Meldung vom 12.09.2025
Das österreichische Herren-Nationalteam wird die im November startenden European Qualifiers für den FIBA World Cup 2027 mit einem neuen Head Coach in Angriff nehmen. Die Zusammenarbeit mit Chris O’Shea, der die letzten drei Jahre Cheftrainer bei den Männern war, ist beendet worden. Die Verantwortlichen im Österreichischen Basketballverband (ÖBV) stehen bereits in Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern.
Nachdem Chris O’Shea bereits Mitte August, in Folge seines Engagements auf Vereinsebene bei den Tainan Ghosthawks in Taiwan, die Funktionen als Head Coach des Damen-Nationalteams sowie als Sportkoordinator im Bereich „5-gegen-5“ niedergelegt hatte, ist nun auch seine Tätigkeit als Cheftrainer des Herren-Nationalteams zu Ende gegangen.
„Chris O‘Shea hat in den vergangenen Jahren und in allen seinen unterschiedlichen Funktionen mit viel Leidenschaft und Kompetenz den heimischen Basketball nachhaltig weiterentwickelt und geprägt. Dafür gebührt ihm ein großer Dank. Er hatte speziell an den beiden erfolgreichen Qualifikationsphasen des Herren-Nationalteams einen maßgeblichen Anteil“, erklärt Helmut Niederhofer, Präsident vom Österreichischen Basketballverband.
Seit 2009 war O’Shea, der Sportmanagement studierte, in unterschiedlichen Funktionen Teil des ÖBV. Im August 2022 übernahm der 44-Jährige das Herren-Nationalteam von Raoul Korner. Diesen Sommer führte er Rot-Weiß-Rot mit klaren Heimsiegen über Bulgarien und Niederlande souverän durch die zweite Phase der European Pre-Qualifiers für den FIBA World Cup.
„Er hätte es sich absolut verdient, mit unserem vielversprechenden Herren-Team die nächsten Ziele in Angriff zu nehmen. Aber nach vielen internen Besprechungen sind wir zum Entschluss gekommen, dass die durch sein neues Vereinsengagement entstandenen Herausforderungen der örtlichen und zeitlichen Distanz keine optimale Vorbereitung und Betreuung zulassen können. Unser Anspruch ist es, allen Teams immer die bestmögliche Unterstützung zu geben. Das ist in diesem Fall nicht möglich – deswegen haben wir uns entschieden, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen. Wir wünschen Chris für seine neue Aufgabe alles Gute und viel Erfolg. Die Türen des Österreichischen Basketballverbandes stehen ihm auch in Zukunft jederzeit offen, egal in welcher Funktion“, so Niederhofer.
„Die größte Ehre meiner Karriere“ – O’Shea über drei Jahre als Head Coach
„Als ich das Angebot aus Taiwan angenommen habe, war mir bewusst, dass die Zusammenarbeit mit dem Herren-Nationalteam, vor allem wegen der Distanz und Zeitverschiebung, wohl schwierig fortzusetzen sein wird“, erzählt O‘Shea. Er habe gehofft, dass man gemeinsam einen Weg finde. „Dass die Entscheidung nun gefallen ist, eine Lösung näher am Team zu suchen, ist nachvollziehbar und das respektiere ich vollkommen.“
Die Arbeit mit dem österreichischen Nationalteam sei für ihn die bisher größte Ehre seiner Basketballkarriere gewesen. „Ich habe diese Aufgabe – und auch meine Funktionen als Head Coach des Damennationalteams und jene als Sportkoordinator – stets mit größtem Respekt und Demut wahrgenommen. Ich bin sehr stolz auf die gemeinsame Entwicklung, die wir als Mannschaft und Organisation genommen haben. Heute ist das Team in der Position, um eine echte WM-Qualifikation zu spielen. Gemeinsam haben wir die Mannschaft neu aufgebaut, nach dem Karriereende einiger erfahrener Spieler junge Talente integriert und eine Kultur geschaffen, in der jeder unbedingt Teil des Teams sein wollte und will. Dieses Wir-Gefühl und diese Identität bleiben bestehen“, setzt O’Shea fort.
„Ein großes Dankeschön an alle – auch ehemaligen - Verbandsverantwortlichen, die mir das Vertrauen gegeben haben, diesen wichtigen Job auszuführen. Ich wünsche dem Team, dem Staff, dem Verband und meinem Nachfolger alles Gute und viel Erfolg für die kommende WM-Qualifikation. Auch aus der Ferne werde ich die Spiele verfolgen, mitfiebern und hoffentlich viele weitere Erfolge mitfeiern“, schließt der scheidende Head Coach.
Gespräche über potenzielle Nachfolger angelaufen
Mit der Trennung von Chris O’Shea einhergehend hat die ÖBV-Verbandsführung Gespräche mit potenziellen Nachfolgern für den Posten als Head Coach des Herren-Nationalteams aufgenommen. Eine Entscheidung soll in den nächsten zehn Tagen erfolgen.
Weiterhin vakant sind die Positionen Head Coach Damen-Nationalteam und Sportkoordinator „5-gegen-5“. Für beide Funktionen hatte die Verbandsführung eine interne Lösung favorisiert. Nachdem hier, trotz intensiver Bemühungen, keine ausreichende Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gefunden werden konnten, wurden beide Positionen neu ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 15. September 2025.
Fotocredit: Verena Maurer