale und dem Einzug ins Cup-Finale die erfolgreichste der jüngeren Vereinsgeschichte. „Wir wollen uns oben etablieren und Teil der Top-Teams sein“, so Danek, der auf den routinierten Neuzugang Moritz Lanegger bauen kann.
Fokus in Traiskirchen bleibt aber auch die Nachwuchsarbeit. Die Niederösterreicher gehen in der B2L mit einem Farmteam an den Start. „Ein guter und wichtiger Schritt“, so Danek. „In den vergangenen Jahren wurde gute Nachwuchsarbeit geleistet, viele junge Spieler haben die Chance, den Schritt nach oben machen. Die zweite Liga ist eine gute Gelegenheit, Spielpraxis ist immens wichtig.“
Auch wenn der B2L-Titel für die „NexGen“-Lions außer Reichweite sein wird, mangelt es der zweiten Liga nicht an Spannung. Gleich mehrere Teams schicken sich an, den zwölften win2dayBSL-Platz zu übernehmen, der seit dem Rückzug der Vienna Timberwolves offen ist. Unter anderem melden die Pirlo Kufstein Towers Interesse an. „Wir zeichnen uns seit der Gründung vor sieben Jahren durch unbändigen Willen, ein großes Basketballherz und innovative Konzepte aus und sind bereit, den Verein auf das nächste Level zu führen“, unterstrich Obmann Michael Pilger. Für so ein Vorhaben brauche es neben einem guten Kader auch starke Partner aus der Wirtschaft, der Politik und den Medien. „Wir streben kein kurzfristiges Gastspiel in der ersten Liga an, sondern wollen die Towers langfristig in der win2day BSL etablieren und für Basketball Österreich das Tor zum Westen öffnen“, bekräftigt Pilger. Konkurrenz um den Aufstieg kommt aus Mistelbach, Deutsch-Wagram, vom Wörthersee, von den Swarco Raiders und von den Timberwolves.
Bekki Kalaydjiev und Anja Knoflach machen Graz mit Rückkehr zu Titelkandidat
Völlig offen ist auch der Meisterschaftskampf in der win2day Basketball Damen Superliga. Nach dem überraschenden Aus von Meister SKN St. Pölten muss ein neuer Champion gekrönt werden. Die ehemaligen Serienmeisterinnen von den Raiffeisen Duchess Klosterneuburg greifen ebenso nach dem Pokal wie die Grazer Teams.
UBI Holding Graz ist nach der Rückkehr von Rebekka Kalaydjiev und Anja Knoflach, deren US-College-Zeit zu Ende gegangen ist, vielleicht in der Favoritenrolle. „Mein Herz und mein Bauch haben mir gesagt, dass es Zeit wird, wieder in Österreich zu spielen. Wenn man an Professionalität, Engagement und Qualität denkt, dann fällt in Österreich ganz schnell UBI Graz. Ich bin froh, zurück zu sein“, so Kalaydjiev. Die Spielmacherin sieht auch viel Konkurrenz in der Liga: „Jeder Verein hat sich neue Spielerinnen dazugeholt. Auch die Medienpräsenz im Damen-Basketball wurde zuletzt größer. Es wird eine spannende Saison.“ Auf den ersten Auftritt müssen die Grazerinnen aber noch ein wenig warten. Sie steigen erst in der kommenden Woche ins Liga-Geschehen ein, nachdem sie zunächst noch im Europacup-Einsatz sind.